Christian Abt: "Timo ist clever"

(Motorsport-Total.com) - Das DTM Rennen auf dem Nürburgring war für Audi ganz klar ein erster Befreiungsschlag in der Meisterschaft. Das gilt vor allem auch für Martin Tomczyk, meint 'Motorsport-Total.com'-Experte Christian Abt: "Martin hat einen tollen Job gemacht. Der Sieg hat seinem Selbstbewusstsein sehr gut getan." Doch er geht mit dem Sieger hart ins Gericht: "Er muss einfach von Saisonbeginn an stärker sein. Es ist bisher immer das Gleiche gewesen."

© Audi/Abt

Experte Christian Abt sieht Champion Timo Scheider auf einem guten Weg

Von Timo Scheider zeigt er sich hingegen mehr als begeistert. "Timo geht diese Saison verdammt clever an", ist Abt vom amtierenden Meister überzeugt. "Er fährt Ergebnis für Ergebnis und Punkt für Punkt ein." Dadurch liegt er jetzt an der Spitze der Tabelle und einen Punkt vor Ekström. "Timo ist fokussiert auf das Hauptziel und nicht nur auf Siege."#w1#

Am Nürburgring konnten die Audi-Jahreswagen wieder auf sich aufmerksam machen - allerdings nicht nur im positiven Sinne. Markus Winkelhock kam als sehr guter Vierter ins Ziel. "Seinen Erfolg muss man hoch einstufen", so Abt. "Schließlich hilft er Audi mit seinen guten Ergebnissen." Und schon kommt der 'Motorsport-Total.com'-Experte ins Schwärmen: "Er ist der beste Jahreswagen-Pilot. Ich sage schon seit zwei Jahren, dass er für höhere Aufgaben geeignet ist. Wenn er jetzt so weitermacht, hat er vielleicht Chancen auf einen Neuwagen."

Ein gutes Ergebnis hätten auch Oliver Jarvis und Alexandre Prémat einfahren können, wenn sie sich nicht gegenseitig abgeschossen hätten. Da wird Abt etwas ärgerlich, meint aber: "Da enthalte ich mich der Stimme." Um dann doch noch hinzu zu fügen: "Im Moment läuft ein Kampf zwischen den Jahreswagen-Fahrern um ein Cockpit in einem Neuwagen. Aber eins ist klar, das ist nicht der richtige Weg. Ich denke, dass ihnen Dr. Ullrich das schon klar gemacht hat."

Ein viel diskutiertes Thema nach dem Rennen war der Zwischenfall zwischen Gary Paffett und Katherine Legge. Die Britin hatte ihren Landsmann in der Startphase rumgedreht. "Das soll man nicht so eng sehen. Klar ist es ärgerlich", gesteht Abt Paffett zu, sieht aber aber ihn als nicht ganz unschuldig an: "Es ist schwer etwas zu machen, wenn Paffett plötzlich reinzieht. Er trägt an dem Zwischenfall auch eine gewisse Mitschuld."

Nicht zu vergessen das Überholmanöver von Mattias Ekström gegen Bruno Spengler. Auch hier bezieht Abt klar Stellung: "Ich kenne Eki schon lange, der hält nicht einfach drauf. Eki wurde auch schon oft erwischt. Zudem konnte Spengler schon noch fahren. Wenn man seine Zeiten mit denen der anderen Mercedes-Piloten vergleicht, sah es nicht so schlecht aus. Mercedes hatte dieses Wochenende einfach nicht die richtige Performance, aber auch zehn Kilogramm mehr."

Lobende Worte findet Abt mal wieder für Mercedes-Pilot Jamie Green, der im 2008er Fahrzeug auf den fünften Platz fahren konnte und sogar Spengler überholte. "Jamie sitzt einfach im falschen Auto", ist der Experte sicher. "Im Neuwagen wäre er sicherlich noch weiter vorne. Aber er zeigt, was in einem Jahreswagen auch gegen die aktuellen Boliden drin ist."

Das nächste Rennen der DTM findet auf dem kürzesten Kurs des Jahres in Brands Hatch statt. Abt erwartet sich einiges für die Zuschauer: "Es wird bestimmt ein spannendes Rennen, da beide Hersteller mit gleichem Gewicht nach England reisen. Audi kann sich dort wieder gut präsentieren, aber es wird nicht einfach."