• 29.09.2008 13:24

  • von Stefanie Szlapka

Auf schwarzen Sohlen

DTM-Feeling pur: Reporterin Stefanie Szlapka begleitete die Gewinner des Dunlop-Gewinnspiels zum Reifentest mit Bernd Schneider und Martin Tomczyk

(Motorsport-Total.com) - "Testen wie Reifen fühlen" - das war das Motto eines Gewinnspiels von DTM-Reifenausrüster Dunlop. Die Sieger haben sich nun auf dem Bosch-Testgelände in Boxberg getroffen, um die Arbeit eines Reifentesters hautnah mitzuerleben. Prominente Instruktoren waren die DTM-Piloten Bernd Schneider und Martin Tomczyk. Doch bevor man in Boxberg das Testgelände betritt, muss man erstmal alles abgeben, womit man auch nur annähernd Fotos machen kann. Das galt auch für Fotohandys. Schließlich waren auf dem Gelände mehrere Erlkönige unterwegs, von denen wir sogar einige zu sehen bekamen. Komisch sah vor allem ein Lkw-Zugmaschinen-Erlkönig aus - der wirkte wie ein schwarzer Karton auf Rädern.

Titel-Bild zur News: Dunlop-Reifentest

Nasses Kopfsteinpflaster: Hier muss die Reporterin Feingefühl zeigen

Doch zurück zu Dunlop. Der Tag war voll verplant: Zuerst gab es eine Einführung ins Thema Reifen. Danach mussten die Teilnehmer zu einem kleinen Theorietest ran, der den ersten Teil der Tageswertung darstellte. Insgesamt drei Prüfungen mussten die Teilnehmer an diesem Tag bestehen. Der Sieger wurde als VIP zu einem DTM-Rennen eingeladen. Zudem konnte man einen Audi oder Mercedes für drei Monate gewinnen - inklusive Benzin!.#w1#

Feingefühl auf Kopfsteinpflaster

Im Anschluss ging es mit einem Bus endlich raus aufs Gelände. Schon die erste Prüfung hatte es in sich: Slalomfahren auf nassem Kopfsteinpflaster. Das war ganz schön rutschig - hier ist Feingefühl gefragt, sonst rutscht man gnadenlos über die Vorderachse, ohne Kontrolle über den Wagen zu haben. Für die Teilnehmer kam hier die nächste Station für die Tageswertung. Durch den Slalomparcours, dann wenden und wieder zurück. Im Ziel stand eine Zielbremsung zwischen Pylonen an. Wer mit der B-Säule über die hinteren beiden Pylonen rutschte, bekam seine Zeit gnadenlos gestrichen.

Die nächste Übung machte besonders viel Spaß: In einem kleinen Handlingkurs mitfahren bei Martin Tomczyk in einem Audi TT Cabrio. Als ich mich reinsetzte, schallte mir erstmal der Kommentar entgegen: "Mit dir ist ja langweilig, du bist ja schon abgehärtet." Ich konnte nur grinsen und meinte: "Na, dann zeig mal, was du kannst." Das tat Tomczyk dann auch und ich war fast nur noch damit beschäftigt, mich festzuhalten. Mit der Hand am Türgriff und den Fuß in den Fußraum gedrückt, versuchte ich den Fliehkräften entgegenzuwirken. Cool war es trotzdem! Tomczyk raste auf die Kurve zu, Vollbremsung, stellte dann kurz den Audi an, um dann durch die Kurve zu driften.

Dunlop-Reifentest

Tipps vom Profi: Stefanie Szlapka und Martin Tomczyk Zoom

Nachdem sich unsere Gruppe einmal durchschütteln ließ, wechselten wir zur dritten Station. An der sollten wir im dritten Gang auf eine mit Pylonen aufgebaute Kurve zufahren, bremsen, runterschalten und dann so schnell durch die Kurve fahren, dass die Vorderreifen gerade noch Grip haben. Nach ein paar Übungsrunden wurde im Kurvenscheitelpunkt die Geschwindigkeit gemessen. Ein echter Reifentester muss dort immer mit einer konstanten Geschwindigkeit durchfahren, um den Ingenieuren brauchbare Daten zu liefern. Das schien im ersten Moment gar nicht so einfach, doch als ich den Dreh raus hatte, schwanken meine Werte gerade mal im Bereich von zwei Stundenkilometern.

Von 120 auf Null

Die Übungen, die uns danach bevorstanden, hatten es in sich. Bei Station eins sollten wir auf eine bewässerte Fläche zufahren und sobald die dort aufgebaute Ampel auf rot wechselte, sollten wir eine Vollbremsung bis zum Stand machen. Klang erstmal einfach - bis wir die Geschwindigkeiten erfuhren. Zuerst zwei Anfahrten mit 80 Stundenkilometern, dann mit 100 Stundenkilometern und zu guter Letzt mit Tempo 120. Es war wirklich erstaunlich, wie weit man sich aus dem Sitz herausdrückt, wenn man voll auf der Bremse steht. Jetzt ist mir auch klar, warum man den Sitz möglichst steil stellen soll. Denn sonst bekommt man die nötige Kraft gar nicht aufs Bremspedal.

Einen ähnlichen Ablauf hatte auch die nächste Station. Allerdings waren hier drei Audi mit neuen Reifen ausgestattet. Drei weitere mit abgefahrenen Reifen, die allerdings noch innerhalb der Gesetzesvorschriften lagen. Jeder sollte mit beiden Varianten auf ein Aquaplaningbecken zufahren, wieder vollbremsen und dann den Anhaltepunkt beobachten. Die Anfahrtsgeschwindigkeit gehörte mit 80 Stundenkilometern schon fast zur Normalität. Es war wirklich interessant zu sehen, wie weit sich der Bremsweg verlängert - bis zu einer Fahrzeuglänge. Und das, obwohl die abgefahrenen Reifen noch voll im gesetzlichen Rahmen liegen. Das gibt einem wirklich zu denken.

Dunlop Reifentest

Erst Vollgas, dann Vollbremsung: Beim Reifentest geht es hart zur Sache Zoom

Die letzte Station bildete auch den letzten Teil der Tageswertung. Die Organisatoren hatten mit Pylonen ein Oval mit einer sehr engen Schikane aufgebaut. Wer eine Pylone umwarf, dessen Zeit wurde gestrichen. Fünf Minuten hatten wir Zeit, eine schnelle Runde nach der anderen hinzulegen. Besonders bei der Schikane musste man sich konzentrieren, da die wirklich verdammt eng war. Meine Zeit war nicht so brillant, aber dafür hatte ich jede Menge Spaß.

Nach dem Tag und den sechs Übungen muss ich doch zugeben, dass ich einiges Neues gelernt habe. Und am nächsten Morgen bin ich übrigens mit einem ziemlichen Muskelkater im Rücken aufgewacht. Das hatte ich den ganzen Vollbremsungen zu verdanken und den überraschend hohen Kräften, die dabei wirken.

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