"Extrem viele Anfragen": Bringt Emil-Frey-Team 2024 dritten Ferrari in DTM?

Welche Pläne das Emil-Frey-Team für die DTM-Saison 2024 hat, wovon der Einsatz eines dritten Ferraris abhängt und wie es bei der Fahrerwahl aussieht

(Motorsport-Total.com) - Während sich bei den meisten DTM-Marken ein Schwund bei der Anzahl der Fahrzeuge abzeichnet, könnte es bei Ferrari 2024 in der Traditionsserie in die andere Richtung gehen: Denn das Emil-Frey-Team erwägt einen Ausbau des Programms auf einen dritten Ferrari 296 GT3.

Titel-Bild zur News: Thierry Vermeulen

Das Emil-Frey-Team erwägt für 2024 einen Ausbau des DTM-Programms Zoom

"Es sind noch nicht alle Verträge unterschrieben, aber wir sind sehr bestrebt, weiter in der DTM an den Start zu gehen", stellt Teamchef Lorenz Frey-Hilti im Gespräch mit Motorsport-Total.com klar. "In welcher Konstellation, ist noch nicht zu 100 Prozent definiert."

Eine Anspielung auf ein drittes Fahrzeug? "Jein", antwortet der Schweizer. "Wir hatten extrem viele Anfragen von Fahrern bezüglich des Einsatzes eines dritten Fahrzeugs", gibt er zu. "Wenn die Voraussetzungen stimmen, wären wir sicher bereit dafür."

"Komplexität eines dritten Autos nicht zu unterschätzen"

Aber wovon hängt es ab, ob das Team der Emil-Frey-Gruppe, bei der es sich um den größten Autohändler Europas handelt, das DTM-Engagement nach dem Debütjahr 2023 auf einen dritten Ferrari ausbaut? "Mit einem zusätzlichen Auto hast du mehr Chancen auf gute Resultate", sagt Frey-Hilti. "Die Komplexität, ein drittes Auto einzusetzen, ist aber auch nicht zu unterschätzen, wie wir von früheren Projekten wissen."

Denn das erfordert in der Regel eine zweite Boxencrew, solange man nicht wie im Vorjahr SSR Performance mit Alessio Deledda auf einen Nachzügler setzt, der ohnehin nach den Topfahrern an die Box kommt. Die ITR wollte für 2023 aufgrund des großen Andrangs der Teams eine zweite Boxenstopp-Anlage pro Team sogar verbieten, weil es sonst in der Boxengasse zu eng geworden wäre.

Genug Platz für zweite Boxenstopp-Aanlage?

"Mit drei wettbewerbsfähigen Fahrern wäre das schwierig", weiß der Emil-Frey-Teamchef, der auch beim dritten Fahrzeug gerne auf einen starken Mann setzen will. "Darum ist das noch ein Thema, das wir klären müssen, bevor wir eine Entscheidung treffen."

Laut Informationen von Motorsport-Total.com darf sich das Team aber den Einsatz einer zweiten Boxenstopp-Anlage durchaus Hoffnungen machen, denn nach aktuellem Stand sieht es für die Saison 2024 nach weniger als 28 Fahrzeugen aus. Zudem wurde das Boxengebäude in Zandvoort verlängert, was bisher ein limitierender Faktor war.

Albert Costa kein Kandidat für dritten Ferrari

Aber wer könnte in diesem dritten Ferrari sitzen? "Am liebsten würde ich jetzt sagen, dass wir uns nach dem gemeinsamen Test Max Verstappen schnappen, aber sehr wahrscheinlich geht mein Wunsch nicht in Erfüllung", sagt Frey-Hilti mit Augenzwinkern. Aktuell seien mehrere Piloten im Rennen. "Wir sprechen mit Fahrern, die wir kennen, aber auch mit Fahrern, die mit unserem Team noch nichts zu tun hatten."

Der Spanier Albert Costa, der 2023 in Zandvoort Jack Aitken ersetzte und in der GT-World-Challenge Europe für das Team startete, wird es aber laut Informationen von Motorsport-Total.com nicht sein.

Aber wie sieht es mit den zwei Cockpits der bereits 2023 eingesetzt Ferrari-Boliden aus? Laut Teamchef Frey-Hilti dürfen sich Jack Aitken und Thierry Vermeulen Hoffnungen auf einen Vertragsverlängerung machen.

Gute Chancen auf Verbleib für Aitken und Vermeulen

"Bei Jack gibt es 2024 zum Glück keine Überschneidungen", verweist er auf Aitkens Zandvoort-Ausfall im Vorjahr wegen seiner IMSA-Verpflichtungen. "Das wäre für mich dieses Jahr nicht akzeptabel gewesen, denn so hast du in der Meisterschaft fast keine Chance. Wir sind mit ihm in den finalen Gesprächen."

Wie es mit dem 21-jährigen Vermeulen aussieht? "Das ist ebenfalls noch nicht zu 100 Prozent fix, aber beide Seiten sind glaube ich daran interessiert, weiterzuarbeiten", sagt er. Abgesehen von den Fortschritten des Niederländers in der ersten Saison sei eine Zusammenarbeit auch durch das Paket mit Verstappen.com Racing, Red Bull und Max Verstappen attraktiv.

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