• 09.10.2009 20:50

  • von Britta Weddige & Stefanie Szlapka

Schumacher: Gespannt auf die "Wechselbedingungen"

Ralf Schumacher glaubt, dass man die Testergebnisse von Dijon nicht auf das Rennen übertragen kann und rechnet mit einem "ausgeglichenen Kräfteverhältnis"

(Motorsport-Total.com) - Seit den Tests im April in Dijon ist fast ein halbes Jahr vergangen, doch die äußeren Bedingungen sind nahezu gleich. Die Temperaturen ähneln denen aus dem Frühjahr. Während manche Teams hoffen, damit die damals gewonnen Daten jetzt nutzen zu können, glaubt Ralf Schumacher nicht, dass das ähnliche Wetter weiterhilft, "vor allem nicht, wenn es Wechselbedingungen hat, was angeblich morgen so sein soll. Sind wir mal gespannt", sagt der Mercedes-Pilot gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher schätzt das Kräfteverhältnis als ausgeglichen ein

Sollte sich Petrus launisch zeigen und wechselhaftes Wetter in den Burgund schicken, dann wird es für die Teams schwer. Es ist gut möglich, dass man sich in einem trockenen Training morgen Vormittag auf eine verregnete Qualifikation vorbereiten muss - oder umgekehrt. Schumacher schließt sich nicht, "dass manche dann vielleicht gar nicht fahren". Er selbst wird im Training jedoch fleißig auf die Strecke gehen, "denn mir hilft ja jeder Meter".#w1#

Schumacher mag den schnellen Kurs und bezeichnet ihn als "interessant", auch wenn Überholen seiner Meinung nach "ein bisschen schwierig" wird. Und ist der Highspeedkurs körperlich anspruchsvoll? "Das müssen wir mal abwarten, vielleicht spürt es Mancher ein bisschen im Nacken. Aber wir haben auch lange Geraden und Ausruhphasen - da kann man auch ein Käffchen nehmen", antwortet er schmunzelnd. Für die Kaffeepause eignet sich am besten die über einen Kilometer lange Hauptgerade - die, wie Hobbyflieger Schumacher weiter witzelt, eigentlich auch eine ideale Landebahn wäre.

"Ich sehe jetzt weder Audi noch uns vorn, dafür sind wir einfach zu nah beieinander." Ralf Schumacher

Beim Test im April holte Audi-Pilot Timo Scheider im Trockenen die absolute Bestzeit. Doch Schumacher will das nicht überbewerten: "Als wir hier am Anfang der Saison getestet haben, waren die Autos ja noch nicht wie sie jetzt sind." Und auch mit Klischees kann er nichts anfangen: "Manche behaupten ja, dass die Audis in schnellen Kurven besser wären als wir. Ich bezweifle das fast. Ich glaube, dass das Kräfteverhältnis sehr ausgeglichen sein wird."

So sieht Schumacher Mercedes beim Reifenhandling im Vorteil - ein Thema, das in Dijon "nicht unkritisch" ist: "Deshalb gab es ja im Vorfeld auch ein paar Diskussionen wegen der Rundenanzahl. Aber ich sehe jetzt weder Audi noch uns vorn, dafür sind wir einfach zu nah beieinander."

In der Diskussion war die Rundenanzahl auch, weil Audi fürchtete, bei der langen Distanz von 52 Runden könnte der Sprit ausgehen. Die Mercedes-C-Klasse gilt auf schnellen Kursen ohnehin als benzinsparender, doch Schumacher glaubt auch nicht, dass die Konkurrenz aus Ingolstadt ein Problem bekommt: "Die konnten am Anfang angeblich auch nur 49 Runden fahren und fahren auf einmal 52."

Dennoch kann man bei einer Renndistanz von über 197 Kilometern auf reifenmordendem Apshalt bei der Strategie weniger variieren als auf anderen Strecken. "Der Reifen ist hier sicher ein Thema, mit dem man haushalten muss", weiß Schumacher. "Das haben wir beim Test gesehen, es gab ja auch einige Schäden. Und von daher glaube ich, dass die Stints mehr oder weniger gedrittelt werden."