JP-McLaren in der DTM: Wieso der Wechsel zu Michelin Einstieg ermöglichte

Erfahrungen mit den Michelin-Reifen in der GT-Open-Serie haben JP Motorsport zum Einstieg in die DTM verleitet - Laut Christian Klien sind die Reifen ein Schlüsselfaktor

(Motorsport-Total.com) - JP Motorsport wird mit einem McLaren 720S GT3 in der DTM-Saison 2021 an den Start gehen und zusammen mit Ex-Formel-1-Fahrer Christian Klien ein Teilzeitprogramm abspulen. Grund für den Einstieg des Teams aus Polen ist die Wahl auf Michelin-Reifen in der DTM, denn der Rennstall hat bereits in der GT-Open-Serie Erfahrungen mit den Pneus gesammelt. Laut dem österreichischen Rennfahrer werden die Reifen eine entscheidende Rolle spielen.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Der Michelin-Reifen hat JP Motorsport in die DTM geschubst Zoom

"Unser Vorteil ist, dass wir den Michelin-Reifen kennen, weil wir im Vorjahr schon in der GT-Open-Serie gefahren sind", so Klien gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Das war mit ausschlaggebend, dass wir in die DTM einsteigen. Die Autos sind so ähnlich - und daher musst du so viel testen. Und da geht es vor allem um die Reifen."

"Das merkt man auch beim Pirelli-Reifen - da musst du andere Erfahrungswerte herausfahren", meint der Österreicher, der vier Jahre in der Königsklasse verbracht hat. "Wenn das also ein Hankook-Reifen gewesen wäre ... Daher war das mit dem Michelin-Reifen perfekt. Wir fahren in der GT-Open-Serie auch Michelin. Da können wir die Rennen auch als Training nutzen."

Nicht die Mischung, sondern das Fenster macht's

In der DTM und der GT-Open-Serie kommen zwar andere Mischungen zum Einsatz, aber das spielt laut Klien keine große Rolle. "Das Temperaturfenster, in dem die Reifen funktionieren", sei hingegen der "ausschlaggebende" Punkt, so der 38-Jährige. In der GT-Open-Serie kommt die 9er-Mischung zum Einsatz: "Der S7M ist für niedrigere Temperaturen gedacht, der S8M für mittlere und der S9M für hohe."

"Das heißt nicht unbedingt, dass der Reifen viel mehr Reifenabrieb hat", erklärt Klien weiter. "Natürlich: Wenn man den S7M auf dem Norisring bei 40 Grad Lufttemperatur fährt, dann hat man mehr Reifenabrieb. Aber grundsätzlich unterscheiden sich die Reifen durch das Temperaturfenster, in dem sie funktionieren."

Mehr Daten für beide Serien

JP Motorsport wird von den zusätzlichen Daten profitieren, die das Team auf den Michelin-Reifen in beiden Meisterschaften sammeln wird. Da JP in beiden Serien mit dem McLaren GT3 an den Start geht, gibt es gleich die doppelte Datenmenge zum Analysieren und Auswerten.

Christian Klien

Das Team hat bereits Erfahrungen mit den Reifen gemacht Zoom

"Was wir also austesten, können wir für beide Rennserien verwenden", so Klien. "Das einzige ist: In der DTM kannst du mit etwas weniger Gewicht im Auto und mehr Boost, also mehr Leistung, fahren. Wobei die Balance of Performance [BoP] in der GT-Open auch schon mehr Leistung hat als die der SRO."

Kosten in der DTM höher

Die DTM zieht ihre GT3-Meisterschaft über Sprintrennen aus, in denen nur ein Fahrer im Auto sitzen wird. In anderen Serien teilen sich hingegen mehrere Fahrer ein GT3-Auto, die sich so die Kosten für das Cockpit teilen können. Das macht es für die DTM-Teams schwieriger, das Auto durch den Fahrer zu finanzieren. Im Gegenzug erhalten die Rennställe aber auch eine große Reichweite über die berühmte DTM-Plattform.

"Grundsätzliche ist die DTM sehr teuer", sagt Klien. "Nicht, was das Gesamtbudget angeht, aber bei der Finanzierung, weil du es sonst über zwei, drei Piloten finanzieren kannst. Jetzt muss halt einer die ganze Kiste zahlen, oder du hast Sponsoren. Oder die Teams engagieren sich selbst. Aber dafür hast du diese Reichweite und diese Bekanntheit. Dadurch hast du auch bessere Möglichkeiten, einen Sponsor an Land zu ziehen."

Deshalb kann sich Klien auch vorstellen, dass das Team ab dem Jahr 2022 eine volle DTM-Saison bestreitet: "Grundsätzlich schon, aber im Motorsport weiß man nie. Eigentlich wollten wir diese drei Rennen schon nutzen, um uns darauf vorzubereiten, wenn das Team wächst. Aber ich kann das nicht zu 100 Prozent sagen, weil ich die ganze Sache nicht finanziere. Es gibt aber diese Idee, das stimmt."

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