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Di Resta gibt den Formel-1-Traum nicht auf
Paul di Resta will in der DTM unbedingt den Titel holen, hat aber noch ganz andere Ziele: Frust, weil Ex-Rivale Sebastian Vettel und nicht er in der Formel 1 glänzt
(Motorsport-Total.com) - 2006 lieferten sich zwei talentierte Nachwuchspiloten in der Formel-3-Euroserie einen heißen Kampf um den Titel: Paul di Resta und Sebastian Vettel. Di Resta entschied das Duell für sich und krönte sich zum Meister - doch auf der Karriereleiter zog Vettel schnell an ihm vorbei. Nur ein Jahr später holte er als jüngster Pilot aller Zeiten den ersten Formel-1-Punkt, seit dieser Saison hat er ein Stammcockpit bei Toro Rosso und im kommenden Jahr ersetzt er David Coulthard bei Red Bull.

© xpb.cc
Paul di Resta will alles tun, um sich für einen Platz in der Formel 1 zu empfehlen
Unterdessen wartet der damalige Champion di Resta noch auf seine Chance, in die Königsklasse aufzusteigen. Der 22-Jährige gibt offen zu, dass er schon ein bisschen frustriert ist, wenn er die Karriere seines ehemaligen Rivalen beobachtet - eine Karriere, die er selbst gern machen würde. Der Schotte sucht sich seine Erfolgserlebnisse derweil in der DTM: Im vergangenen Jahr zeigte er sensationelle Leistungen im Zweijahres-Wagen, in diesem Jahr gelang dem Mercedes-Piloten vor 80.000 Zuschauern am Lausitzring der erste DTM-Sieg.#w1#
Als Schotte hat man es nicht leicht
Gleichzeitig spürt man aber, dass er sich lieber in der Formel 1 beweisen würde und sich Frust breit macht, weil die Erfüllung dieses Traums noch nicht in greifbarer Nähe ist. "Ich bin nicht überrascht, dass man Sebastian Vettel in die Formel 1 geholt hat, aber er hätte nicht vor mir dort sein sollen", sagte di Resta dem 'Herald'.
Schuld daran sei sicher nicht seine eigene Leistung: "Man kann die Tatsache nicht ignorieren, dass es in diesem Geschäft viel Politik gibt und es einem weiterhilft, wenn man vom europäischen Festland oder dem Mittleren Osten kommt", so der Schotte. "Denn dorthin orientiert sich die Formel 1. Und es sorgt ganz klar für noch mehr Interesse in den neuen Formel-1-Ländern, wenn sie einen eigenen Fahrer haben, den sie anfeuern können."
DTM mehr als nur ein Notnagel
Allerdings betont di Resta, dass die DTM für ihn weit mehr ist als nur ein Notnagel, mit dem er sich die Zeit vertreibt. "Man darf mich da nicht falsch verstehen: Die DTM ist eine tolle Serie und Mercedes war in den vergangenen Jahr wirklich klasse zu mir", betonte er.
Und schließlich kann er auch die DTM nutzen, um von seinem Können zu überzeugen: "Am besten macht man auf sich aufmerksam, wenn man weiter siegt und ich werde mein Bestes geben, um den Titel zu holen. Ich bin noch jung, aber um ehrlich zu sein, kann ich nicht nur rumhängen, wenn ich mir einen Platz in der Formel 1 verdienen will. Sollte ich es mit 25 Jahren allerdings noch nicht dorthin geschafft haben, bin ich realistisch genug zu akzeptieren, dass es nichts mehr wird."
Der DTM-Titel muss her
Doch bis dahin wird di Resta alles unternehmen, um sich doch noch für ein Formel-1-Cockpit zu empfehlen: "Es gibt hunderte von jungen Piloten, die ihr Bestes geben, um von sich zu überzeugen. Deshalb kann man es sich nicht leisten, auf irgendwelche Geschenke zu warten. Es ist vielleicht ein bisschen so, wie wenn man ein Top-Fußballer werden will. Man ist für Manchester United, Arsenal oder Chelsea nicht interessant, wenn man jeden Samstag bei Bathgate Thistle aufläuft."
Deshalb gilt seine volle Konzentration nun dem Titelkampf in der DTM: "Wir werden immer schneller und wir können in den letzten Rennen das ganz große Los ziehen", sagte di Resta. "Seit dem Sieg am Lausitzring passt alles gut zusammen und wir befinden uns enorm im Aufwind. Audi hat uns zwar zu Saisonbeginn etwas unter Druck gesetzt, aber wir haben das Blatt gewendet und haben nur ein Ziel. Ich muss den Titel holen und es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln, dass ich das kann."

