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Abt-Kolumne: "Timo muss cool bleiben"
Hans-Jürgen Abt schreibt in seiner Kolumne über Timo Scheiders Matchball, die Ereignisse von Barcelona und den Showdown in Le Mans und Hockenheim
(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',
Nach seinem zweiten Platz in Barcelona hat Timo Scheider in Le Mans seinen ersten Matchball im Titelkampf. Timo ist das Barcelona-Rennen souverän gefahren. Paul di Resta war diesmal einfach schneller und Timo ist keine Risiken eingegangen, sondern er hat sich entschieden, auf der Position hinter ihm zu bleiben und auf einen möglichen Fehler von di Resta zu warten. Das war und ist in Ordnung . Paul ist ein tolles Rennen gefahren, Gratulation dazu!

© Audi
Hans-Jürgen Abt will sein Team zum nächsten Titelgewinn führen
Beim vielleicht entscheidenden Rennen in Le Mans spielt uns vielleicht ein bisschen das Gewicht in die Karten. Unsere aktuellen Audi sind dort zehn Kilogramm leichter als die 08er-Mercedes. Das ist in der DTM inzwischen sehr viel, da das Feld so eng beieinander liegt. Damit erhöhen sich unsere Chancen etwas. Und Timo mag Le Mans. Zwar waren wir dort vor zwei Jahren nicht so erfolgreich, aber die Strecke sollte uns trotzdem liegen. Timo muss nun einfach cool bleiben. Aber er ist sehr entspannt und er wird dort mit Sicherheit wieder vorn dabei sein.#w1#
Sicherheitsdenken und Rangelei
Auch Martin Tomczyk ist in Barcelona ein sehr gutes Rennen gefahren. Er hat sich tolle Zweikämpfe mit Bernd Schneider geliefert, aber Überholen ist in Barcelona sehr schwierig, deshalb reichte es für Martin nicht ganz für das Podest. Auch Martin ist kein Risiko eingegangen, denn er wusste, dass es nur mit viel Gewalt gegangen wäre, an Bernd vorbeizukommen. Deshalb hat er sich nur auf sein Rennen konzentriert und hat keine Fehler gemacht. Gratulation auch an ihn.
Weniger erfreulich war allerdings die folgenreiche Rangelei von Mattias Ekström und Jamie Green am Ende des Rennens. Doch man muss auch sehen, wie die Situation entstanden ist. Mit den Überrundungen war es nicht einfach. Gary Paffett, Markus Winkelhock und Tom Kristensen haben ihr eigenes Rennen ausgefahren und um ihre Positionen gekämpft. Dabei haben sie Jamie und Mattias natürlich aufgehalten und Mattias konnte seinen Rückstand von eineinhalb Sekunden wettmachen. Mattias hat seine Chance gesehen, Jamie zu überholen, denn Green hat in der Kurve zunächst relativ viel Platz gelassen, dann aber wieder zugemacht. So kam es dann zur Kollision.
Sicherlich war das in der letzten Runde nicht optimal und man muss auch ganz klar sagen, dass es beiden nicht geholfen hat. Denn im Prinzip sind beide damit aus dem Rennen um die Meisterschaft ausgeschieden. Doch so ist es im Rennsport. Das müssen die beiden untereinander ausmachen. Sie sind alt genug, um das wieder auszuräumen. Im Sport passiert so etwas nun einmal. Was die Strafen angeht - man kann über alles diskutieren. Wir haben in Barcelona schon einmal viel diskutiert und ich denke, man sollte das abhaken. Für mich war es eigentlich ein Rennunfall, vielleicht war es aber auch ein bisschen zu viel des Guten.... Man hätte das Risiko in der letzten Runde nicht eingehen müssen. Aber es geht heiß her auf der Rennstrecke, beide haben sich nichts geschenkt und hart gefightet. Da kann so etwas vorkommen.
Der größte Pechvogel in unserem Team war allerdings Tom Kristensen. Im Rennen hat er aus seinem letzten Startplatz das Beste gemacht. Er hat wirklich gekämpft, allerdings war das nicht so einfach, da er gleich am Start einen Schlag abbekam und sein Reifen beschädigt wurde. Es war nicht Toms Wochenende, das ist schade. Aber wir brauchen ihn für Le Mans. Wir wissen, dass er dort sehr stark ist und wir wissen, dass er als Rennfahrer stark ist. Und alle Teamkollegen müssen nun alles geben.
Zwei Rennen stehen nun noch aus in dieser Saison. Timo ist gut drauf und wenn er es in Le Mans schon entscheiden kann, wird er es auch tun. Aber man sollte im Motorsport nicht zu viele Prognosen abgeben, denn meistens kommt es dann anders. Wir konzentrieren uns einfach auf das Rennen in Le Mans und auch auf das Rennen in Hockenheim, wenn es dann noch nötig ist. Kommt der Titel früher, freuen wir uns - kommt er später, ist es auch gut. Hauptsache, der Titel kommt nach Ingolstadt!
Drücken Sie uns die Daumen,

