Boxenstopp-Malheur bringt Glock um Punkteränge: "P6 oder P7 war möglich"
Wie ein komplett misslungener Stopp dafür sorgte, dass Gaststarter Timo Glock am Sonntag knapp die Punkteränge verpasste und wie er die Wut auf Grenier relativiert
(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Aus in Runde 1 am Samstag und dem Wutanfall gegen GruppeM-Mercedes-Pilot Mikael Grenier schrammte Ceccato-BMW-Gastfahrer Timo Glock am Sonntag von Startplatz 18 als Elfter nur um 1,7 Sekunden an den Punkterängen vorbei (hier geht's zum Rennbericht). Dabei wäre laut dem 40-Jährigen Odenwälder viel mehr drin gewesen.
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Ceccato-BMW-Pilot Glock verpasste Platz zehn am Sonntag in Imola haarscharf Zoom
"Platz sechs oder sieben war möglich, aber ich bin froh, dass ich es diesmal ins Ziel geschafft habe", sieht Glock, der als Gaststarter nicht punktberechtigt war, sein Rennen auf 'Instagram' im Nachhinein positiv. Aber was verhinderte eine Zielankunft im Bereich seiner BMW-Markenkollegen Sheldon van der Linde und Philipp Eng?
"Leider hatten wir einen wirklich schlechten Boxenstopp", verweist er auf den Reifenwechsel nach Runde 5, den er als 14. in Angriff nahm und der über 20 Sekunden dauerte. "Da ist alles schiefgegangen, und wir haben acht Sekunden verloren", sagt Glock. "Ich bin hinter Marco (Wittmann; Anm. d. Red. - am Ende Dritter) reingekommen und dann zurückgefallen."
Was beim Boxenstopp schieflief
Ursache für den Zeitverlust war ein Problem rechts vorne: Der BMW M4 GT3 war bereits abgesenkt worden, musste dann aber noch einmal über die Luftlanze nach oben, damit das rechte Vorderrad ordentlich befestigt werden konnte. Beim Losfahren blieb zu allem Überdruss auch noch der Schlauch eines Schlagschraubers am Heckflügel hängen, wodurch die Boxenstopp-Anlage mitgerissen wurde.
Trotz des Missgeschicks seines Teams, das die Stopps auf Zeit aus der italienischen GT-Serie nicht kennt, war Glock mit seinem Tempo im Rennen durchaus zufrieden. "Am Sonntag hatte ich eine starke Pace und einen guten Start", sagt er.
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Timo Glock mit BMW-Markenkollege Marco Wittmann in der Ceccato-Box in Imola Zoom
Auch wenn es wie schon am Vortag ordentlich zur Sache ging. "Ich hatte in der ersten Runde wieder viele Berührungen" so Glock, der auf die Schrammen auf der Frontpartie seines M4 GT3 zeigt. "Ich freue mich also für das Team, dass wir auf Platz elf angekommen sind."
Glock rudert nach Schimpftirade zurück: "Blutdruck zu hoch"
Dass es insgesamt nicht für bessere Ergebnisse reichte, führt Glock vor allem auf die zwei 18. Startplätze zurück. "Unsere fehlende Erfahrung hat sich vor allem in den Qualifyings gezeigt, in denen wir einfach nicht das Optimum aus den für uns neuen Reifen herausholen können", verweist er darauf, dass man den Reifendruck nicht richtig hinbekam. "Dazu bräuchten wir mehr Testzeit."
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Für sein Ceccato-Team, das wie er auch in Zukunft DTM-Ambitionen hat, sei es aber "wichtig, einmal zu sehen, wie das Niveau in der DTM ist", sagt Glock. Er selbst zieht auf jeden Fall eine positive Bilanz. "Ich hatte an diesem Wochenende sehr viel Spaß und habe mein Mini-Comeback in der DTM wirklich genossen."
Und auch seine harten Worte gegen Rookie Grenier mildert er im Nachhinein etwas ab. Die Aussagen direkt nach dem Ausfall im TV-Interview, als er den Kanadier einen "Volldepp vor dem Herren" nannte, seien "etwas drüber" gewesen, gibt Glock auf 'Instagram' zu. "Aber so ist's halt, wenn der Blutdruck zu hoch ist".
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