DTM-Rennen Spa 2: Cassidy besiegt Sheldon van der Linde, Drama bei Rast

AF-Corse-Ferrari-Pilot Nick Cassidy holte vor Sheldon van der Linde, der die DTM-Führung ausbaut, seinen ersten Sieg: Pole-Setter Rene Rast schied nach Strafe aus

(Motorsport-Total.com) - Spannendes DTM-Sonntagsrennen in Spa-Francorchamps bei trockenen Bedingungen, aber mit spektakulären Duellen. Und am Ende setzte sich AF-Corse-Ferrari-Pilot Nick Cassidy gegen Schubert-BMW-Pilot Sheldon van der Linde durch. Dritter wurde wie schon am Samstag der stark fahrende Bernhard-Porsche-Pilot Thomas Preining (hier geht's zum Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Sheldon van der Linde

Beim Start von der Pole war die Welt für Abt-Audi-Pilot Rene Rast noch in Ordnung Zoom

Für Sheldon van der Linde ist Platz zwei wie ein Sieg, denn durch den Ausfall von Pole-Setter Rene Rast baut er seine Führung in der Meisterschaft (hier geht's zur Gesamtwertung) aus.

Für Cassidy ist es nach einer bisher schwierigen Saison 2022 der erste Erfolg in der DTM. Und ein hart erkämpfter. Der Neuseeländer kam von Startplatz drei und setzte Rene Rast früh unter Druck. Der verlor am Start die Führungsposition an Sheldon van der Linde.

Warum Rast bestraft wurde

Rast wehrte sich mit harten, aus Sicht der Rennkommissare teils überharten Bandagen. Schon in der Anfangsphase kam es auf der Start-Ziel-Geraden zu einer Berührung mit Cassidy. Rast hatte großes Glück, dass der Audi unbeschadet geblieben ist. Doch Renndirektor Scot Elkins sprach nach der Szene eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe gegen Rast aus.

Die Vorentscheidung im Kampf um den Sieg brachten die Boxenstopps: Van der Lindes Schubert-Mannschaft hatte Schwierigkeiten, den linken Vorderreifen zu lösen und verlor dabei drei Sekunden. Cassidy und AF Corse ließen sich nicht zwei Mal bitten: Eine Runde und einen sauberen Boxenstopp später kam es zum Platztausch an der Spitze.

Ausfall für Rast durch Reifenschaden

Es folgte nach Cassidys Boxenausfahrt ein sehenswertes Rad-an-Rad-Duell, das sich über eine halbe Runde zog. Der Ferrari hielt sich (wegen der kalten Reifen überraschend) an der Spitze. Eine weitere Wende nahm das Rennen, als Rast seinen Abt-Audi kurz vor Schluss mit einem Reifenschaden hinten links in Les Combes abstellte.

Die Rennleitung rief eine Full-Course-Yellow-Phase aus und gab das Rennen im bekannten Indy-Restart-Style für die allerletzte Runde frei. Cassidy hielt sich schadlos und fuhr seinen ersten DTM-Sieg souverän nach Hause. Für Sheldon van der Linde ist der zweite Platz ein ganz großer Schritt in Richtung Titelgewinn, er hat nun 32 Punkte Vorsprung.

Thomas Preining der Mann der zweiten Rennhälfte

Den dritten Platz erkämpfte sich in diesem Shootout in der letzten Runde Bernhard-Porsche-Pilot Thomas Preining, der Lucas Auer hinter sich hielt. Preining kam ganz früh an die Box und war der Mann der zweiten Rennhälfte. Mikael Grenier schenkte ihm nach einem Verbremser in La Source eine Position, zudem ließ er Auer in Eau Rouge stehen.

Der Winward-Mercedes-Pilot wurde an seinem 28. Geburtstag Vierter - und kämpfte sich damit auf Platz zwei nach vorne in der Gesamtwertung. Luca Stolz fuhr unauffällig, lag in der letzten Runde jedoch plötzlich auf Rang fünf und sammelte damit zehn Zähler. Grenier holte sich den sechsten Platz vor Philipp Eng, Felipe Fraga und Marco Wittmann.

Grasser-Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti wurde Zehnter und nimmt damit den letzten Punkt mit. Durch Rasts drei Punkte für die Pole, durch die der Mindener den Italiener um zwei Zähler übertrumpfte, liegt Bortolotti nun im Gesamtklassement mit 36 Punkten Rückstand auf Platz vier.


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Das Shootout in der letzten Runde brachte im Hinterfeld auch nochmal Drama: Maro Engel, Esteban Muth und Dev Gore schieden nach einem Unfall in der namenlosen Kurve 11 aus. Alessio Deledda schleppte einen waidwunden Grasser-Lamborghini ins Ziel.