Haug: "Jetzt wird in die Hände gespuckt"

(Motorsport-Total.com) - "Wenigstens hier sind wir auf der Pole Position", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, als er vor seinem Audi-Amtskollegen Wolfgang Ullrich als Erster bei der Pressekonferenz erschien. Im ersten Kräftemessen der neuen Saison musste sich Mercedes der Konkurrenz aus Ingolstadt und ihrem neuen A4 geschlagen geben. Audi holte die Doppelpole, dahinter platzierte sich das Mercedes-Duo Bruno Spengler und Paul di Resta in der zweiten Startreihe.

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Norbert Haug mit seinem prominenten Neuzugang Ralf Schumacher

"Audi war nicht nur recht ordentlich, sondern sehr gut dabei", begann Haug seine Analyse. "Glückwunsch zur Pole, Glückwunsch zu dieser ersten Vorstellung. Das ist sicherlich eine gute Messlatte, die da gelegt wurde. Aber wir sind dazu da, Messlatten zu überspringen Und hoffentlich können wir das morgen schaffen. Ich bin nicht unzufrieden. Gestern hatten wir ein sehr begrenztes Training. Im Regen sahen wir eigentlich besser aus, da hat Paul di Resta die Bestzeit geholt."#w1#

Die Basis ist gut

Mercedes werde es im Rennen nicht leicht haben, aber: "Die Basis mit drei Audis und drei Mercedes auf den ersten sechs Plätzen ist gut", fuhr Haug fort. "Wir haben in den ersten fünf Startreihen jeweils fünf Autos von beiden Marken - als hätte man es abgesprochen. Aber wenn man es abgesprochen hätte, dann wären wir mindestens mit einem Auto in der ersten Reihe gestanden. Insofern waren die Audis hier im Qualifying stärker."

Im Test am Freitag habe Audi-Pilot Mattias Ekström einen starken Longrun hingelegt, hat Haug beobachtet: "Von uns haben wir keinen gesehen. Vielleicht bekommen wir ja auch etwas ähnliches hin oder noch etwas besseres. Unsere Testergebnisse zeigen eigentlich, dass wir konstant fahren können. Ich würde sagen: Bisher Vorteil für Audi, vielleicht gibt es morgen das Rückspiel, wenn wir noch einmal einen Schritt machen."

Für Schumachers 15. Platz "muss man sich nicht schämen"

Was den 15. Startplatz seines prominenten Neuzugangs Ralf Schumacher angeht, erklärte der Mercedes-Motorsportchef: "Er ist an den Top 14 ganz, ganz knapp gescheitert. Das mag vielleicht für viele enttäuschend sein, aber wir haben gesagt, dass das letzte Drittel realistisch ist. Wenn er den 14. Platz geschafft hätte und dann gleich noch weiter ein Stück nach oben gekommen wäre, dann wäre es für mich eine kleine Sensation gewesen. Markus Winkelhock, der hier enorm stark war, ist 13., Ralf ist 15. - da muss man sich nicht schämen."

Zurück zur Spitze und damit zum Ausblick auf das Rennen. "Ich glaube, die Aufstellung ist viel versprechend", sagte Haug. "Bisher ist Audi im Vorteil. Aber wer unsere Jungs kennt, der weiß, dass die jetzt in die Hände spucken und sagen: 'Morgen machen wir noch einmal einen Schritt'. Ich erwarte viel vom neuen sportlichen Reglement. Es wird Sport geben, jeder gegen jeden. Das wird eingehalten, es wird nichts mit Strategiespielchen, Blockaden und so weiter sein. Ich glaube, dass wir morgen ein gutes Rennen zu bieten haben. Die Vorzeichen sind wirklich gut. Vielleicht schlägt uns Audi, aber dann schlagen wir in einer Woche zurück."