• 03.08.2008 13:39

  • von Stefanie Szlapka

Paffett: Meisterleistungen im Jahreswagen

Gary Paffett exklusiv: Der Brite über die bisherige Saison, seine Chancen auf einen Neuwagen, Formel-1-Tests und die Rennambitionen seiner Kinder

(Motorsport-Total.com) - Gary Paffett überzeugt nicht nur die Fans, sondern auch die Konkurrenz von seinem Können. Der 2005er-Champion muss sich seit seiner DTM-Rückkehr 2007 mit einem Jahreswagen begnügen - doch in dem liefert der Mercedes-Pilot ein starkes Rennen nach dem anderen ab. Unter den Fahrern, die mit einer 07er-C-Klasse starten, ist der Brite die klare Nummer eins. Und wenn es die äußeren Umstände zulassen, ist er immer gut für Spitzenergebnisse. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' sprach Paffett über seine bisherige Saison, seine Chancen, im kommenden Jahr im Neuwagen zu sitzen, seinen "Zweitjob" als Formel-1-Testpilot und seine Wünsche für die Zukunft seiner Kinder:

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett zeigt auch im Jahreswagen immer wieder meisterliche Leistungen

Frage: "Gary, was war in dieser DTM-Saison bisher für dich der beste Moment?"
Gary Paffett: "Ich denke, der beste Moment war ganz klar, als ich den vierten Platz am Nürburgring geholt habe. Davor war der fünfte Platz am Norisring ein schönes Erlebnis. Ich mag den Kurs und es war ein wirklich tolles Rennen. Allerdings lagen schöne und nicht so schöne Momente am Norisring eng zusammen, denn ich wurde ja aus der Wertung genommen. Das war schon enttäuschend. Aber ich denke, der schlimmste Moment in dieser Saison war, als ich am Lausitzring im Qualifying nur 17. wurde. Vielleicht muss man sich nur meine Ergebnisse anschauen, um zu sagen, welche meine besten Momente waren (lacht; Anm. d. Red.)."#w1#

Punkte als realistisches Ziel

Frage: "Welche Ziele hast du dir für den Rest der Saison gesteckt?"
Paffett: "Wenn man realistisch ist, können wir nur versuchen, Punkte zu holen. Das muss unser Ziel sein. Die erste Vorgabe ist immer, so schnell zu sein, wie möglich, der beste Mercedes-Jahreswagen zu sein und die 07er-Audis zu schlagen. Dann sehen wir, was damit möglich ist und versuchen, Punkte zu holen. Das ist an jedem Rennwochenende das Ziel."

Frage: "Du bist zwischendrin auch für Vodafone McLaren Mercedes in der Formel 1 als Testfahrer im Einsatz. Ist es schwierig, zwischen den beiden Autos hin und her zu wechseln?"
Paffett: "Ich habe mich daran gewöhnt. Am Anfang war das schon eine Umstellung, aber ich habe vor dem Nürburgring-Wochenende am Dienstag noch in Jerez das Formel 1-Auto getestet und bin dann an den Nürburgring gekommen, das schien völlig problemlos zu gehen. Das war das erste Mal, dass ich innerhalb so kurzer Zeit beide Autos gefahren bin, also innerhalb von drei Tagen. Natürlich merkt man die Unterschiede und es braucht auch etwas Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat, aber inzwischen kann ich schnell hin und her wechseln. Das macht mir keine Probleme."

"Wenn man realistisch ist, können wir nur versuchen, Punkte zu holen." Gary Paffett

Autofahren ist nicht gleich Autofahren

Frage: "Ist das Formel-1-Testen ein ganz anderer Job als das DTM-Fahren?"
Paffett: "Es gibt schon Unterschiede. Schon allein in der Arbeitsweise der Teams. Und auch die Arbeit, die man als Fahrer leistet, ist unterschiedlich. In der Formel 1 testet man normalerweise immer neue Komponenten, in der DTM dagegen arbeitet man am Set-Up und versucht, das zu verfeinern. Das sind schon zwei Paar Stiefel. Aber beide Teams sind hochprofessionell und machen einen ausgesprochen professionellen Job. Wenn man sich das Niveau der Formel 1 ansieht und das Geld, das dort ausgegeben wird, dann ist klar, dass dort viel mehr Leute arbeiten. Der Fahrstil als solches unterscheidet sich dort aber nicht allzu sehr von dem in der DTM."

Frage: "Wie bewertest du deine Chancen, im nächsten Jahr einen Neuwagen zu bekommen? Geht das überhaupt, wenn du nebenbei Formel-1-Tests fährst?"
Paffett: "Die Testfahrten sind da gar kein Problem, denn so oft teste ich ja nicht. Von daher sehe ich nicht, dass das ein Problem sein sollte. Im Moment gibt es vier Neuwagen und vier Piloten, die sie fahren. Deshalb gibt es kein freies Cockpit im aktuellen Auto. Man muss abwarten, ob jemand geht oder ob es sonst eine Veränderung gibt. Bisher war ich deutlich der beste Mercedes-Jahreswagenfahrer. Und wenn Ergebnisse ausschlaggebend sein sollten, dann sehe ich da auch kein Problem. Ebenso wenig wie darin, beide Jobs zu machen. Das mache ich im Augenblick ja auch und es stört nicht meine Konzentration auf die DTM."

"Im Moment gibt es vier Neuwagen und vier Piloten, die sie fahren." Gary Paffett

Freizeit mit Familie und Sport

Frage: "Hast du neben DTM und Formel 1 Zeit für die Familie oder für Hobbies?"
Paffett: "Man hat mit beiden Jobs natürlich viel zu tun, aber ich habe schon Zeit für meine Familie, die ja mit meinem dritten Kind gerade wieder gewachsen ist. In jeder freien Minute bin ich zu Hause, trainiere und verbringe so viel Zeit wie möglich mit der Familie. Hobbies habe ich natürlich auch: Ich spiele gern Golf, aber in diesem Jahr konnte ich bisher erst zweimal spielen, weil ich so viel zu tun hatte. Ich betreibe auch gern andere Sportarten, es ist eben immer nur die Frage, ob ich Zeit dafür finde."

Frage: "Zeigen deine beiden älteren Kinder schon Rennambitionen?"
Paffett: "Harvey, der Ältere ist jetzt viereinhalb Jahre alt und mag Autos. Er mag aber auch viele andere Sportarten. Es liegt ganz an ihnen, was sie mal machen werden. Ich würde mir aber schon wünschen, dass sie irgendetwas im Bereich Sport machen, da ich Sport sehr mag. Aber ich stehe allem sehr offen gegenüber. Ich gebe ihnen die Möglichkeit, viele verschiedene Sportarten auszuprobieren. Und wenn es an der Zeit ist, setze ich sie auch ins Kart und schaue, ob es ihnen gefällt. Aber ich werde sie sicher nicht unter Druck setzen. Auf der anderen Seite werde ich sie auch nicht aufhalten, wenn sie in den Rennsport möchten."

"Ich werde sie nicht aufhalten, wenn sie in den Rennsport möchten." Gary Paffett

Frage: "Würdest du dich freuen, wenn eines der Kinder auch Rennfahrer wird?"
Paffett: "Wenn es einem von ihnen gelingen würde, erfolgreich zu sein und wenn es ihnen Spaß macht, wäre ich natürlich sehr happy. Aber ich weiß auch aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, im Profi-Motorsport Fuß zu fassen. Doch ich liebe diesen Job, er macht mir viel Spaß."

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