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  • 22.09.2011 16:00

  • von Roman Wittemeier

DTM 2012: Luxusprobleme bei Audi und Chancen für BMW

Die Sportchefs von Audi, BMW und Mercedes blicken auf das kommende Jahr voraus: Werden die Abstände wieder größer sein?

(Motorsport-Total.com) - In Ungarn bestreiten die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes aktuell ihren zweiten gemeinsamen Test mit den Autos für die DTM-Saison 2012. Die ersten Bilder von Audi A5, BMW M3 und Mercedes C-Klasse lassen erahnen, dass sich am Erscheinungsbild nicht allzu viel ändern wird - allerdings wird es weniger filigrane aerodynamische Bauteile an den Fahrzeugen geben. Genau dies ist im Sinne vieler Fans, die sich robustere Autos für herzhaftes Zweikampfverhalten wünschen.

Titel-Bild zur News:

Die große Frage für 2012: Wer darf neben Gary Paffett im Mercedes fahren?

"Wir versuchen, dass die neuen Autos stabiler sind, damit beim Kontakt keine großen Teile abfliegen", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich in der Sportchef-Gesprächsrunde der 'ARD'. Allerdings wird man diese neue Qualität der DTM-Autos des Jahrgangs 2012 kaum testen, denn auf den Teststrecken hält man bislang immer bewusst viel Abstand, um Messungen nicht zu verfälschen und erst keine Zweikämpfe im Probebetrieb zu provozieren.

Die Rundenzeiten spielen bei den ersten Probefahrten kaum eine Rolle. Beim ersten Aufeinandertreffen war angeblich BMW vor Mercedes und Audi - aber dies dürfte nur ein netter Randapsekt für die Münchener gewesen sein. "Ein neues Reglement bietet grundsätzlich die Möglichkeit, auf einem anderen Level mit einzusteigen", hofft der neue BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt auf gute sportliche Chancen seiner DTM-Crew.

"Aber es gehören viele Faktoren dazu. Die Teams sind sehr, sehr wichtig. Da haben Audi und Mercedes im Moment noch Vorteile. Deswegen mussten wir sehr früh ein Auto laufen haben", erklärt der frühere Toyota-Mann. "Wir machen uns den Druck selber. Wir steigen nicht in eine Serie ein, um einfach nur mitzufahren - wir wollen vorne fahren. Das wird im ersten Jahr schwierig werden, dessen sind wir uns bewusst. Wir wollen technisch ein Auto bringen, das konkurrenzfähig ist und wir wollen einen guten Fahrerkader haben."

¿pbvin|1|4107||0|1pb¿Der Fahrerkader von BMW hat sich bislang zur Hälfte herauskristallisiert: Andy Priaulx, Augusto Farfus und Bruno Spengler stehen fest, drei weitere Cockpits sind zu vergeben. Bei Audi absolvieren derzeit Timo Scheider und Mattias Ekström die Testarbeit, was ein klares Signal für ein weiteres Audi-Engagement der beiden zweimaligen DTM-Champions sein dürfte. Mit Titelkandidat Martin Tomczyk und Super-Rookie Edoardo Mortara drängen sich zwei weitere deutlich auf.

"Ich freue mich, dass ich dieses Luxusproblem habe. Es wäre viel weniger erfreulich, wenn ich einen Kader hätte, mit dem ich nicht ruhigen Gewissens in die nächste Saison gehen könnte", schmunzelt Ullrich, der bezüglich der Cockpitbesetzung aus dem Vollen schöpfen kann. Ruhig ist es hingegen bei Mercedes. Gary Paffett ist für mindestens drei weitere Jahre an Bord, der Brite ist beim Test als Einzelkämpfer unterwegs. Die fünf bis sieben weiteren Cockpits sind noch nicht besetzt.

"Wir dürfen nicht erwarten, dass gleich wieder alle so eng beisammen liegen werden. Wir sind aktuell am Ende einer langen Entwicklungsphase", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug mit Blick auf das kommende Jahr. "Es wird aber wieder in etwa ausgeglichen sein. Es gibt nur wenige Teile, die den Unterschied ausmachen können - das sind dann natürlich die wichtigen Elemente. Der Fahrer spielt eine gewichtige Rolle." Neben Paffett gilt Ralf Schumacher als sicherer Kandidat auf eine Weiterbeschäftigung, auch Susie Stoddart werden beste Chancen eingeräumt.