• 29.08.2009 09:29

  • von Britta Weddige

Mit Feintuning zu 100 Prozent

Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich über die Arbeit nach dem Entwicklungsstopp und den Versuch, auch beim Rennsetup voranzukommen

(Motorsport-Total.com) - Audi ist der ungekrönte Qualifying-Meister der jüngeren DTM-Vergangenheit. Acht Mal in Folge konnten die Ingolstädter die Pole-Position holen. Doch Punkte gibt es nur für die Rennen. Und hier konnte Audi die guten Ausgangslagen nicht immer nutzen. In den vergangenen sechs Rennen konnte die Pole-Position "nur" drei Mal den Sieg holen. Im Gegenzug kann sich die Konkurrenz von Mercedes meistens im Renntrimm im Vergleich zur Qualifikation steigern.

Titel-Bild zur News: Wolfgang Ullrich

Wolfgang Ullrich wünscht sich eine kostengünstige und sichere DTM

Bei Audi ist die Problematik bekannt: "Wir arbeiten permanent daran, dass unsere Qualifying-Ergebnisse auch mit einer gewissen Zuverlässigkeit in guten Rennergebnissen enden", erklärt Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich im Interview mit 'Auto Bild motorsport': "Das hat sehr viel mit dem Basis-Reifenluftdruck zu tun sowie mit dem richtigen Sturz der Räder für die jeweilige Streckentemperatur. Wir reden hier aber über Hundertstel von bar, die man rauf oder runter geht. Daran arbeiten wir intensiv. Dazu gehört aber auch ein glückliches Händchen."#w1#

Andere Möglichkeiten, sich weiter zu verbessern, gibt es nun auch nicht mehr. Technik und Aerodynamik wurden nach dem Rennen am Nürburgring eingefroren. Die Bereiche, in denen noch weiterentwickelt werden darf, sind sehr beschränkt. "Es ist nur noch Feintuning, das übergeblieben ist", so Ullrich über die Arbeit in Zeiten des Entwicklungsstopps. "Aber wir werden natürlich versuchen, überall 100 Prozent herauszuholen. Auch wenn es nur minimale Änderungen sind."

"Wir reden hier über Hundertstel von bar, die man rauf oder runter geht." Wolfgang Ullrich

Für 2011 ändert sich dann ohnehin wieder alles. Mit dem neuen Reglement wird auch ein komplett neues Auto entwickelt. Bisher gibt man sich bei den Herstellern, der ITR und dem DMSB auf Fragen zu angedachten Details zugeknöpft. Auch Ullrich möchte noch nicht näher erläutern, worüber hinter verchlossenen Türen seit längerem gesprochen wird. Zu den Zielen des neuen Reglements äußert er sich jedoch schon.

"Wichtig ist, dass durch dieses Reglement die Autos auf der Strecke sehr eng aneinander liegen. Dafür muss man das Konzept so weit wie möglich festlegen. Aber man muss auch den Teams und Herstellern gewisse Freiheiten lassen", so der Audi-Sportchef. "Es muss darauf geachtet werden, dass man sowohl von den Entwicklungskosten wie den Kosten für die Teile günstiger wird, als es heute der Fall ist. Um den Motorsport in der DTM abzusichern. Die neuen Autos sollen obendrein natürlich auch noch sicherer werden."

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