• 14.10.2007 19:03

  • von Bianca Leppert

Spengler: "Audi-Verhalten hat mich um Titel gebracht"

Bruno Spengler ist nach dem Rennen stinksauer - "Das Rennen ging nicht so aus, wie es eigentlich hätte ausgehen sollen"

(Motorsport-Total.com) - Bruno Spengler kämpfte heute aus seiner Sicht mit stumpfen Waffen um den Titel. Der Franko-Kanadier startete im Rennverlauf eine sensationelle Aufholjagd, die jedoch nicht zum Titelgewinn reichte. Der Mercedes-Pilot sieht dafür einen ganz bestimmten Grund. "Wir wollten ein faires Finale haben", sagte er gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Aber Audi hat anders gespielt. Wie schon in der ganzen Saison sind sie für das eigene Team gefahren, wir sind für den Sport gefahren. Wir haben es gesehen, Audi hat die alten Autos lange draußen gelassen bis sie dann wegen zu wenig Benzin ausgefallen sind. Es ist schade, weil ich deshalb die Meisterschaft nicht gewinnen konnte."

Titel-Bild zur News: Bruno Spengler; Mattias Ekström; Martin Tomczyk

Mercedes-Pilot Bruno Spengler hatte heute keinen Grund zur Freude

Entsprechend enttäuscht zeigte sich Spengler danach in der Mercedes-Hospitality, während bei Audi die Sektkorken knallten. Zum zweiten Mal wurde er nur Vizemeister und "nur" ist ein Wort, das Spengler gar nicht gerne hört. Dabei war der Titel im Rennen zum Greifen nah. "Leider ging das Rennen nicht so aus, wie es eigentlich hätte ausgehen sollen", meint er.#w1#

"Die Fairness war im Rennen nicht auf beiden Seiten die gleiche." Bruno Spengler

Damit spielt Spengler nochmals auf seine Performance im Rennen an, denn er lieferte regelmäßig schnellere Rundenzeiten als Ekström ab. "Die Fairness war im Rennen nicht auf beiden Seiten die gleiche", fährt er fort. "Ich habe viel Zeit hinter Jungs wie Prémat verloren. Es gab einige riskante Situationen, in denen ich aus ausfallen hätte können. Ich wurde von hinten angestoßen, und musste viel Risiko beim Überholen eingehen."

Wären diese Manöver nicht gewesen, ist sich Spengler sicher, dass der Titelgewinn möglich gewesen wäre. "Es wäre natürlich nicht einfach gewesen", meint er. "Ich hätte aber sicher eine Chance gehabt, vor Ekström zu kommen und Scheider vielleicht einzuholen. Ich habe fünf oder sechs Zehntel pro Runde auf ihn aufgeholt. Aber die Audi-Fahrer haben zusammengehalten, um zu vermeiden, dass ich nach vorne komme und die Meisterschaft gewinne."

Um solch ein Szenario in Zukunft zu vermeiden, schlägt Spengler ein Boxenstopp-Fenster vor, in dem die Pflichtstopps absolviert werden müssen. Ob sich der HWA-Pilot in Zukunft überhaupt noch mit der DTM beschäftigen wird, steht noch in den Sternen. Gerüchte bringen ihn mit der Formel 1 in Verbindung. Über die Zukunft kann Spengler aber auch nach dem Finale noch nichts sagen. Er gab lediglich die offene Antwort: "Ich will bei Mercedes bleiben, soviel ist sicher."