ADAC bestätigt "sieben Marken" in DTM: Was hinter dem McLaren-Einsatz steckt

Der McLaren-Einstieg in die DTM ist nun auch offiziell bestätigt: Um welches Projekt es sich handelt, wie der Einsatz möglich wird und welche Fahrer Thema sind

(Motorsport-Total.com) - Positive Nachrichten aus der DTM: Der ADAC hat in einer Pressemitteilung angekündigt, dass 2024 nach Mercedes-AMG, Audi, BMW, Porsche, Lamborghini und Ferrari eine siebte Marke in der Traditionsserie an den Start gehen wird. "McLaren ist spektakulärer Neuzugang für die DTM, die Fans dürfen sich auf sieben Marken in der DTM 2024 freuen", bestätigt ADAC-Motorsportchef Thomas Voss.

Titel-Bild zur News: McLaren

Die 2023 präsentierte Evo-Version des McLaren 720S GT3 fährt 2024 in der DTM Zoom

Dass es diesbezüglich Pläne des bisherigen BMW-Teams Project 1 gab, hatte Motorsport-Total.com bereits Mitte November 2023 berichtet. Nach intensiven Bemühungen dürfte das Projekt nun aber endlich auch eingeschrieben sein. Aber was verbirgt sich hinter dem ersten echten McLaren-Einsatz der DTM-Geschichte?

2021 trat zwar bereits JP Motorsport mit Christian Klien und einem McLaren 720S GT3 in der DTM an, allerdings handelte es sich nur um Gaststarts. Das neue McLaren-Team plant hingegen für die gesamte DTM-Saison 2024 als vollwertiges Mitglied.

Was haben Dörr und Project 1 miteinander zu tun?

Wer dahinter steckt? Das Project-1-Team von Hans-Bernd Kamps benötigte nach dem DTM-Debütjahr mit BMW für die Saison 2024 eine neue Marke und wurde bei McLaren fündig. Das Projekt soll gemeinsam mit Dörr Motorsport aufgezogen werden, das man bisher aus dem GT4-Bereich von den McLaren- und Aston-Martin-Einsätzen kennt.

Bei der Dörr Group handelt es sich um den größten McLaren-Händler Europas - und der Standort in München wird seit Oktober 2023 von Thomas Felbermair geleitet. Er war bis vor zwei Jahren noch bei der BMW M GmbH Vizepräsident für die Bereiche Sales und Marketing - und ist ein alter Bekannter von Project-1-Boss Kamps.

Das darf nicht verwundern, denn Kamps' Tolimit-Team wurde 2004 im Porsche-Supercup mit Christian Menzel Vizemeister. Damals war Felbermair, der nun bei Dörr arbeitet, Serienmanager des traditionsreichen Porsche-Markenpokals.

Auf welche Fahrer setzt das McLaren-Team?

Project 1 dürfte aber - wie Motorsport-Total.com recherchiert hat - gar nicht die Hauptrolle beim geplanten DTM-Einsatz spielen: Die zwei McLaren 720 GT3 sollen nicht bei Project 1 in Lohne vorbereitet werden, sondern in Frankfurt am Main, wo Dörr seine Zentrale hat.

Für eines der Cockpits wird mit dem 19-jährigen Ben Dörr der Sohn von Geschäftsführer Rainer Dörr gehandelt. Er trat zuletzt in der GT4 Germany an und holte 2022 Platz drei in der Gesamtwertung sowie Platz zwei in der Juniorenwertung. Im Vorjahr sammelte er auf dem Nürburgring im Aston Martin Vantage erste GT3-Erfahrungen.

Als Teamleader war ursprünglich der deutsche McLaren-Werksfahrer Marvin Kirchhöfer ein heißer Kandidat. Diese Pläne dürften sich aber zerschlagen haben. Stattdessen könnte der Österreicher Clemens Schmid, der seinen Abschied vom Grasser-Team nach zwei DTM-Jahren bekanntgegeben hat, beim McLaren-Projekt landen.

Die Fahrerwahl soll aber noch nicht endgültig sein, wie man hört. Und auch ADAC-Motorsportchef Voss kündigt an: "In den kommenden Wochen dürfen wir uns auch noch auf einige News für eine spannende DTM-Saison 2024 freuen."

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