DTM-Training Spielberg: Schmid Schnellster, Neuling Köhler trumpft auf!

DTM-Trainingsauftakt in Spielberg: Lokalmatador Clemens Schmid fährt Bestzeit, Sheldon van der Linde beweist die BMW-Stärke, Leon Köhler überrascht bei Debüt

(Motorsport-Total.com) - Überraschung beim Trainingsauftakt zum vorletzten DTM-Saisonauftakt-Wochenende 2022 in Spielberg. Denn Lokalmatador und Grasser-Lamborghini-Pilot Clemens Schmid sicherte sich in 1:28.565 die Tages-Bestzeit. Der Tiroler fuhr seine Runde schon am Vormittag bei Streckentemperaturen von nur sechs Grad.

Titel-Bild zur News: Clemens Schmid

DTM-Trainingsauftakt bei Kälte und Sonnenschein: Schmid holt die Bestzeit Zoom

Aber auch DTM-Leader Sheldon van der Linde zeigte im favorisierten BMW, dass mit ihm zu rechnen ist: Der Schubert-Pilot war am Nachmittag bei 14 Grad Asphalttemperatur Schnellster (Zeiten FT2) und hatte 0,009 Sekunden Rückstand auf die Vormittags-Zeit von Schmid (Zeiten FT1). Zudem waren die BMW wie erwartet die schnellsten Autos bei der Topspeed-Messung.

Dahinter reihten sich die beiden Porsche-Piloten Thomas Preining (+0,029) und Dennis Olsen (+0,158) ein, ehe auf Platz fünf mit Nico Müller (+0,217) der beste Audi-Pilot folgt.

Teamchef Grasser: "Zeiten sind relativ langsam"

Auf Platz acht im Gesamt-Klassement landete Grasser-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti (+0,281), der in der Meisterschaft auf Platz vier liegt und damit einer der Titelkandidaten ist. Der in Wien lebende Italiener zog seinen frischen Reifensatz am Nachmittag auf, während Teamkollege und Tagesschnellster Schmid diesen schon am Vormittag aufziehen ließ.

"Clemens hatte auf seiner schnellsten Runde frische Reifen, aber das macht auch nicht mehr als vier Zehntel aus", meint Teamchef Gottfried Grasser im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Das war also auf jeden Fall eine gute Leistung."

Der Teamchef, dessen Rennstall nur wenige Kilometer vom Red-Bull-Ring entfernt seinen Sitz hat, rechnet aber an den Renntagen mit schnelleren Zeiten. "Die Strecke war noch ein bisschen grün und die Zeiten sind relativ langsam."

Wo Sheldon van der Lindes Herausforderer landeten

Direkt hinter Bortolotti landete Lokalmatador Lucas Auer als schnellster Mercedes-AMG-Pilot auf dem neunten Platz. Dem Zweitplatzierten in der Meisterschaft fehlten auf Schmids Bestzeit 0,301 Sekunden.

Abt-Audi-Pilot Rene Rast, der in der Meisterschaft auf Platz drei liegt, hatte beim Trainingsauftakt in Spielberg noch Luft nach oben. Er landete mit 0,449 Sekunden Rückstand auf dem 18. Platz bei 27 Piloten.


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Nur 0,315 Sekunden Rückstand: Neuling Köhler dreht auf!

Für die große Überraschung sorgte aber Walkenhorst-Ersatzmann Leon Köhler: Der 23-Jährige, der nach dem kurzfristigen Ausfall von Esteban Muth wegen einer Ohrenverletzung dessen BMW M4 GT3 übernahm, beeindruckte in beiden Trainings. Im ersten Training fehlten ihm nach seinen ersten Metern mit dem Boliden 0,786 Sekunden, womit er auf Platz 18 landete.

Und im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' meinte: "Ich bin eigentlich ganz gut reingekommen. Und die Zeiten sind nicht schlecht. Ich stehe jetzt gar nicht so blöd da, obwohl ich noch ein bisschen Welpenschutz habe." Doch am Nachmittag drehte er nach ein paar Set-up-Änderungen und mit dem frischen Reifensatz auf und wurde mit 0,315 Sekunden Rückstand starker Achter.

Leon Köhler

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Im Gesamtklassement reichte das mit 0,324 Sekunden Rückstand für Platz zehn. Köhler, der übrigens im Training auch nur einen frischen Reifensatz zur Verfügung hatte, weil er Muth ersetzt und damit kein Gastfahrer ist, war mit seiner Zeit um 0,025 Sekunden schneller als Walkenhorst-Teamkollege Marco Wittmann. Auch wenn das Freie Training mit Vorsicht zu genießen ist, ist das eine beeindruckende Leistung.

Köhler: Umstellung auf BMW schwieriger als bei Porsche

Was für ihn die größte Herausforderung sei? "Die Strecke kenne ich ja schon", verweist er auf seine Einsätze im ADAC GT Masters und in den Porsche-Cups.

"Die größte Herausforderung ist eigentlich, mit dem Auto so schnell wie möglich zurechtzukommen und dann natürlich auch beim Pitstop keine Zeit zu verlieren. Die Pitstop-Strategie ist auch nicht einfach - da perfekt reinzufahren und perfekt wieder rauszukommen."

Zudem sei die Anpassung auf den M4 GT3 schwieriger als beim Porsche 911 GT3 R, mit dem er beim kurzfristigen Einsatz im Mai in Spielberg beim ADAC GT Masters im Mai konfrontiert war. "Ich persönlich brauche ein bisschen länger, um mit diesem Auto besser zurechtzukommen", sagt er. "Aber es ist dennoch ein sehr schönes Auto. Und es lässt sich auch sehr gut fahren."

So werden die Tracklimits in Spielberg überwacht

Ein großes Thema waren wie üblich in Spielberg auch dieses Mal die Tracklimits. Diese werden in der ersten, in der dritten und in den Kurven neun und zehn überwacht - und es gab beim Trainingsauftakt zahlreiche Verstöße.

Wo Renndirektor Scot Elkins die Grenze zieht? Bei der Ausfahrt der Kurven 1 und 3 dürfen die Fahrer den gelben Sausage-Kerb nicht mit den linken Reifen überfahren. Es ist lediglich erlaubt, diesen zu berühren, aber beim Überfahren wird im Qualifying die entsprechende Rundenzeit gestrichen.

In den letzten beiden Kurven müssen die Fahrer mit den rechten Reifen auf dem rot-weißen Kerb bleiben. Bei Nichtbeachtung wird die aktuelle Rundenzeit gestrichen - und in der Zielkurve auch die Zeit der folgenden Runde.

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