Jahreswagen gegen sich und den Rest
Die Ziele der Jahreswagen-Piloten unterscheiden sich auch am Norisring stark - Paffett und Engel wollen in die Punkte
(Motorsport-Total.com) - Im Qualifying am Samstag standen gleich drei Jahrgangskämpfe auf dem Programm. Zum einen zwischen den aktuellen Boliden beider Hersteller und den Jahreswagen und zwischen den 2007er Audi und 2007er Mercedes. Ganz im Gegensatz zu den vergangenen Rennen hat die Mercedes-Jahreswagen leicht die Nase vorne. Jedoch nicht so überlegen wie anfangs vermutet. Der Kampf wird sich auch im Rennen fortsetzen.

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Die Audi-Jahreswagen könnten trotz des Gewichtes überraschen.
Gary Paffett konnte sich in seinem 2007er Mercedes immerhin auf der neunten Position qualifizieren. Doch neben ihm in der Startaufstellung wird am Sonntag ein Audi stehen. Alexandre Prémat war 0,108 Sekunden langsamer und ist mit seiner Ausgangsposition durchaus zufrieden. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich im Qualifying so weit vorne stehen kann", freute sich der Franzose. Allerdings gesteht Prémat, dass es nicht unbedingt sein oberstes Ziel ist, als bester Jahreswagen die Ziellinie zu überqueren. "Da könnten wir Gewicht ausladen und es wäre schön mal wieder ein leichteres Auto zu haben."#w1#
Gary Paffett kommt das nur entgegen. Er will endlich wieder ein Erfolgserlebnis haben und zudem sieht er für sich durchaus Chancen auch die Reihen der aktuellen Boliden sprengen zu können. Ohne dabei auf die Mithilfe von Problemen angewiesen zu sein. "Wir hatten gestern bei den Longruns eine sehr gute Pace. Deshalb denke ich, dass wir eine gute Chance auf Punkte haben, selbst wenn keiner der Neuwagen ein Problem bekommen sollte", gibt sich der Brite kämpferisch. "Wir haben gute Chancen, ein paar von ihnen im Rennen zu schlagen." Da dürfte ihm ein Prémat, der hinter ihm bleiben will, nur recht sein.
Doch Gary Paffett ist nicht der einzige der Jahreswagen, der sich Gedanken über Punkteränge macht. Auch Maro Engel richtet von Platz 12 seine Augen nach vorne: "Es ist möglich, dass wir morgen Punkte holen." Die restlichen Mercedes-Jahreswagen sind mit sich beschäftigt und hoffen auf ein gutes Ergebnis. Die Audi-Jahreswagen schlagen sich zuerst mit ihrer Mercedes-Konkurrenz herum. Obwohl natürlich auch sie auf Probleme bei den 2008 Fahrzeugen hoffen, um vielleicht doch noch in die Punkteränge gespült zu werden.
So will Mathias Lauda versuchen zum ersten Mal in seiner Karriere bester Jahreswagen-Pilot zu werden. Im ersten Qualifying sah es nach einer Sensation für den Österreicher aus, als er es auf Rang sechs in den zweiten Teil schaffte. Doch in Q2 konnte er seine eigene Zeit nicht wiederholen. "Ich kam in allem Sektoren nicht mehr annähernd an das heran, was ich vorher gefahren bin", erzählte er enttäuscht. "Woran es liegt müssen wir jetzt noch analysieren."
Schlecht lief es auch Mike Rockenfeller, der nicht über den 16 Platz hinaus kam. Er hatte das Vertrauen in sein Auto und insbesondere in die Bremse verloren. Ansonsten wäre auch für ihn eine bessere Platzierung möglich gewesen. "Das Auto war nicht so schlecht und es wäre auch mehr drin gewesen, aber ich hatte in den vier, fünf Runden leider nicht das Vertrauen, um zwei Zehntel schneller zu fahren. Es wäre schon Platz 12, 13 drin gewesen." Damit wäre er zumindest in den zweiten Quali-Teil gekommen. Auch sein Teamkollege Markus Winkelhock hatte mit Problemen an seinem Audi zu kämpfen. Sollten sie bis morgen alles ausgemerzt haben, könnten sie den Mercedes durchaus gefährlich werden - obwohl sie die schwersten Fahrzeuge im Feld sind.

