• 19.06.2007 12:35

  • von Britta Weddige

Gratwanderung am Limit

2,3 Kilometer Leitplankenkanal, Kehren, spezieller Fahrbahnbelag: Am Norisring ist die Erfahrung eines Routiniers wie Christian Abt gefragt

(Motorsport-Total.com) - Der Norisring ist eine ganz besondere Herausforderung für die Piloten in der DTM: Rennfahren auf normalen Straßen, 2,3 Kilometer durch den engen Leitplankenkanal und ein ganz besonderes Strecken-Lay-Out. Was dort das Geheimnis des Erfolgs ist, weiß Audi-Pilot Christian Abt. Er kennt den Kurs schon aus Formelsport- und STW-Zeiten, war dort oft unter den Top 5 und holte dort mit Platz zwei sein bisher bestes DTM-Ergebnis.

Titel-Bild zur News: Christian Abt

Christian Abt im vergangenen Jahr beim Rennen auf dem Norising

Herausforderung 1: Der Fahrbahnbelag. "Der Norisring ist eine Strecke, die über gesperrte öffentliche Straßen führt", so Abt. "Man muss den Fahrbahnbelag über die Jahre hinweg kennen lernen, um die letzten Hundertstel zu finden. Wo fahren die Straßenautos, welche Linie bietet sich im Regen an? Vom ersten Training bis zum Rennen ändert sich der Grip deutlich. Das sorgt dafür, dass sich junge Fahrer oft etwas schwer tun, dort auf Anhieb schnell zu sein."#w1#

Hat man dann seine Linie gefunden, beginnt die Gratwanderung am Limit. Hier gibt es keine breiten Kiesbetten als Auslaufzonen, hier kann jeder Fehler in der Leitplanke oder der berühmten Mauer am Schöller-S enden. "Es kommt darauf an, jeden Zentimeter auszunutzen" erklärt der Allgäuer. "Das Schöne an dieser Stadtrennstrecke ist: Der kleinste Fehler kann schlimmstenfalls den Totalausfall bedeuten - und das schon am Freitag oder am Samstag! Wer hier am Limit fährt, wird besonders belohnt, und wer es übertreibt, entsprechend bestraft."

Doch nicht nur die Piloten müssen am Norisring genau das richtige Maß finden, sondern auch das Team bei der Abstimmung. Denn es gibt nur zwei Kehren und eine Schikane: "Die Schikane wird mit 120 bis 130 km/h gefahren, die Kehren sind sehr langsam, die Gerade sehr lang", so Abt. "Wir haben also alle Extreme auf einer Strecke vereint. Wichtig ist, beim aerodynamischen Abtrieb einen Mittelwert zu finden, der die optimale Rundenzeit ermöglicht. Alle Autos lagen im Vorjahr mit ihren Rundenzeiten im Qualifying innerhalb von sieben Zehntelsekunden."

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