• 14.10.2007 20:04

  • von Britta Weddige

Haug: "DTM at its best"

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug kann mit dem Vizetitel leben und freut sich über sieben Siege und ein spannendes Saisonfinale

(Motorsport-Total.com) - "Wir müssen nicht partout den Titel holen", hatte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor dem Rennen gesagt. So ist es dann auch gekommen. Bruno Spengler musste sich geschlagen geben und Audi-Rivale Mattias Ekström jubelte über den Meistertitel. Wie Spengler zeigte sich auch Haug zunächst verärgert über die Audi-Strategie bei den Jahreswagenfahrern, die die Stuttgarter durchaus als Blockade-Strategie erachteten.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Norbert Haug konnte sich nicht über den Titel, aber über sieben Siege freuen

Als der erste Ärger verflogen war, hob Haug in seiner Bilanz die für ihn positiven Seiten des Rennens und der gesamten Saison hervor: "Erst einmal herzlichen Glückwunsch an Audi. Der Punkteabstand ist nicht groß, ich glaube, wir haben ein sehr gutes Rennen gezeigt und ich freue mich sehr, dass wir ein tolles spannendes Finale bieten konnten. Wir haben verschiedene Strategien gesehen, ich glaube das war wirklich DTM at its best. Das Haus war so gut wie ausverkauft. Es war wie im Bilderbuch, vom Wetter angefangen bis zum Sport. Und über irgendwelche Kleinigkeiten möchte ich an der Stelle nicht reden. Ich glaube, man hat das eine oder andere gesehen, das ist nicht der richtige Moment dazu."#w1#

Über strittige Themen könne man im Winter noch lang genug diskutieren, mahnte Haug an. Jetzt freute er sich erst einmal über eine Saison, die auch ohne Meistertitel durchaus erfolgreich war: "Ich muss meiner Mannschaft danken, wir haben siebenmal gewonnen in zehn Rennen, alle Fahrer der neuen Autos haben gewonnen, Gary Paffett mit einem Jahreswagen, wir haben mit Mika Häkkinen und Jamie Green zwei Piloten, die zweimal gewonnen haben. Bei Jamie ist in Barcelona der Knoten geplatzt und er hat gleich noch einen hinten drauf gelegt und das verdientermaßen, das ist toll. Ich glaube einfach, dass das ein sehr würdiger Ausklang der hart umkämpften Serie war."

Die Saison sei sehr ausgeglichen gewesen, fuhr Haug fort. Und so könne seine Mannschaft damit leben, dass die Meisterfeier bei Audi und nicht bei Mercedes stattfand: "Wir haben über die Jahre eine sehr gute Bilanz und jeder hat gesehen, dass es vielleicht noch einmal hätte knapp werden können, aber sei es drum. Es war ganz toll, dass die beiden Titelaspiranten so dicht beieinander waren", sagte er und fügte mit lachend hinzu: "Ich hätte mir an der Stelle noch 15 Runden gewünscht, aber die Rennleitung hat nicht zugestimmt und deshalb kam die Flagge zum richtigen Zeitpunkt."

"Jeder hat gesehen, dass es vielleicht noch einmal hätte knapp werden können, aber sei es drum." Norbert Haug

Die Saison ist vorbei, nach den Skandalen von Barcelona gab es ein reibungsloses Saisonfinale. Und so schließt Haug die Meisterschaft 2007 auch erleichtert ab: "Hier bin ich mit dem Ergebnis insgesamt sehr, sehr happy. Ich denke, dass es nach den Vorfällen in Barcelona viel besser ist, die Saison mit so einem Rennen zu beenden, wie wir es hier erlebt haben als mit so einem Rennen wie in Barcelona."