Di Resta: Nur eine Runde mehr

(Motorsport-Total.com) - Paul di Resta ist wieder mittendrin im Titelkampf. Der schottische Mercedes-Pilot erlebte am Nürburgring ein turbulentes Rennen, das ihn von Startplatz zwölf zwischenzeitlich in Führung und schließlich auf Rang zwei brachte. Damit hat di Resta als Tabellenvierter vier Rennen vor Schluss sieben Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Timo Scheider.

© xpb.cc

Jubel bei HWA: Hans-Jürgen Mattheis und Paul di Resta auf dem Podium

Nach der missglückten Qualifikation wendete sich das Blatt für di Resta und seine Mercedes-Kollegen schon vor dem Rennen, als die Audis mit Regenreifen auf die Startaufstellung rollten, während die Stuttgarter darauf vertrauten, dass es trocken bleibt. "Es war ihre Wahl. Man hatte mir gesagt, dass alle Mercedes auf Slicks waren", erklärte di Resta. "Audi war auf Regenreifen - aber so ist der Rennsport. Da passieren Dinge, von denen man profitiert und ich muss mich bei meinem Team bedanken."#w1#

Und während die Konkurrenz aus Ingolstadt das Feld nach missglückter Reifenwahl von hinten aufrollen musste, hatte di Resta von Platz zwölf aus einen guten ersten Stint: "Ich bin recht schnell nach vorne gekommen und konnte dann Gary Paffett überholen und die Führung übernehmen. Ich war ziemlich schnell, aber ich hatte immer ein bisschen Regen auf der Scheibe. Wir haben versucht, abzuwarten ob es regnet und noch länger draußen zu bleiben. Wenn man in der Meisterschaft so weit vorn ist, will man nicht so viel riskieren."

Wieder Probleme beim Boxenstopp

Nach der 21. Runde kam di Resta schließlich zu seinem ersten Stopp. Doch dabei klappte der Wechsel des linken Vorderrades nicht reibungslos. "Wir hatten beim Boxenstopp ein kleineres Problem. Das hat uns sicher die Führung gekostet", räumte er ein. Nutznießer war Bernd Schneider, der so kampflos an die Spitze kam. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass di Resta in der Box wertvolle Zeit und Plätze verlor. "Das Team macht in diesem Jahr bei den Boxenstopps einen tollen Job", nahm der Schotte seine Leute in Schutz. "Aber es sind alles nur Menschen und man macht Fehler - es läuft eben nicht immer alles reibungslos. Glücklicherweise hat uns das in der Meisterschaft aber nicht allzu viel gekostet."

Nach diesem kleineren Malheur lief es wieder rund für di Resta, auch wenn er sich nach seinem zweiten Stopp wieder hinter Schneider auf Rang zwei einreihen. Und dann kam der lang erwartete Regen doch noch. "Am Ende hat das Team entschieden, mir Regenreifen zu geben, nur um sicher zu sein", berichtete der Schotte. Durch den zusätzlichen Stopp verlor er zwar wieder Positionen, doch die hatte er schnell wieder wettgemacht. Auf Regenreifen kam er problemlos an den rutschenden Kollegen auf Slicks vorbei. Nur Schneider, der sein Auto trotz der Trockenreifen gut im Griff hatte, konnte er bis zur Zielflagge nicht mehr einholen.

"Wenn das Rennen eine Runde länger gedauert hätte, hätte ich es vielleicht gewonnen", sinnierte di Resta. "Aber acht Punkte sind klasse, das bringt uns zurück ins Titelrennen und ich freue mich schon auf Brands Hatch. Da werde ich besonders motiviert sein. Wir müssen nur schauen, was dort drin ist."