• 25.04.2007 09:59

  • von Harry Miltner

Perfekte Sicherheitsstandards in der DTM

Die hohen Sicherheitsstandards in der DTM haben viel zum glimpflichen Ausgang der Hochenheim-Unfälle von Alexandre Premat und Tom Kristensen beigetragen

(Motorsport-Total.com) - Tom Kristensen und Alexandre Premat hatten bei ihrem bösen Crash in Hockenheim viel Glück. Während sich Premat einen Lendenwirbel brach, blieb Kristensen wie durch ein Wunder völlig unverletzt. Allerdings wurde das 'Wunder' durch das ausgezeichnete Sicherheitskonzept der DTM maßgeblich unterstützt.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Dank der hohen Sicherheitsstandards in der DTM passierte in Hockenheim wenig

Umfassendes Konzept

Bereits im Jahr 2000 wurde das Thema Sicherheit bei der Erarbeitung des technischen Reglements der Serie fest verankert. Elemente wie Gitterrohrrahmen, Kohlefaser-Monocoque und Crashboxen bilden eine Einheit, deren maximale Belastungswerte ausgetestet werden und genau definiert sind. Um das Monocoque herum wird ein Käfig aus 25 Metern hochfestem Stahlrohr verbaut, dessen Kreuzungen zusätzlich mit 2 Millimeter starken Stahlblechen verstärkt werden. Dazu gibt es noch ein Türkreuz aus dem gleichen Material. Die Rohre haben 40 Millimeter Durchmesser.#w1#

Belastung mit acht Tonnen

Jeder DTM-Pilot sitzt in einer Sicherheitszelle, die im Prinzip einem Formel-1-Monocoque entspricht. Diese Kohlefaser-Zelle enthält Sechspunkt-Sicherheitsgurte, die eingeschäumte Sitzschale und die Pedale. Eine den Kopf seitlich umschließende Kopfstütze - wie bei einem 'Ohren-Sessel' - ist integraler Bestandteil der Einheit. Die mindestens 25 Kilogramm schwere Zelle - von den Fahrern "Sitzkiste" genannt - muss in einem Prüfstandstest nachweisen, dass sie über einen Zeitraum von 30 Sekunden knapp acht Tonnen Belastung aushält.

Rahmen aus 85 Meter Stahlrohr

Über 85 Meter Stahlrohr werden in DTM-Fahrzeugen für die Rahmenstruktur verwendet. Denn der Rohrrahmen sorgt nicht nur für die Steifigkeit des Fahrzeugaufbaus, sondern ist auch fester Bestandteil des Sicherheits-Konzeptes. Auch er muss festgelegten Belastungen standhalten. Im Bereich der B-Säule muss der Rahmen eine Vertikalkraft von bis zu neun Tonnen verkraften können, wobei die Verformung der Überrollvorrichtung 25 Millimeter nicht überschreiten darf. Die statischen Belastungstests sind vorgeschrieben und werden vom Deutschen Motor-Sport-Bund (DMSB) kontrolliert.

Eigene Tests für Crashboxen

Speziell getestet werden die die vorne und hinten angebrachten Crashboxen. Sie durchlaufen sowohl statische als auch dynamische Tests. Dazu werden die aus Kohlefaser gefertigten Aufprallstrukturen, ähnlich den Knautschzonen beim Serienauto, auf einem Schlitten montiert und mit 46,8 km/h auf eine Betonwand geschleudert. Der Testaufbau wiegt insgesamt 1.200 Kilogramm, also in etwa soviel wie das voll betankte DTM-Fahrzeug.