DTM-Fixplatz für GT-Masters-Sieger? So funktioniert die ADAC-Aufstiegspyramide

Der ADAC hat seine neue Aufstiegspyramide "Road to DTM" präsentiert: Wie viel Förderung es für die Toppiloten gibt und welche Rolle die Juniorenwertung spielt

(Motorsport-Total.com) - Woran die ITR unter Gerhard Berger jahrelang gearbeitet hat, wird nun vom ADAC umgesetzt: Ab der kommenden Saison gibt es eine Art Aufstiegspyramide aus den Nachwuchsserien in die Hauptserie DTM. "Wir werden die Gewinner aus der GT4 finanziell unterstützen, um GT-Masters zu fahren", verspricht ADAC-Sportpräsident Gerd Ennser. "Und die Erfolgreichen im GT-Masters finanziell unterstützen, um in die DTM zu kommen."

Titel-Bild zur News: Elias Seppänen, Salman Owega

Owega und Seppänen holten den Titel, würden aber nicht beide unterstützt werden Zoom

Doch wie funktioniert die neue Aufstiegspyramide, die der ADAC "Road to DTM" nennt, und wie will man sicherstellen, dass die Piloten dann auch tatsächlich 2025 ein Cockpit finden? "Unterstützung bedeutet sechsstellige Beträge, die es leichter machen, Teams zu finden, um den Sport weiter zu betreiben", geht Ennser ins Detail.

So will man nicht nur den Nachwuchs fördern, sondern auch gewährleisten, dass das 2023 kränkelnde ADAC GT Masters mehr Zuspruch erfährt. "Es ist wichtig, dass die Fahrer wissen: Man kann unten in der GT4 einsteigen und es sich zum Ziel setzen, am Ende DTM zu fahren", sagt Ennser.

ADAC-Förderung: Was bedeutet "sechsstelliger Betrag"?

Die Formulierung "sechsstelliger Betrag" wirft allerdings Fragen auf, denn sie lässt Spielraum von 100.000 bis zu einer Million Euro. Wie man im Fahrerlager hört, würde der ADAC die Einschreibegebühr, den Sprit und die Reifen des Piloten für eine gesamte Saison übernehmen, was ungefähr 200.000 Euro entspricht.

Die Budgets betragen rund 1,4 Millionen Euro pro Saison bei einem Fahrzeug. Wenn man bedenkt, dass selbst ein Hauptsponsor in der DTM in der Regel weniger als 500.000 Euro pro Jahr bezahlt, hätte ein Fahrer mit einer derartigen Mitgift zwar ein gutes Argument, die Saison wäre aber noch nicht durchfinanziert.

Juniorenwertung als Schlüssel zum Aufstieg

Und wie sorgt man dafür, dass nur Nachwuchshoffnungen in den Genuss der Förderung kommen? Denn im Gegensatz zur DTM-Trophy, die von der früheren DTM-Dachorganisation ITR 2020 ins Leben gerufen und Ende 2022 eingestellt wurde, ist das ADAC GT Masters keine reine Nachwuchsserie und richtet sich auch an ältere Amateurpiloten, die Geld mitbringen.

"Wir werden den Aufstieg aus dem ADAC GT Masters in die DTM - und analog GT4 Germany in das ADAC GT Masters - eng an die Juniorwertung der beiden jeweiligen Serien koppeln", erklärt ein ADAC-Sprecher auf Nachfrage von Motorsport-Total.com, wie man dafür sorgen will, dass die Förderung gezielt jungen Talenten zugute kommt.

Die Abgrenzung ergibt Sinn, denn an der Juniorenwertung des ADAC GT Masters durften 2023 nur Piloten teilnehmen, die jünger als 25 Jahre alt sind und über den FIA-Status Bronze oder Silber verfügen. Profis, die in die Kategorie Gold eingestuft werden, können dadurch ausgeschlossen werden, Platin-Fahrer dürfen 2024 ohnehin nicht mehr am ADAC GT Masters teilnehmen.

Trotz zwei Piloten pro Auto: Nur ein Fahrer soll aufsteigen

In der Juniorenwertung könnte es aber bei entsprechender Paarung zwei Sieger geben, denn im ADAC GT Masters teilen sich zwei Piloten das Auto. Das ist zum Beispiel diese Saison der Fall, denn die Landgraf-Piloten Salman Owega und Elias Seppänen, die den Titel geholt haben, entsprechen beide auch den Juniorenkriterien.

Würden dann beide Piloten in den Genuss der Förderung kommen? "Die Förderung in die DTM wie auch in das ADAC GT Masters ist für einen Fahrer vorgesehen", stellt der ADAC-Sprecher klar. "Daher arbeiten wir gerade an einem Modus für die Road to DTM, bei dem am Ende dann der beste Fahrer die Förderung erhält."