"Eileen" statt "Joleen": Wieso Fellers Meister-Audi erst jetzt eingesetzt wird

Erst dieses Wochenende feiert Ricardo Fellers Land-Meisterauto aus dem Jahr 2021 seine DTM-Premiere: Woran das liegt und wieso man beim Auftakt zu früh stoppte

(Motorsport-Total.com) - Der Lausitzring-Test hat es verraten: Nachdem Ricardo Feller beim DTM-Auftakt in Oschersleben noch im Audi R8 LMS GT3 Evo II saß, der im Vorjahr vom Land-Team im ADAC GT Masters und auch beim offiziellen Test genutzt wurde, feiert nun tatsächlich Fellers ehemaliges Meisterauto aus der Saison 2021 im ADAC GT Masters sein DTM-Debüt.

Titel-Bild zur News: Ricardo Feller

Der "Eileen"-Schriftzug im Audi-Heck verrät den Wagentausch bei Ricardo Feller Zoom

Denn statt "Joleen" prangte beim Test am 6. Mai der Schriftzug "Eileen" im Heck und an der Front des Boliden. "So hieß sie auch damals schon", bestätigt Teamchef Christian Land gegenüber Motorsport-Total.com, dass es sich bei "Eileen" um den R8 LMS GT3 Evo II handelt, der nach dem Triumph in Hockenheim 2021 von Ricardo Fellers Vater gekauft wurde.

"Der Name kommt von einem sehr engen Freund unseres Teams, der den Fahrzeugen immer ihre Namen gegeben hat", erklärt Land.

"Come on, Eileen!": Ohrwurm als Motto für Saison

Das Traditionsteam aus dem Westerwald lässt sich bei der Namensgebung übrigens von Songs inspirieren. Das Motto der diesjährigen Saison lautet ab sofort "Come on, Eileen!" und verweist auf den gleichnamigen Song der britischen Band Dexys Midnight Runners aus dem Jahr 1982. Warum beim ersten Saisonwochenende noch "Joleen" einspringen musste?

Das führt Land auf die kurzfristige Vorbereitung zurück, nachdem Fellers Porsche-Projekt mit dem Allied-Team geplatzt war, außerdem war der Audi noch nicht mit dem 2022 eingeführten Evo-Paket versehen. Er musste "komplett umgebaut werden", so Land. "Das wäre ein Himmelfahrtskommando gewesen, es war einfach nicht umsetzbar."


Fotos: DTM 2025: Testfahrten am Lausitzring


Und auch, was die Performance betrifft, war "Joleen" eine durchaus würdige Vertretung. Denn Feller konnte beim Land-Debüt in der DTM zwar nur fünf Punkte für Platz elf im zweiten Rennen holen, er zeigte aber vor allem mit Platz fünf im zweiten Qualifying, dass man voll bei der Musik ist.

Feller über Auftakt: Tempo passt, Punkteausbeute noch nicht

"Leider haben wir nicht ganz die Punkte sammeln können, die wir am ersten Wochenende sammeln wollten, aber grundsätzlich müssen wir zufrieden sein, dass wir überhaupt die Pace haben", zeigt sich auch Feller ermutigt. "In so einer Meisterschaft ohne Vorbereitungszeit in die Saison zu gehen, ist nicht ganz einfach."

Jetzt müsse man Schritt für Schritt nachlegen, "auch bei den Boxenstopps und bei der Strategie gibt es natürlich noch Luft", weiß der Porsche-Werksfahrer, der dank Freigabe seines Herstellers im Audi sitzt.

Wie erwartet sind die Reifenwechsel noch die Achillesferse der sehr kurzfristig zusammengestellten DTM-Truppe: Die Land-Stopps bewegten sich in Oschersleben zwischen 8,5 und über zehn Sekunden, während ein perfekter DTM-Stopp knapp über sechs Sekunden dauert. Das summiert sich vor allem am Sonntag, wenn zwei Stopps gemacht werden müssen.

Wieso war Ricardo Feller zu früh an der Box?

Und am Samstag passierte dem Team ein Missgeschick, als Feller nach Startplatz neun wenige Augenblicke vor dem Öffnen des Boxenstopp-Fensters hereinkam und der Stopp nicht als Pflichtstopp gezählt wurde. Dabei stolperte man über eine Änderung in Oschersleben, wonach die für das Stoppfenster entscheidende Linie der Beginn des Speedlimits in der Box ist.

"Wir hatten nicht auf dem Schirm, dass die Linie eigentlich woanders ist als in den letzten Jahren", erklärt Land den Fehler. "Da muss ich die Jungs ein bisschen in Schutz nehmen, denn die letzten Wochen waren für alle sehr stressig." Abgesehen davon habe er danach mit anderen Teams gesprochen, "die meinten: 'Wenn euch das nicht passiert wäre ... wir hatten das auch nicht auf dem Schirm'. Es war ein Fehler, aber das war ein bisschen unglücklich."

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