Merhis Volltreffer: Landsmann plus Markenkollege
Spaniens Krise mal anders: Roberto Merhi räumte in Zandvoort Daniel Juncadella ab - Sein Mercedes-Co-Junior hat trotzdem Lust auf mehr DTM
(Motorsport-Total.com) - Das kanadische Duell zwischen Bruno Spengler und Robert Wickens schien ein echtes Kleinholzderby zu sein, doch einer kann es noch besser: Roberto Merhi. Abseits der TV-Kameras nahm der Spanier am Sonntag in Zanvoort nicht nur einen Landsmann aufs Korn, sondern auch einen Markenkollegen. Er räumte in der ersten Runde Daniel Juncadella ab und musste sein Rennen mit beschädigter Vorderachse aufgeben. Der andere Mercedes-Junior schleppt sich als 17. unter ferner liefen ins Ziel.

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Abgeschossen: Daniel Juncadella und Roberto Merhi haben sich trotzdem lieb Zoom
Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erinnert sich Juncadella: "Ich habe von Roberto einen mitbekommen", so der Mann aus Barcelona, der seinem Kumpel anschließend nicht den Kopf gewachsen hat: "Schon okay. Er hat sein Auto ja selbst beschädigt und musste aufgeben. Er ist wohl zu optimistisch ans Werk gegangen oder hat Bremsprobleme gehabt. Ich habe ihn nicht gesehen, eingelenkt und er mich hart getroffen." Während Merhi, der sich am Sonntag vor den Journalisten versteckte, seinem Ruf als DTM-Raudi gerecht wurde, konnte Jucadella seinen nicht untermauern.
Schließlich hat der Neuling insbesondere zur Saisonmitte mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht: "Danach zog meine Lenkung komplett in eine Richtung und das hat sich auch nicht mehr gegeben", beschreibt er das Fahrverhalten seines havarierten C-Klasse-Coupés, das nicht mehr so recht vorankommen wollte: "Mein Tempo war nicht gut, aber immer noch nicht so schlimm, wie es am Samstag ausgesehen hatte", spielt er auf das Qualifying-Debakel von Mercedes und die aussichtslose Position 20 an. "Ich dachte sogar darüber nach, die Sache aufzugeben."
Obwohl er mit einem intakten Dienstwagen und der Reifenstrategie Standard-Standard-Option sogar Punkte für möglich gehalten hätte, will er auch in den kommenden Wochen kein spanisches Wörtchen mit Merhi wechseln: "Da ist alles in Ordnung", versichert Juncadella. "Wir sind Freunde und Teamkollegen. Und wenn man ohnehin auf Positionen wie 20 und 21 kämpft..." Sollte der zahme der beiden Iberer seine Pläne verwirklichen, gibt es vielleicht kein Wiedersehen mehr: "Die Saison hat Lust auf mehr gemacht. Ich will 2014 um Punkte, vielleicht sogar Siege kämpfen."

