• 28.08.2009 12:10

Audi kommt mit Vorsprung nach Brands Hatch

Die Audi-Stimmen vor Brands Hatch: Die DTM gastiert vor den Toren Londons auf der kürzesten Strecke des Jahres, zwei Audi-Piloten an der Tabellenspitze

(Motorsport-Total.com) - Sechs Rennen, fünf verschiedene Sieger - die DTM-Saison 2009 verläuft abwechslungsreich und damit ganz nach dem Geschmack der Fans. Am 6. September gibt die populärste internationale Tourenwagen-Rennserie ein Gastspiel vor den Toren Londons - mit zwei Audi Piloten auf den ersten beiden Tabellenplätzen.

Titel-Bild zur News: Start in Brands Hatch

Mit einem guten Start legte Timo Scheider im Vorjahr den Grundstein

In Brands Hatch beginnt der Endspurt in der DTM 2009. Nur noch vier Rennen, dann steht fest, ob Audi sein großes Saisonziel erreicht hat: Die Marke mit den vier Ringen könnte der erste Automobilhersteller in der seit 1984 ausgetragenen DTM werden, der den Meistertitel zum dritten Mal in Folge gewinnt.#w1#

Mit den überlegenen Triumphen in Oschersleben (Platz eins bis drei) und auf dem Nürburgring (Platz eins bis vier) hat Audi einen großen Schritt in Richtung einer erfolgreichen Titelverteidigung gemacht. Mit Timo Scheider und Mattias Ekström liegen zwei Audi Piloten auf den ersten beiden Tabellenplätzen nur einen Punkt auseinander. Gary Paffett auf Rang drei hat als bester Mercedes-Pilot sechs Zähler Rückstand.

Doch jeder bei Audi weiß, wie schnell sich das Blatt in der DTM wenden kann - selbst nach dem Einfrieren der Technik auf dem Stand des Nürburgring-Rennens und dem damit verbundenen Entwicklungsstopp. Deshalb hat Audi Sport auch vor Brands Hatch nichts dem Zufall überlassen und mit Tom Kristensen und Martin Tomczyk auf dem EuroSpeedway Abstimmungsvarianten getestet. Denn noch mehr denn je kommt es in der DTM auf jedes noch so kleine Detail an.

Gute Erinnerungen an Brands Hatch

Timo Scheider und Mattias Ekström

Timo Scheider und Mattias Ekström auf dem Podium in Brands Hatch Zoom

Das gilt in ganz besonderem Maße für den "Indy Circuit" von Brands Hatch, der mit nur 1,929 Kilometer Länge kürzesten DTM-Rennstrecke. Im vergangenen Jahr lagen die Zeiten der Top 10 im Qualifying innerhalb einer halben Sekunde. Nur 90 Tausendstelsekunden entschieden das Duell um die Pole Position zugunsten von Audi Pilot Timo Scheider.

Scheider zeigte damals auch im Rennen eine eindrucksvolle Leistung, als er während der gesamten 82 Runden den dicht auffolgenden Mercedes von Paul Di Resta in Schach hielt und seinen zweiten Sieg bei einem DTM-Rennen feierte.

Doch nicht nur Scheider hat gute Erinnerungen an Brands Hatch: Mattias Ekström siegte 2006 bei der DTM-Premiere und stand 2007 und 2008 jeweils als Dritter auf dem Podium. Martin Tomczyk verpasste 2007 nur knapp den Sieg. Und Tom Kristensen dominierte das Rennen im Jahr 2006, ehe er kurz vor Rennende durch einen technischen Defekt ausschied.

In der Saison 2009 haben mit Tom Kristensen, Timo Scheider und Martin Tomczyk schon drei der Fahrer eines aktuellen Audi A4 DTM ein Rennen gewonnen. Nur Mattias Ekström fehlt noch ein Sieg. Dafür ist der Schwede der einzige DTM-Pilot, der bisher bei allen sechs Rennen punktete und bereits fünfmal auf dem Podium stand.

Stimmen vor Brands Hatch:

Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Brands Hatch hat uns als Strecke in den letzten Jahren immer gut gelegen. Wir hatten zwar nicht immer das größte Rennglück, aber eigentlich sollte uns der Kurs einigermaßen gut passen. In Brands Hatch haben wir Gewichtsgleichstand zwischen den 2009er-Fahrzeugen von Audi und Mercedes. Das heißt, es wird sehr eng zugehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in Brands Hatch eine gute Leistung zeigen können. Das wollen wir natürlich in ein gutes Rennergebnis umsetzen."

Timo Scheider: "Im letzten Jahr habe ich in Brands Hatch gewonnen, daher ist es ein schönes Pflaster für mich. Mit 88 Runden und Paul Di Resta in einem Zehntelsekunden-Abstand hinter mir war es wohl das härteste Rennen meiner Karriere. Ich durfte mir nicht den kleinsten Fehler erlaubten. Die Leistung, die ich dort erbracht habe, gibt uns ein positives Gefühl für Brands Hatch. Außerdem zeigt die Performance von Oschersleben und Nürburgring, dass sich unsere Arbeit in den letzten Wochen gelohnt hat. Es ist schön, als Tabellenführer nach Brands Hatch zu reisen."

Mattias Ekström: "Ich habe gute Erinnerungen an Brands Hatch. Jetzt mache ich aber noch etwas Urlaub und lade meine Batterien auf, um dann wieder fit zum Rennen zu erscheinen und erneut um den Sieg zu kämpfen."

Martin Tomczyk: ""Es ist ein gutes Gefühl, nach Brands Hatch zu kommen und den ersten Saisonsieg in der Tasche zu haben. Die Gewichtsverteilung ist jetzt wieder neutral und in den letzten Jahren haben wir gesehen, dass der Kampf recht ausgeglichen war. Von daher erwarten wir jetzt etwas mehr Gegenwehr von Mercedes als bei den letzten beiden Rennen. Trotzdem hoffen wir, unsere Siegesserie fortführen zu können."

Oliver Jarvis: "Ich kann es kaum erwarten, wieder in Brands Hatch auf meiner Heimstrecke anzutreten. Ich freue mich schon sehr darauf und erwarte ein großartiges Rennen. Und ich hoffe, wir sind schnell und können ein paar Punkte sammeln."

Tom Kristensen: "Der Brands Hatch Indy Circuit ist eine sehr kurze Strecke und man fühlt sich wie in einem Wäschetrockner. In den großartigen Kurven erreichen wir hohe Fliehkräfte. In jeder Runde diese vier oder fünf Kurven fehlerfrei zu absolvieren, ist eine große Herausforderung. Ich denke, die britischen Motorsport-Fans sind das denkbar beste Publikum. Freuen wir uns also wie immer auf ein schnelles und heißes Rennen im Schleudergang."

Markus Winkelhock: "Brands Hatch ist eine Strecke, die mir recht viel Spaß macht. 2007 habe ich dort Tom Kristensen ersetzt und im letzten Jahr bin ich dort mit meinem Auto gut zurechtgekommen. Ich komme mit der Strecke prima klar und freue mich gerade nach dem Erfolg am Nürburgring auf das Rennen. Ich hoffe, dass es so weitergeht."

Mike Rockenfeller: "Brands Hatch ist eine interessante Strecke. Ich hoffe, dass ich dort endlich mal wieder ein gutes Ergebnis mit nach Hause nehmen kann. Mein Speed war in diesem Jahr immer gut - vielleicht mit Ausnahme des Nürburgrings. Nach der ersten Runde lag ich dann allerdings stets weit hinten. Daher gilt jetzt: gutes Qualifying-Ergebnis und die erste Runde überstehen, ohne Platzierungen zu verlieren. Vielleicht bin ich dann endlich mal wieder der Glückliche, der ein paar Plätze gutmacht. In den letzten Rennen lief es eher immer gegen mich. Ich lasse mich also überraschen. Ich bin vorsichtig geworden mit Prognosen."

Katherine Legge: "Ich bin schon sehr aufgeregt, immerhin ist es mein Heimrennen. Dort werde ich meine Familie und Freunde treffen, die mir zusehen. Den Kurs kenne ich ziemlich gut und mag ihn sehr. Auch für die Fans ist es großartig, denn sie können dort die gesamte Strecke überblicken. Das ist eine unglaubliche Atmosphäre."

Alexandre Prémat: "Ich freue mich, wieder in Brands Hatch zu sein. Es ist eine sehr kleine Rennstrecke, daher müssen wir konstant und schnell fahren. Ich werde natürlich versuchen, für Audi und das Team Phoenix die bestmögliche Leistung zu geben."

Hans-Jürgen Abt (Abt-Teamchef): "Brands Hatch ist für mich ein tolles Rennen. Wir haben dort bisher immer sehr gute Erfahrungen gesammelt. Im letzten Jahr sind wir als Sieger nach Hause gefahren. Wir werden jetzt versuchen, unseren Lauf fortzusetzen und dort weiterzumachen, wo wir am Nürburgring aufgehört haben."

Ernst Moser (Phoenix-Teamchef): "Bereits in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Audi in Brands Hatch sehr konkurrenzfähig ist. Oliver (Jarvis) absolviert in Brands Hatch sein Heimspiel und ich glaube, ihn muss man nicht motivieren. Alexandre (Prémat) will und muss unbedingt punkten. Wir haben also zwei ehrgeizige Fahrer und ein Super-Auto. Das Team ist wie immer hoch motiviert und wir werden versuchen, wieder Punkte zu sammeln."

Arno Zensen (Rosberg-Teamchef): "Ich hoffe, dass wir den Schwung vom Rennen am Nürburgring mitnehmen können. Mein größter Wunsch ist, dass auch Mike Rockenfeller die erste Runde gut übersteht und nach vorn kommt. Brands Hatch ist eine unheimlich tolle Strecke mit über 80 Runden und man kommt eigentlich gar nicht zum Luftholen. Es wird auf jeden Fall ein spannendes Rennen."