"Ich will endlich wieder ganz nach oben"
Für Mika Häkkinen ist das Rennen in der Lausitz nach zwei Nullrunden fast die letzte Chance - Konkurrent Mattias Ekström traut ihm Großes zu
(Motorsport-Total.com/sid) - Er war zweimal Formel-1-Weltmeister, ist der Publikumsliebling und wurde vor der Saison als großer Favorit im Titelrennen gehandelt - doch bei Mika Häkkinen scheint im dritten Jahr in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) der Knoten nicht zu platzen. Zwei Rennen, null Punkte lautet die Bilanz des Finnen, für den der dritte Saisonlauf am Sonntag (14:00 Uhr/live in der 'ARD') auf dem EuroSpeedway Lausitz fast schon die letzte Chance ist.

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Mika Häkkinen will noch in den Kampf um den Titel mit eingreifen
Sollte Häkkinen auch in der Lausitz leer ausgehen, ist der Zug für den Mercedes-Piloten wohl endgültig abgefahren. Derzeit liegen drei Fahrer punktgleich in der Gesamtwertung vorn: Mattias Ekström (Schweden/Audi), Paul di Resta (Schottland/Mercedes-Benz) und Martin Tomczyk (Rosenheim/Audi) haben jeweils 12 Zähler auf dem Konto. Um in diesen Dreikampf noch einzugreifen, muss Häkkinen in jedem Fall den Sprung aufs Treppchen schaffen.#w1#
"Die Leistungsdichte in der DTM ist einfach unglaublich hoch, dass sich sogar ein zweimaliger Formel-1-Weltmeister erst darauf einstellen musste", sagte DTM-Boss Hans-Werner Aufrecht dem sid. Dass der 38-jährige Häkkinen Rennen gewinnen kann, habe er aber schon bewiesen, meint Aufrecht. Das stimmt, ist aber schon eine Weile her. Bisher gewann Häkkinen erst ein einziges Mal in der DTM, das war 2005 in Spa/Belgien, auf einer Rennstrecke, die er aus der Formel 1 noch bestens kannte.
Laut Aufrecht müsse an einem DTM-Wochenende alles passen, sonst stünde man nicht ganz oben auf dem Podium. Er sei aber sicher, "dass Mika in dieser Saison noch ganz vorne dabei sein wird". Auch Häkkinen weiß, was die Stunde geschlagen hat und ist für das Gastspiel in der Lausitz besonders motiviert. "Ich bin auf dieser Strecke zweimal Dritter geworden und will zwei Jahre nach meinem ersten DTM-Sieg endlich wieder ganz nach oben", sagt der Finne kämpferisch.
Konkurrenz drückt heimlich die Daumen
Sogar die Konkurrenz drückt da ein kleines bisschen die Daumen, heimlich natürlich, denn ein erfolgreicher Häkkinen tut der ganzen Serie gut, er bringt Zuschauer und sorgt für gute Quoten. "Mika ist ein sehr guter Rennfahrer, der außerordentlich schnell fahren kann. Das hat er im Verlauf seiner großen Karriere immer wieder bewiesen", lobt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Wer die DTM kenne, wisse aber auch, wie schwierig es hier sei, ganz vorne zu fahren, sagt Ullrich und warnt davor, "Häkkinen schon abzuschreiben".
Audi-Pilot Ekström outet sich gar als Häkkinen-Fan. "Mika ist ein ganz, ganz Großer, der kann das in der DTM. Wenn alles bei ihm passt, dann ist er immer für einen Startplatz ganz vorn und einen
Sieg gut", sagt der Schwede, der in der Saison 2004 das geschafft hat, was Häkkinen bisher verwehrt geblieben ist: die DTM-Krone zu erobern. Mika fahre hart, aber nie unfair, meint Ekström: "Er ist ganz sicher eine große Bereicherung für die DTM."
Für Mercedes-Sportchef Norbert Haug hat Häkkinen auch weiterhin noch alle Titelchancen. "Kein Fahrer hat mehr als zwölf Punkte, das ist nicht die Welt", sagt der Schwabe und macht seinem Star-Piloten Mut: "Wir können ja auch mal ein gutes Mannschaftsergebnis hinlegen und in den nächsten drei Rennen vorne sein." Laut Haug werde es in diesem Jahr öfter punktelose Fahrer geben, weil mehr Piloten für Punkteränge in Frage kommen: "Die Dichte des Wettbewerbs ist phänomenal."

