• 15.11.2013 13:39

  • von Dominik Sharaf

Bitterer Dauerlutscher: Mercedes hadert mit Option-Reifen

Gutes Marketing für Hankook, aber ein sportlicher Rucksack für die Stuttgarter: Sie hätten sich einen Option-Reifen gewünscht, der seinem Namen gerechter wird

(Motorsport-Total.com) - Mercedes plagten zum Ende der abgelaufenen DTM-Saison massive Probleme, als es darum ging, mit der Konkurrenz aus den Häusern BMW und Audi mitzuhalten. Allen voran im Qualifying schienen die Stuttgarter einen oder zwei Schritte hinterherzuhinken. Samstags setzt die DTM ausschließlich auf die härtere Standardmischung von Ausrüster Hankook, Umso überraschender ist, dass die Sterne mit dem weicheren Option-Reifen unzufrieden sind, der 2013 in der Serie neu eingeführt wurde.

Titel-Bild zur News: Mechaniker bei Mercedes

Die Pneus mit der weißen Aufschrift passen wesentlich besser zum HWA-Outfit Zoom

Wolfgang Schattling räumt eigene Defizite ein und beteuert, keine Ausreden suchen zu wollen. Der DTM-Projektleiter argumentiert, dass die Südkoreaner das Lastenheft nicht erfüllt hätten - was die anderen Hersteller ebenfalls festgestellt haben. Die Vorgaben hatten rund 80 Kilometer Laufleistung ohne Einbrechen für die neue Mischung vorgesehen: "Vom Plan her sollte dieser Pneu nicht so lange halten", weiß Schattling und wunder sich: "Im Mai ist in Dirk Werner in Hockenheim 36 Runden mit dem Option-Reifen gefahren."

Mercedes hatte mit so einer Lebensdauer nicht gerechnet: "Wir waren völlig überrascht, dass das geht", erinnert sich Schattling. Alles Marketing für Hankook? "Für einen Reifenhersteller ist das positiv, für uns nicht. Wir hätten lieber, wenn er zehn oder zwölf Runden hält", deutet er an, ohne einen unmittelbaren Zusammenhang zur Formkrise zu skizzieren: "Vielleicht spielt das bei uns eine Rolle. Vielleicht." Audi-Pilot Mattias Ekström macht deutlich, wie groß der Unterschied zwischen den Varianten ist.

Der Schwede schwärmt von viel Grip: "Mit unseren Autos sind das ganz neue Dimensionen. Wenn sie passen, dann fühlt es sich an wie dein Auto." Der Bolide scheint dann förmlich auf der Strecke zu kleben: "Es bewegt sich nicht und man kann richtig aggressiv sein. Wenn du mit Option-Reifen fährst, kannst du voll attackieren. Das ist eine gute Sache, die wir in diesem Jahr haben", so Ekström weiter - er fährt ja auch einen Audi RS 5 DTM.