Nach erneutem Crash: David Schumacher gelingt bisher bestes DTM-Rennen
Nachdem David Schumacher am Samstag mit einer Kollision für Aufsehen sorgte, fuhr der Mercedes-Pilot am Sonntag mit Platz neun sein bestes DTM-Resultat ein
(Motorsport-Total.com) - Erst Frust, dann Lust? Nach einer Kollision am Samstag fuhr David Schumacher am Sonntag sein bisher bestes DTM-Rennen. Das knappe Fazit des Winward-Mercedes-Piloten: "Wir haben Punkte gesammelt, aber ich hatte mir leider mehr erhofft."

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Ungewohntes Bild: David Schumacher kämpfte am Sonntag an der Spitze mit Zoom
Und das, obwohl der 21-Jährige trotz regnerischer Bedingungen in den Top 10 über die Ziellinie fuhr und sich mit dem neunten Platz über wichtige Punkte für die Gesamtwertung freuen durfte. Im Gegensatz zu den bisherigen Rennen in dieser Saison lief es am Nürburgring sehr gut.
Schon im Qualifying landete Schumacher auf dem vierten Rang, infolge einer Strafe gegen Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) rutschte der Deutsche auf den dritten Startplatz nach vorne. Nach dem Rennstart lag der Mercedes-AMG-Pilot zeitweise auf der zweiten Position. "Das Rennen war eigentlich gut, von der Pace waren wir sehr stark", bilanziert er.
Schumacher verzockt sich im Regen
Nach dem Boxenstopp, den Schumacher in der 15. Runde des Rennens absolvierte, geriet der Mercedes-Pilot jedoch in Schwierigkeiten. "Wir hatten darauf spekuliert, dass der Regen in der Schlussphase etwas nachlässt", verrät Schumacher. Aus diesem Grund wählte das Winward-Team genau wie bei Auer einen niedrigen Reifendruck.
"Leider war dem nicht so, sodass es uns zunehmend schwerfiel, die Reifen auf Temperatur zu halten", schildert Schumacher. Weiteres Problem: Der Deutsche kam kurz vor einer Full-Course-Yellow-Phase an die Box, sodass die Konkurrenz, die sich für einen späteren Stopp entschied, im Vorteil war.
Dadurch fiel der 21-Jährige auf den zehnten Platz zurück. Mit stumpfen Waffen kämpfte sich der Mercedes-Pilot zwar noch an Tim Heinemann (Toksport-Porsche) vorbei, doch mehr als ein neunter Platz war am Ende nicht möglich. "Das ist schade, gehört aber dazu", sagt Schumacher bei 'ran.de'. "Man gambelt bei so einem Wetter und bei uns hat es leider nicht funktioniert."
Trotz Rennpech: Zufriedenheit überwiegt
Dennoch kann sich Schumacher über seinen neunten Platz freuen. "Alles in allem war es ein guter Tag für uns", resümiert der Mercedes-Fahrer. "Die Pace war das ganze Rennwochenende über sehr gut, auch im Vergleich mit den anderen Mercedes-AMG GT3. Das Qualifying war natürlich ein echtes Highlight."
"Leider ist im Rennen nicht alles für uns gelaufen, dennoch waren wir wieder schnell unterwegs. Darauf lässt sich aufbauen", hofft der Youngster. "Man muss die kleinen Erfolge mitnehmen, jetzt müssen wir nur gucken, dass wir beim nächsten Mal die Reifendrücke erwischen."

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Podium adé! Winward verzockte sich im Rennen mit dem Reifendruck Zoom
"Die Full-Course-Yellow kam für David leider zu einem unglücklichen Zeitpunkt, das hat ihn einige Positionen gekostet", muss auch Winward-Teamchef Christian Hohenadel zugeben. "Und beim Luftdruck haben wir im zweiten Stint leider bei beiden Autos etwas danebengelegen. Aber so ist das eben beim Pokern - manchmal sticht das Blatt, manchmal nicht. Dennoch war es ein starkes Wochenende für uns, dickes Kompliment an die gesamte Mannschaft!"
Mercedes-Kollision am Samstag
Am Samstag musste Schumacher sein Rennen nach einer Kollision mit Mercedes-Markenkollege Luca Stolz (HRT) beenden. "Der Start und die ersten Runden liefen sehr gut, ich kam einige Positionen nach vorne", berichtet Schumacher. "Leider kam es dann zu dieser Berührung."
"Wir hatten vorher intern besprochen, dass Platz gelassen wird, wenn ein Markenkollege die Nase neben dem eigenen Auto hat. Deswegen habe ich sie auch dort gelassen", begründet der Mercedes-Pilot. "Leider hat er mir überhaupt keinen Platz gelassen, sondern einfach reingezogen."
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Die Rennleitung sah die Schuld für den Zwischenfall bei Schumacher, der anschließend drei Penalty-Laps absolvieren musste. "Ich ärgere mich sehr über die Strafe, die aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt ist." Der 21-Jährige beruft sich auf die Regel, dass "man Platz zu lassen hat, sobald das Auto mit der Nase auf Türhöhe ist." Schumacher: "Das war der Fall!"
Wie Stolz die Situation einschätzt? "Rennunfall würde ich sagen", meint er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' direkt nach dem Rennen. "Es war komisch: Ich dachte, ich wäre vorbei. Dann habe ich doch einen Schlag bekommen und es hat mich gedreht." Aus dem Auto habe er den Eindruck gehabt, unschuldig zu sein, aber er wolle sich das Videomaterial noch einmal ansehen.
Am Samstagabend gab es zwischen den Mercedes-Piloten eine Aussprache. "Da ist kein böses Blut zwischen uns", sagt der gebürtige Österreicher. "Aber das hat uns am Ende des Tages leider das Rennen gekostet, und vielleicht auch wichtige Punkte." Immerhin konnte Schumacher am Sonntag noch etwas Schadensbegrenzung betreiben.


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