DTM-Teamtitel an BMW-Truppe Schubert: Als einziges Dreiwagen-Team im Vorteil?
Schubert gewinnt den DTM-Teamtitel 2024 - Warum die Truppe um Teamchef Torsten Schubert als einziges Dreiwagen-Team sowohl Vorteile als auch Schwierigkeiten hatte
(Motorsport-Total.com) - Die BMW-Mannschaft von Torsten Schubert gewinnt die Teamwertung in der DTM 2024, ist aber auch das einzige Team, das in dieser Saison insgesamt drei Autos eingesetzt hat. Auch wenn nur die beiden bestplatzierten Fahrzeuge eines Teilnehmers in der Teammeisterschaft gewertet werden, können Ausfälle leichter kompensiert werden als bei Teams mit zwei Autos.
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Die Schubert-Mannschaft setzte als einziges Team drei Autos ein Zoom
War das etablierte BMW-Team also im Vorteil? "Nein", meint Schubert-BMW-Pilot Rene Rast im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Ich glaube, es ist sogar schwieriger, drei Autos zu handeln als zwei Autos." Denn vor allem bei plötzlichen Witterungsänderungen war die Schubert-Truppe als Dreiwagen-Team im Nachteil.
Beim Finale in Hockenheim musste im Qualifying von Regenreifen auf Slicks gewechselt werden, erinnert der dreimalige DTM-Champion. "Und dann kommen auf einmal drei Autos rein, aber es sind nur zwei 'Galgen' (Boxenstopp-Anlagen; Anm. d. Red.) und nur eine oder zwei Crews da", merkt Rast an. "Dann ist mal richtig Chaos. Das muss man erst mal managen. Ich glaube, drei Autos sind am Anfang schwieriger als zwei."
Beim Schubert-Team lief 2024 nicht alles glatt
Darüber hinaus sei die Entscheidung, dass Schubert in diesem Jahr drei Autos einsetzt, relativ spät gefallen. "Ein Dreiwagen-Team einzusetzen und über den Winter quasi ein neues Team aufzubauen, ist eine starke Leistung gewesen und hat mit Sicherheit viele Schwierigkeiten bereitet", erinnert Rast.
Nach dem Rückzug von Project 1 war Schubert als einziges BMW-Team in der DTM geblieben. Marco Wittmann, der 2023 noch für das langjährige Rennteam von Hans-Bernd Kamps und Jörg Michaelis am Start war, stieß deshalb neu zum Schubert-Team hinzu.
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Teamchef Torsten Schubert hatte allen Grund zur Freude Zoom
Doch mit drei Autos habe das BMW-Team an den meisten Rennstrecken "extrem wenig Platz" gehabt, verrät Rast. Und "du musst erst mal gutes Personal finden und den Überblick behalten, das mit drei Autos so hinzukriegen."
Beim Saisonauftakt in Oschersleben hatte sich das Team offenbar noch nicht so gut eingespielt, denn es lief nicht ganz reibungslos, als der BMW von Marco Wittmann vor dem ersten Rennen am Samstag nicht ausreichend betankt wurde.
Der zweifache DTM-Champion verlor dadurch einen sicher geglaubten Sieg im ersten Rennen der neuen Saison. Ein Fauxpas, der sich glücklicherweise nicht wiederholte. "Das haben sie extrem gut gemacht und immer ein gutes Auto hingestellt, und gute Boxenstopps gezeigt", lobt Rast.
Schubert feiert zweiten Teamtitel nach 2022
"Es ist sehr schön für das gesamte Team, dass es am Ende dieser Saison mit Höhen und Tiefen einen Titelgewinn feiern darf", freut sich Teamchef Torsten Schubert über den Erfolg seiner Mannschaft. In der DTM-Teamwertung ließ Schubert die zweitplatzierte Abt-Truppe um 35 Punkte hinter sich.
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Sieg verschenkt! Wittmann bleibt in Oschersleben ohne Benzin stehen Zoom
Dass die erfahrene Schubert-Mannschaft nicht allein vom dritten Auto und den besseren Chancen auf Punkte profitierte, zeigt ein Rückblick in die DTM-Saison 2022, als sich Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde den DTM-Fahrertitel sicherte.
Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Philipp Eng fuhr der Südafrikaner damals auch den DTM-Teamtitel für seine Schubert-Mannschaft ein - und das vollkommen ohne den Vorteil eines Dreiwagen-Teams!
Schubert "auf einem richtig guten Level"
Auch in der DTM-Saison 2024 war das Schubert-Team insgesamt "auf einem richtig guten Level und hat extrem gute Arbeit geleistet", findet Rast. "Ich freue mich sehr für die Jungs und Mädels. Jeder im Team hat die ganze Saison lang hart gearbeitet, sie haben nie aufgegeben, obwohl wir manchmal in Positionen waren, in denen wir nicht sein wollten", spielt er auf die Probleme im Qualifying an.
"Sie haben sehr gute Boxenstopps abgeliefert, es gab bei meinem Auto nie ein technisches Problem", erinnert Rast, der in diesem Jahr immerhin zwei Rennsiege auf dem Norisring und in Spielberg bejubeln durfte.
"Und wie gesagt: Es ist nicht einfach, über den Winter von zwei auf drei Autos zu wechseln, neue Mechaniker und Ingenieure zu beschäftigen, und dennoch muss das Team gut weiter funktionieren. Sie verdienen das!"
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