• 27.10.2009 14:07

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Jarvis: Im Finale noch einmal viel Action

Oliver Jarvis startete als bester Jahreswagen von Platz sechs ins Saisonfinale, doch das letzte Rennen verlief für ihn turbulent - Jetzt unterwegs nach Japan

(Motorsport-Total.com) - Oliver Jarvis wollte sich beim Saisonfinale noch einmal bei seinem Arbeitgeber Audi für ein Neuwagencockpit empfehlen. Das ist ihm gelungen: Im Qualifying stellte er seinen Audi-Jahreswagen auf Startplatz sechs, im Rennen wurde er ebenfalls Sechster.

Titel-Bild zur News: Oliver Jarvis

Oliver Jarvis erlebte zum Abschluss noch einmal ein turbulentes Rennen

Nach dem Qualifying berichtet er gegenüber 'Motorsport-Total.com': "Ich bin sehr zufrieden, es ist mit einem Jahreswagen sehr schwierig. Wie wir in den vergangenen Jahren gesehen haben, werden die Neuwagen im Lauf der Saison immer besser. Und wir sind auch zehn Kilogramm schwerer als die 2008er-Mercedes. Dann auf Startplatz sechs zu fahren und der beste Jahreswagen zu sein, das ist großartig."#w1#

Mit seinem Rennergebnis war Jarvis dann aber trotz seines sechsten Platzes weniger zufrieden. Denn er kam hinter Alexandre Prémat und Jamie Green ins Ziel und war damit weder bester Jahreswagenfahrer noch bester Pilot eines 2008er-Audi. Das trübte seine Bilanz ein bisschen.

"Aber ansonsten war es ein großartiges Rennen, es gab viel Action, viele Überholmanöver. Ich glaube, es war toll für die Fans", so der Brite nach der Zieldurchfahrt. Für ihn selbst verlief das letzte Saisonrennen recht turbulent. Nach dem Start lag er schon auf Rang fünf, noch in der ersten Runde überholte er Mercedes-Pilot Paul Di Resta und übernahm Rang vier. Doch nur eine Runde später konnte der Schotte erfolgreich kontern, auch Audi-Kollege Markus Winkelhock ging noch an Jarvis vorbei, der damit nach dem zweiten Umlauf wieder Sechster war.

Durch Mattias Ekströms Ausfall machte der Brite wieder einen Platz gut und bog als Fünfter zum ersten Boxenstopp ab. Doch dann ging es turbulent weiter: "Leider hatten wir beim ersten Boxenstopp ein paar Probleme, es hat am linken Vorderrad geklemmt. Danach habe ich das Auto abgewürgt. Mit dem Vorderrad haben wir zwei Sekunden verloren und noch mehr Zeit durch das Abwürgen", schilderte er.

"Danach kam ich hinter Bruno Spengler und Markus Winkelhock raus, die ein bisschen langsamer waren als ich. Dadurch habe ich viel Zeit verloren", so Jarvis. Auch sein Phoenix-Teamkollege Alexandre Prémat konnte durch eine andere Strategie noch überholen.

Doch Jarvis arbeitete sich wieder nach vorn: Neun Runden vor Schluss konnte sich der Brite mit einem sehenswerten Manöver in der Haarnadelkurve wieder an Winkelhock vorbeidrücken. Danach legte er sich Mercdes-Pilot Bruno Spengler zurecht, der einen langen letzten Stint fuhr und mit mangelndem Grip zu kämpfen hatte.

Drei Runden vor Schluss gelang es Jarvis, links innen an Spengler vorbeizugehen. Sein Pech: Von hinten schlüpfte Jamie Green im Mercedes-Jahreswagen an beiden vorbei und setzte sich vor Jarvis und Spengler.

"Ich wusste, dass ich in Bedrängnis bin, denn ich bin hinter Bruno auf die Innenseite gegangen und er hat so früh gebremst, dass ich überrascht war", schilderte Jarvis das Manöver aus seiner Sicht. "Ich musste ausweichen, damit ich ihn nicht ramme. Und am Kurvenausgang bin ich mit dem rechten Hinterrad knapp auf den Randstein gekommen, bin gerutscht und die Räder haben durchgedreht."

"Ich hatte also damit gerechnet, dass Jamie - oder Bruno - neben mir auftauchen", so Jarvis, der sich nicht wunderte, dass er pötzlich Greens blauen Mercedes vor sich hatte. "Aber es war ein tolles Rennen und ich wurde Sechster. Audi hat den Titel geholt - es war ein fantastisches Wochenende."

Nach der langen Audi-Party am Sonntagabend in Hockenheim ist Jarvis jetzt bereits unterwegs nach Japan. Dort wird er am kommenden Wochenende in Okayama in der Asian-Le-Mans-Series sein Sportwagendebüt geben. Der Brite teilt sich dort das Cockpit eines Audi R10 TDI des Kolles-Teams mit Christian Bakkerud. Die Strecke kennt er bereits aus seiner Zeit in der Japanischen Formel 3. "Es wird toll, den R10 kennenzulernen und ein Gefühl für Sportwagenrennen zu bekommen", so Jarvis.