• 21.04.2007 17:09

  • von Weddige/Schreier

Von Spannung und Leiden an der Boxenmauer

Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich hätte seine Autos zwar gern ganz vorn gesehen, sieht die Audi-Startplätze aber dennoch als gute Ausgangsposition

(Motorsport-Total.com) - 14 Autos innerhalb einer Sekunde, Tausendstel, die darüber Platzierungen entscheiden, ein Zweijahreswagen in den Top 3 - dass die Qualifikation in Hockenheim langweilig gewesen wäre, das kann man wirklich nicht behaupten. Auch Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich betonte: den Zuschauern wurde etwas geboten

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich

Nicht himmelhochjauchzend, aber auch nicht betrübt: Wolfgang Ullrich

"Wir haben heute gesehen, dass die unterschiedlichen Jahrgangsfahrzeuge alle Möglichkeiten haben, wenn es gut passt und alles zusammen passt", bilanzierte Ullrich. "Wir haben auch gesehen, dass ein Alexandre Prémat, der heute früh ganz vorn war, auf einmal ganz weg ist, nur weil er ein kleines Problem gehabt hat, und das macht die DTM aus, es muss alles stimmen, es muss alles passen."#w1#

Lange Zeit sah es so aus, als ob Audi dieser Qualifikation den Stempel aufdrücken könnte. In der zweiten Sektion lagen noch drei 2007er Modelle des A4 DTM vorn, im Kampf um die Top 8 Startplätze konnte Mercedes den Spieß jedoch umdrehen, Bruno Spengler sich mit der neuen C-Klasse die Pole Position sichern und Paul di Rest sogar seinen zwei Jahre alten Mercedes auf Platz drei setzen. Für die neuen Audis waren es Platz zwei für Martin Tomczyk, Platz vier für Mattias Ekström, Rang fünf für Tom Kristensen und sechs für Timo Scheider.

"In der zweiten Sektion war ich mit dem Ergebnis eigentlich recht zufrieden, aber ich wusste auch, dass sich das alles ändern kann, und das macht die DTM so spannend", erklärte Ullrich. "Aber trotzdem kann ich sagen, mit den vier 2007er Autos zum Schluss dabei zu sein und nun alle vier gut platziert zu haben, ist für das morgige Rennen eine sehr gute Ausgangsposition."

"Wenn jetzt Mercedes neun Mal gewonnen hat, soll es vielleicht jetzt mal anders werden." Wolfgang Ullrich

Eine gute Ausgangsposition dafür, das Blatt in Hockenheim endlich zu wenden. Der letzte Sieg für die Ingolstädter liegt fünf Jahre zurück, zuletzt konnte Laurent Aiello am 21. April 2002 einen Audi nach ganz oben aufs Podest fahren. Ullrichs Hoffnung: "Wenn jetzt Mercedes neun Mal gewonnen hat, soll es vielleicht jetzt mal anders werden."

Glück und Pech liegen in der DTM nah beieinander, das hat auch die Audi-Truppe in dieser Qualifikation feststellen müssen. Kristensen zum Beispiel schaffte es am Ende von Sektion zwei noch in letzter Sekunde, in Qualifying drei zu fahren. Ullrich zitterte mit: "Ja, ich glaube, alle die da vorn an der Boxenmauer stehen und Fahrzeuge auf der Strecke haben und erwarten, dass sie eine gute Rundenzeit bringen, sind ganz einfach voll konzentriert und fiebern mit. Selbst tun können wir selbstverständlich nichts."

Scheider durch Technikproblem ausgebremst

Das Pech traf Neuwagenaufsteiger Timo Scheider. "Er hat auf seiner schnellen Runde ein Problem bekommen und ist sicherlich nicht dort, wo er hätte hinkönnen", berichtete Ullrich. "Aber das alles gehört zum Qualifying dazu, das alles macht es so spannend, und ich muss sagen ich bin unheimlich froh, dass wir in so einer tollen Meisterschaft dabei sind und doch auch immer wieder vorn dabei sein können."

Zurück zu Alexandre Prémat. Der hat an diesem Samstag Lehrgeld bezahlt. Im Freien Training ganz vorn, war es in der Qualifikation nur Startplatz 18. Ullrich: "Alexandre ist im Morgentraining nach seiner schnellen Runde in der ersten Kurve zu weit hinaus gekommen, und weil er offensichtlich noch nicht so ein richtiger Hockenheim-Kenner ist, hat er nicht den optimalen Weg zurück gefunden und hat sich dabei den Frontsplitter komplett kaputt gemacht, der Frontsplitter musste gewechselt werden und das Fahrzeug komplett neu eingemessen werden und wenn du mit einem Auto, das so neu vorne aufgebaut ist sofort ins Qualifiying gehst, dann sind gewisse Risiken da und die hat er gesehen."