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DTM-Starterfeld 2023: Was ist dran an den Aston-Martin-Gerüchten?

Die Gerüchte um einen Aston-Martin-Einsatz in der DTM halten sich hartnäckig: Wieso sie nicht aus der Luft gegriffen sind und wie man bei TF Sport reagiert

(Motorsport-Total.com) - Seit dem GT3-Wechsel der DTM im Jahr 2021 gibt es Gerüchte, dass Aston Martin Racing mit dem Vantage GT3 in die Traditionsserie zurückkehrt. Und obwohl es laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' auch für die Saison 2023 Interesse von Seites des britischen Herstellers gab, dürfte ein Engagement nun ein weiteres Mal geplatzt sein.

Titel-Bild zur News: Nicki Thiim

Kommt er oder kommt er nicht? Die Aston-Martin-Gerüchte in der DTM halten sich Zoom

Zumindest wird das TF-Sport-Team von Tom Ferrier, das zuletzt die Werkseinsätze auf der Nürburgring-Nordschleife umgesetzt hat, nicht in der DTM an den Start gehen. "Vielleicht hat AMR das evaluiert, aber wir bei TF Sport haben dieses Jahr keine Pläne", sagt der Teamchef im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' über einen möglichen DTM-Einsatz 2023. "Wir haben ohnehin bereits zu viele Rennen."

Das britische Team mit Sitz in Salfords südlich von London war nach den 24 Stunden von Daytona gerade in der Asian-Le-Mans-Serie am Start, zudem stehen Programme in der WEC und in der ELMS fest.

"Heißt nicht, dass wir nicht in der Zukunft DTM machen"

"Wir haben mit WEC und ELMS einen dichten Kalender", bestätigt Ferrier. "Das heißt aber nicht, dass wir nicht in der Zukunft irgendwann gerne DTM machen würden, aber nicht dieses Jahr", offenbart der Brite, dass er durchaus Interesse an einem Einstieg seines Teams in die DTM hätte.

Abgesehen davon haben Aston-Martin-Werksfahrer Nicki Thiim und sein Manager Dennis Rostek in den vergangenen Jahren immer wieder Bemühungen angestellt, den Sohn von DTM-Legende Kurt Thiim mit einem Aston Martin Vantage GT3 in der DTM an den Start zu bringen.

Aston-Martin-Werksfahrer Nicki Thiim als Schlüsselfigur

Nachdem diese im Vorjahr nach Gesprächen mit dem nunmehrigen Porsche-Team Toksport WRT nicht gefruchtet hatten, erhielt Thiim von Aston Martin die Freigabe, mit dem T3-Lamborghini in der DTM an den Start zu gehen, doch schon nach zwei Wochenenden kam es zur Trennung. Davor hatte auch das Team aus Dresden, das inzwischen Insolvenz angemeldet hat, mit Aston Martin über einen DTM-Einsatz in der Saison 2022 gesprochen.

Rostek und Thiim ließen auch nach dem T3-Motorsport-Aus nicht locker und es gab Pläne, mit TF Sport in der zweiten Saisonhälfte 2022 Gaststarts zu absolvieren. "Nicki liebt die DTM natürlich auch wegen seines Vaters", sagt Ferrier. "Er wäre sicher der erste, der dafür stimmen würde, wenn es eine Chance geben würde." Doch auch dieser Plan ging nicht auf.

"Wahrscheinlich gab es diese Gerüchte, weil wir in der VLN und beim 24-Stunden-Rennen ein Programm mit AMR durchgeführt haben", so der TF-Sport-Teamchef über einen potenziellen Einstieg im Vorjahr. "Vielleicht hat das so angefangen. Ich weiß, dass man sich das von Seiten Aston Martins immer anschaut, aber das hat noch nicht gefruchtet."

AMR hat um DTM-Reglement 2023 angefragt

Das gilt auch für 2023. Denn wie 'Motorsport-Total.com' aus sicherer Quelle erfahren hat, hat man bei Aston Martin Racing um einen Reglemententwurf für die diesjährige DTM-Saison angefragt, um die Rahmenbedingungen zu prüfen.

Doch die finanzielle Lage beim britischen Sportwagen-Hersteller, der von Ex-Ferrari-Geschäftsführer Amedeo Felisa und Lawrence Stroll geleitet wird, ist nach wie vor schwierig, weshalb es nicht viel Unterstützung für ein DTM-Projekt gibt.

Abgesehen davon geht der aktuelle Vantage GT3 2022 vermutlich in sein letztes Jahr, bevor das Auto nächstes Jahr mit einem Evo-Paket versehen wird. Auch das könnte ein Grund sein, warum man den Ball aktuell eher flach hält.

Die Finanzierung müsste also Thiim-Manager Rostek aufstellen, was bei Einsatzkosten von über einer Million Euro für ein Fahrzeug in der DTM keine einfache Aufgabe ist. Und für TF Sport wäre ein Einsatz in der DTM auch mit zusätzlichem Aufwand verbunden, da man aktuell von der Basis in Großbritannien aus operiert - und sich einen Standort in Zentraleuropa suchen müsste.


Fotostrecke: DTM-Starterfeld 2023: Diese Teams sind die Kandidaten

"Ja, das wäre auf jeden Fall einfacher, was das Testen und die Rennen angeht, aber für so Rennen wie die ELMS machen wir das von Großbritannien aus", stellt Ferrier klar.

Dörr-Team hat trotz Aston Martin keine DTM-Pläne

Ob es bei der Wahl des Rennstalls zum Topteam TF Sport eine Alternative gäbe? Die lange mit McLaren verbundene Dörr-Mannschaft arbeitet seit 2021 auch mit Aston Martin zusammen und hat neben den Einsätzen in der GT4 Germany in der GTC-Race-Serie auch den Aston Martin Vantage GT3 zum Einsatz gebracht.

Aktuell besitzt das Team aus Frankfurt, das inzwischen gar nicht mehr auf McLaren setzt, keinen Vantage GT3. Und es gibt laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' aktuell auch keinerlei Pläne, in der DTM 2023 mit einem Boliden an den Start zu gehen.

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