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Premat: "Manchmal fühlt man sich alleine"

Alexandre Premat steht nach vier DTM-Jahren ohne Cockpit da - Im Rückblick hätte der Franzose einiges anders gemacht

(Motorsport-Total.com) - Vier Jahre ist Alexandre Premat in der DTM gefahren. Sein Einstieg und sein letztes Rennen waren spektakulär. In Hockenheim 2007 war der Franzose in den schlimmen Unfall mit Tom Kristensen verwickelt. Bei seinem letzten DTM-Rennen in Adria hielt der 28-Jährige die Zuschauer durch einen spektakulären Überschlag in Atem. Nach seinem Aus bei Audi soll der A1GP-Weltmeister aber nicht durch seine Unfälle in Erinnerung bleiben, denn er hatte durchaus die Chance auf einen Sieg.

Titel-Bild zur News: Alexandre Prémat

Alexandre Premat hat in der DTM nicht den Durchbruch geschafft

Im August 2007 lag Premat in Zandvoort in der Schlussphase in Führung. In der letzten Runde ließ er aber Martin Tomczyk passieren. Eine Chance, die Premat nie wieder bekam. "Es war gut, dass ich Tomczyk vorbei gelassen habe, aber wenn ich jetzt zurückblicke, dann hätte ich das anders machen sollen, wird Premat von 'Autosport' zitiert. "Ich hätte die Ziellinie als Erster überfahren und das Rennen gewinnen sollen. Ich wäre ein Sieger in der DTM. Die Auswirkungen davon hätten die Dinge verändert."

Trotzdem steht der Franzose im Frühjahr 2011 ohne Cockpit da. Audi hatte seinen Vertrag nach zwei "gelben Karten" nicht mehr verlängert. Begonnen haben die Probleme mit dem Unfall auf dem Lausitzring, als Premat für die Kollision mit seinen Markenkollegen im neuen Boliden verantwortlich gemacht wurde. Später in der Saison nahm er am New York Marathon teil, ohne sein Team zu informieren.

Als Werksfahrer hatte es Premat nicht immer leicht. "Wenn du von der GP2 kommst und ein Werksfahrer wirst, ist das ein großer Schritt. Es gibt viele Fahrer, viele Teams und sehr viel Politik. Man weiß nie, wann das aufhören wird, also tust du alles, wonach du gefragt wirst. Manchmal sagte mir mein Gefühl, dass sie alle Fahrer kontrollieren wollen."

"Es kann stressig sein. Man muss sehr viel tun und alles muss perfekt sein. Man muss immer gut reden, damit das Image der Firma nicht beschädigt wird. Es ist gut, dass wir alle zusammenarbeiten, aber man darf kein böses Wort verlieren. Wenn man alle im Team hinter sich haben will, dann muss man sehr geschickt sein."

¿pbvin|1|3252|premat|0|1pb¿Trotz guter Leistungen bekam Oliver Jarvis für die Saison 2010 ein aktuelles Auto. Premat schaute durch die Finger. "Ich habe mich für Olly gefreut, aber ich war enttäuscht. Für mich war das unfair. Ich habe in meinen ersten beiden Jahren gezeigt, dass ich die neuen Boliden schlagen kann. Ich war nicht schlecht, aber Olly hat mehr Punkte gesammelt. Damit hat er den Neuwagen bekommen."

"Es war frustrierend, denn ich habe gezeigt, dass ich den Wagen verdiene, aber unter dem Strich habe ich nichts bekommen. Sie hätten die schnellen Fahrer nehmen sollen, die zuerst gekommen sind, um Kontinuität im Team zu schaffen und zu zeigen, dass sie an uns glauben. Wenn man in einem Jahreswagen fährt, dann fühlt es sich so an, als hätte man nur zehn Prozent der Unterstützung, während die neuen Autos 90 Prozent bekommen. Manchmal fühlt man sich alleine, nicht nur in seinem Team, sondern bei Audi."

Als Premat gemerkt hat, dass er einen schwierigen Stand in der DTM hat, wollte der Franzose in die Sportwagenszene wechseln. "Vor Adria hatte ich ein Meeting mit Doktor Ullrich", spricht der 28-Jährige den Motorsportchef bei Audi an. "Ich wollte zurück zu den Sportwagen. Aber er hat mir gesagt, dass es hart ist und blabla."

"Er hat mir sogar gesagt, dass ich in der DTM zu langsam sei und meine Resultate wirklich schlecht seien. Aber beim Phoenix-Team waren Mike Rockenfeller und ich sehr schnell. Das Team hat mir sogar gesagt, dass es vom Speed her mein bestes Jahr war. Ich hatte einfach nur Pech."

Aus der DTM-Zeit zieht Premat seine Lehren: "Nach ein paar Jahren wird man immer professioneller. Man kann zurückblicken und weiß, was man anders hätte machen sollen. In der Zukunft bin ich sicher noch professioneller als bei Audi. Die meiste Zeit war großartig und ich habe die Zeit mit dem Team und den Mechanikern genossen."

"Aber ich habe viel gelernt. Manchmal muss man Verantwortung übernehmen und wissen, wann man die Hände auf den Tisch schlagen muss. Das kann für die Zukunft nicht schlecht sein. Ich glaube, es gibt immer noch einige Jungs bei Audi, die das nicht können." Wie es mit Premat weitergeht, steht noch in den Sternen. 2011 will der Franzose Sportwagen fahren. Eine Rückkehr in die DTM in der Saison 2012 steht ebenfalls auf der Liste.

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