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Highspeedjagd mit gewissen Fragezeichen
Audi und Mercedes haben die Tücken der Strecke in Dijon zwar schon im April kennengelernt, aber nun kann vieles anders sein, vor allem, wenn es regnet
(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende steht in der DTM eine wahre Highspeed-Hatz durch den Burgund an. Zum ersten Mal wird auf der schnellen Strecke in Dijon gefahren. Audi-Pilot Timo Scheider, der sich dort schon vorzeitig den Titel sichern kann, reist "mit einem sehr, sehr guten und positiven Gefühl" nach Frankreich.

© xpb.cc
Achtung: Die Strecke in Dijon-Prenois ist schnell und hat ihre Tücken
Zum einen, weil Dijon die schnellste Strecke des Jahres ist: "Die Erfahrung zeigt, dass unserem Auto gerade mittelschnelle und schnelle Kurvenpassagen liegen. Da haben wir in Dijon natürlich eine ganze Menge davon, auch sehr spektakuläre Highspeedkurven", so Scheider.#w1#
Zudem sei der Kurs sehr selektiv, erklärt er weiter: "Sie hat Scheitelpunkte, die nicht einsehbar sind, die in eine Senke abfallen oder die teilweise auch oben am Hügel liegen. Das bedeutet eine besondere Herausforderung für Techniker und Aerodynamiker." Für Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich heißt das aber auch, dass "Dijon eine echte Fahrerstrecke ist".
Zum anderen ist Scheider positiv gestimmt, weil er beim Test im April in Dijon die Bestzeit gefahren ist. Das sei schon "ein kleiner Motivationsschub" für das kommende Wochenende, bekennt er. Und laut Ullrich zeigt die Bestzeit, "dass er dort eben nicht nur mit dem Material gut zurechtgekommen ist, sondern dass er auch mit der Strecke gut zurechtgekommen ist."
¿pbvin|1|1984||0|1pb¿Doch seit dem Test im April ist ein halbes Jahr vergangen. Und deshalb will man den Test nicht als Maßstab nehmen. "Wir wissen, dass sich das Blatt auch wieder ein bisschen gedreht haben kann", so Scheider. Das sieht auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug so: "Tests würde ich nie überbewerten, das waren so ziemlich die ersten Tests mit den neuen Autos. Es ist nicht gesagt, dass man daraus einen Rückschluss ziehen kann."
Laut Haug kommt es nun am Rennwochenende darauf an, den richtigen Kompromiss zu finden: "Hier haben wir eine Kombination aus Highspeed einerseits und sehr engen Kurven andererseits. Man kann nicht mit einem Downforcelevel wie am Norisring fahren, sonst ist man mit den Reifen irgendwo im Jenseits." Denn Dijon gilt als ultimativer Härtetest für die Reifen.
Mercedes habe beim Test "schon ganz gute Fortschritte gemacht, was den schonenden Umgang mit den Reifen angeht", berichtet Haug. Man müsse aber noch abwarten, ob das auf das Rennwochenende übertragbar ist. Ebenso wenig möchte Haug überbewerten, dass Mercedes in Dijon im Regen die Nase vorn hatte. Am dritten Testtag im April war es nass, und da gelang Paul Di Resta die Tagesbestzeit vor Bruno Spengler.
Für diesen Rennsonntag liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei 60 bis 70 Prozent. Stimmt das die "regenstarken" Stuttgarter zusätzlich zuversichtlich? "Wir hatten in der Vergangenheit sicherlich schon gute Regenrennen, ob im vergangenen Jahr am Nürburgring oder in Le Mans", erinnert sich Haug. "Aber wir müssen es nehmen, wie es kommt. Ich kann es nicht sagen, dass wir bei Regen besser sind als bei Trockenheit. Es ist wahrscheinlich so ausgeglichen, wie es bei den Tests war."
Anders als vielen Konkurrenten fehlt Spitzenreiter Scheider noch Regenerfahrung in Dijon. Denn er ist beim Test nur an den beiden trockenen ersten Tagen gefahren. Das soll ihn jedoch nicht davon abhalten, dem Titel in Dijon weiter entgegenzufahren: "Natürlich wäre Erfahrung im Regen günstig gewesen, aber Gott sei Dank haben ja meine Teamkollegen im Regen getestet. Was Setuperfahrungen betrifft, werde ich natürlich alle Informationen bekommen, die ich brauche."
Das Wichtigste sei für ihn, dass er "eine Harmonie mit der Strecke" empfinde, so Scheider: "Und deshalb macht es nicht den großen Unterschied, ob es jetzt nass ist oder trocken. Natürlich wissen wir alle, dass im Nassen das gesamte Risiko ein bisschen größer ist. Aber was die reine Performance betrifft, müssen wir mit Regen genauso umgehen wie mit trockener Strecke. Und von daher sehe ich das relativ gelassen."

