• 29.09.2011 06:36

  • von Roman Wittemeier

Audi-Motto: Nass bringt Spaß!

Wie der Regen wichtige Punkte für Martin Tomczyk brachte und warum sich Mattias Ekström generell mehr Nässe im DTM-Kalender wünscht

(Motorsport-Total.com) - Ist Mercedes die Schönwetter-Marke der DTM? Ein Blick auf die letzten fünf Regenrennen der Serie zeigt, dass Audi bei nassen Bedingungen meist die Nase vorn hatte. Die Regenschlachten von Le Mans 2008 (Sieger: Ekström), Adria 2010 (Scheider), Brands Hatch 2011 (Tomczyk) und Oschersleben 2011 (Ektröm) gingen an die Autos aus Ingolstadt, während Mercedes bei Regenbedingungen im gleichen Zeitraum nur einmal erfolgreich war (Norisring 2011; Spengler).

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara, Martin Tomczyk

Martin Tomczyk und Edo Mortara zeigten zuletzt starke Leistungen im Regen

Die zurückliegenden beiden Läufe der DTM in Brands Hatch und Oschersleben brachten Martin Tomczyk deutlich an die Spitze des Gesamtklassements. "Wir haben in diesem Jahr schon recht viel Regen gehabt, was speziell für mich nicht schlecht war. Ich konnte im Regen immer entweder viel aufholen, oder vorne davonfahren. So gesehen hätte ich nichts gegen Regen in Spanien. Die Chancen dürften dort aber geringer sein als sonstwo", sagt der Phoenix-Pilot.

"Regen war früher sehr selten da. In diesem Jahr hatten wir ein paar Regenrennen. Ich finde das lustig, wenn es nicht immer trocken ist", erklärt Oschersleben-Dominator Mattias Ektröm. "Die Rennen sind auch für Zuschauer besser. Teilweise ist es dann ein bisschen zuviel Action. Aber lieber viel Action als ein langweiliges Rennen. Mit Nässe wird die Show besser und man hat mehr Überholchancen. Es wird interessanter für Fahrer, Teams und Zuschauer."

¿pbvin|1|4107||0|1pb¿Nicht nur in Bezug auf Siegchancen müsste Audi in diesem Jahr Petrus für seine edlen Tropfen danken. In der Magdeburger Börde rettete der Regen Tomczyk womöglich sogar vor einem drohenden Wertungsausschluss. Der Audi A4 des Gesamtleaders kam nach dem Rennen arg demoliert in den Parc-Ferme. Die fehlenden Teile hätten normalerweise zu einem Fahrzeug-Untergewicht geführt. Dank des gesammelten Regenwassers in der Front brachte das Auto jedoch 1.024 Kilogramm auf die Waage - eigentlich ein Kilogramm zu wenig, aber es gibt eine Messtoleranz von zwei Kilogramm.

"Ich bin nicht ganz sicher, aber ich denke, dass wir die Teile der Motorhaube beim Wiegen hätten nachreichen dürfen. Das war aber gar nicht nötig", sagt Tomczyk erleichtert. Dennoch hing sein zweiter Platz am seidenen Faden. Laut Reglement müsste am DTM-Rennwagen während des gesamten Rennens Blinker und Beleuchtung einsatzbereit sein. Dies war mangels Fronthaube am Tomczyk-A4 - wie auch bei anderen Autos - definitiv nicht der Fall.

"Keine Ahnung", zuckt Tomczyk mit den Schultern. Sein Freund und Markenkollege Ekström hilft aus: "Nach der Zieldurchfahrt gibt es einen gewissen Zeitrahmen, in welchem Protest eingelegt werden kann. Wenn da nichts kommt, dann kann man das Rennergebnis nicht zwei Wochen später noch einmal ändern. Wenn die Zeit für Proteste abgelaufen ist, dann ist das Ergebnis offiziell." Tomczyk behält seine acht Punkte aus Oschersleben daher - wo kein Kläger, da kein Richter.