• 22.04.2007 10:07

  • von Britta Weddige

Kann Audi das Blatt wenden?

Hockenheim gilt als klare Mercedes-Strecke, doch offenbar haben nur kleine Details für die Sternen-Siegesserie gesorgt - Schon Start heute spannend

(Motorsport-Total.com) - Hockenheim und Mercedes-Benz, das gehört einfach zusammen. Stuttgart ist nicht weit entfernt, die Mercedes-Tribüne ist eines der Highlights am Ring, hier wachsen Baden und Württemberg sozusagen zusammen. Da scheint die bisherige Mercedes-Dominanz nicht zu überraschen. Seit fünf Jahren sind die beiden jährlichen DTM-Auftritte hier fest in Mercedes-Hand, Audi konnte zuletzt am 21. April 2002 über einen Sieg jubeln.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Martin Tomczyk will im Rennen von Startplatz zwei angreifen

Doch die reine Statistik scheint zu täuschen - Motorsportchef Norbert Haug jedenfalls will nicht von einer "Mercedes-Strecke" sprechen. "Das kann man so nicht sagen, ich glaube sogar, dass bei den letzten fünf Rennen Audi mindestens dreimal auf der Pole Position war", erklärte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ohne Speed kommst du nicht auf die Pole, und Kantersiege haben wir ja auch nicht geholt, Audi war oft genug Zweiter."#w1#

Hatte Mercedes also bisher nur das glücklichere Händchen? Ganz so einfach scheint es nicht zu sein, es gibt schon Strecken, die dem einen Hersteller mehr liegen als dem anderen. "Wir haben sicherlich ein sehr effizientes Auto, das hilft hier sicher tendenziell ein klein bisschen mehr als in Oschersleben", sagte Haug, will aber nicht von einer so genannten "Spezialstrecke" sprechen: "Das sind Nuancen hier und da."

Und diese Nuancen können sich auch schnell ändern: "Wir waren zum Beispiel letztes Jahr in Oschersleben knapper Zweiter, und bei den Tests jetzt in Oschersleben waren wir eine halbe Sekunde langsamer."

Darauf, dass sich diese Nuancen geändert haben, hofft Audi. Mit der geballten Werks-Truppe auf den Startplätzen zwei, vier, fünf und sechs soll die Statistik etwas aufgebessert werden: "Wenn jetzt Mercedes neun Mal gewonnen hat, soll es vielleicht jetzt mal anders werden", lautet die Kampfansage von Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich.

Die vier Piloten in den neuen A4 DTMs werden am Start vor allem gleich mal Überraschung Paul di Resta auf Startplatz zwei ins Visier nehmen. Der absolviert im 2005er Mercedes sein erstes DTM-Rennen und ist gewarnt: "Das Wichtigste für mich ist, gut weg zu kommen, und dann werde ich sehen, was ist erreichen kann", sagte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Interessant wird der Start heute auf alle Fälle, denn nicht nur die Platzkämpfe werden spannend, sondern auch die Frage, wie das Feld durch die ersten Kurven kommt. Schon da gilt: Nur wer sich aus allem raushalten und unbeschadet aus der Parabolica herauskommen kann, hat auch Chancen, das Rennen zu gewinnen.