• 13.09.2009 13:26

  • von Britta Weddige

Jarvis: Hauptsache schnell

Oliver Jarvis hat bisher Höhen und Tiefen erlebt und will seinen Speed jetzt wieder in Topergebnisse ummünzen - Formel 1 nicht das ultimative Ziel

(Motorsport-Total.com) - Oliver Jarvis hat in dieser Saison ebenso wie sein Landsmann Jamie Green gezeigt, dass man mit einem Jahreswagen ganz vorn mitfahren kann. In Hockenheim und Zandvoort fuhr er auf das Podium. Zudem war er in Zandvoort der erste Jahreswagen-Pilot überhaupt, der die Pole-Position holen konnte. Entsprechend bezeichnet er diese beiden Rennen beim Rückblick auf die bisherige Saison als "absolute Höhepunkte".

Titel-Bild zur News: Oliver Jarvis

Oliver Jarvis hat bisher eine Saison mit Höhen und Tiefen erlebt

Doch es lief bisher nicht immer rund für den Audi-Werksfahrer. "Ich hatte Tiefpunkte, wo die Rennen nicht so gut gelaufen sind", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Der "absolute Tiefpunkt" sei das Rennen am Nürburgring gewesen, wo er mit seinem Phoenix-Teamkollegen Alexandre Prémat zusammenkrachte. "Es ist immer ganz schlecht, wenn man mit seinem Teamkollegen zusammenkracht", so Jarvis. Sein Fazit: "Leider haben wir nicht so viele Rennen beendet, wie ich es mir gewünscht hätte."#w1#

Jarvis ist derzeit mit 15 Punkten zweitbester Jahreswagenfahrer in der Gesamtwertung. Vor ihm liegt nur Mercedes-Mann Green, der es auf 18 Punkte bringt. "Das Wichtige ist, dass wir wirklich schnell sind", betont Jarvis. "Jetzt war ich in sieben Rennen fünfmal der beste Audi-Jahreswagenpilot im Qualifying. Es ist wichtig, seinen Speed zu zeigen. Hoffentlich können wir den Speed jetzt dann auch wieder in gute Rennergebnisse ummünzen."

"Das Wichtige ist, dass wir wirklich schnell sind." Oliver Jarvis

Für Jarvis und seine Kollegen geht es um viel. Denn im kommenden Jahr wird bei Audi mindestens ein Neuwagencockpit frei. Jarvis werden gute Chancen eingeräumt, das Auto von Tom Kristensen nach dessen Rücktritt zu übernehmen. Doch seine Performance wird in der Chefetage genau beobachtet, ebenso wie die der anderen Audi-Jahreswagenfahrer, die durchaus auch Chancen auf den Aufstieg haben.

Dass er und seine Jahreswagenkollegen in diesem Jahr mehr unter Druck stehen, weil ein freier Neuwagen winkt, glaubt Jarvis jedoch nicht: "Ich denke nicht, dass das etwas ändert. Denn auch im vergangenen Jahr wollte jeder von uns sich für einen Neuwagen empfehlen. Man pusht immer, es ist egal, ob sicher ein Platz frei wird oder nicht. Denn wir hatten auch im vergangenen Jahr im Hinterkopf: 'Wenn wir einen tollen Job machen, besteht die Chance aufzusteigen'."

¿pbvin|1|1930||0|1pb¿Die einzige Änderung sei, "dass es in diesem Jahr wesentlich enger zugeht zwischen den 2008er-Audis, den 2009er-Audis und auch den Mercedes", so der Brite: "Deshalb ist das Feld mehr durchgemischt. In diesem Jahr gab es ein paar Unfälle und Berührungen mehr. Aber das wollen die Fans ja auch sehen und es passiert im Rennsport immer."

"Manchmal machen wir Fehler oder starten Überholmanöver, die nicht zwingend gut sind." Oliver Jarvis

Auch innerhalb der Audi-Jahreswagenfahrer ging es in dieser Saison schon hart zur Sache. Es ist nicht nur einmal passiert, dass im markeninternen Fight die Teile flogen oder die Kollegen sich vorzeitig gegenseitig ins Aus bugsiert haben. Unter den Audi-Jahreswagenpiloten herrsche großer Teamgeist, aber "definitiv auch viel Wettbewerb", räumt Jarvis ein: "Natürlich wollen wir alle der Beste sein, wir alle wollen im nächsten Jahr den Neuwagen haben und wir sind fünf schnelle Fahrer. In manchen Jahren gibt es zwei Fahrer, die wesentlich schneller sind als die anderen, aber in diesem Jahr gibt es fünf Fahrer, die alle wirklich schnell sind. Und das macht es noch schwerer."

Und deshalb komme es unter den Kollegen auch zu den Fights und Unfällen: "Denn wir sind schließlich alle Rennfahrer, wir wollen alle unser Bestes geben. Sobald wir auf der Rennstrecke sind, wissen wir schon, dass wir Teamkollegen sind, aber wir versuchen, den bestmöglichen Job zu machen und manchmal machen wir Fehler oder starten Überholmanöver, die nicht zwingend gut sind. Und Unfälle passieren. Sie sollten zwar zwischen Teamkollegen nicht vorkommen, aber so ist es im Racing nun einmal. Aber es liegt an uns, das in der restlichen Saison zu vermeiden und zu versuchen, so saubere Rennen wie möglich zu fahren."

Glücklich in der DTM

Jarvis' Ziel für die nähere Zukunft ist der Aufstieg in den Audi-Neuwagen. Als junger Pilot, der in der Formel 3 erfolgreich unterwegs war, bevor er in die DTM kam, ist die Formel 1 natürlich ein Traum - aber nicht das ultimative Ziel. "Wenn mich morgen ein Formel-1-Team - ein gutes Formel-1-Team - anruft und mich fragt, ob ich nächstes Jahr für es fahren will, dann würde ich liebend gern zusagen", sagt er.

Doch Jarvis fährt fort: "Aber wenn es in zehn Jahren so sein sollte, dass ich seit zehn Jahren bei Audi gefahren bin, zehn Jahre in der DTM war, vielleicht Le Mans gefahren bin, dann würde ich auch nichts bereuen. Das wäre eine großartige Karriere. Mir macht die DTM wirklich Spaß, ich liebe es, für Audi zu fahren. Also bin ich sehr glücklich."

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