• 31.10.2011 16:46

  • von Roman Wittemeier

2012: Große Chance für "kleine" Teams

Rosberg-Teamchef Arno Zensen ist "einfach nur glücklich": In der kommenden Saison endlich wieder einmal ein DTM-Kampf mit gleichen Waffen - Bleiben die Piloten?

(Motorsport-Total.com) - Martin Tomczyk hat die DTM-Welt vor dem Übergang in die neue Ära mit neuem Reglement noch einmal gehörig auf den Kopf gestellt. Der Rosenheimer schaffte seinen Titelgewinn im 2008er-Audi, stach alle neueren Fahrzeuge auf der Strecke aus. Die sogenannten Gebrauchtwagen waren in den Vorjahren immer die Fahrzeuge der zweiten Reihe gewesen. Erst das Jahr 2011 brachte echte Chancengleichheit der verschiedenen Jahrgänge.

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Rosberg-Teamchef Arno Zensen freut sich: 2012 endlich wieder mit neuen Autos

Im kommenden Jahr wird es keine "B-Autos" mehr geben. Mit Inkrafttreten des neuen DTM-Reglements bekommen alle Teams brandneue Boliden: vermutlich werden es acht Audis, acht Mercedes und sechs BMW. "Davon träume ich schon seit Jahren", lächelt Rosberg-Teamchef Arno Zensen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Endlich könne man mit gleichen Waffen gegen die Konkurrenz antreten. Das hat es seit 2007 nicht mehr gegeben.

"Ich wusste, dass es irgendwann mal wieder ein neues Reglement geben würde - wir also die Chance bekommen, zu zeigen, dass wir auf dem gleichen Niveau wie alle anderen arbeiten. Ich habe es aussitzen können. Nächstes Jahr kommt es nun. Das macht mich einfach nur glücklich", strahlt der Teamchef des Audi-Teams Rosberg. Man habe womöglich bessere Chancen, müsse aber im Verbund mit den anderen Teams noch mehr kooperieren.

"Man muss noch enger zusammenarbeiten. Es wird schwierig im kommenden Jahr", sagt Zensen mit Blick auf 2012. "Gegen Mercedes allein war es schon schwierig genug, nun zusätzlich gegen BMW wird es noch heftiger." Vor allem komme es 2012 auf schnelle Reaktionen von Teams und Fahrern an. "Es kommen in gewissem Rahmen zu den einzelnen Rennen wieder kleine Entwicklungsschritte. Das Leben wird mit Sicherheit nicht leichter", so der Teamchef, dessen Mannschaft in der DTM auch schon mit Opel und Mercedes antrat.

¿pbvin|1|4208||0|1pb¿Mit den guten Ergebnissen seiner Rookies Edoardo Mortara und Filipe Albuquerque konnte sich das Team Rosberg 2011 bestens präsentieren. "Dreimal auf dem Podest zu stehen - wenn man München dazuzählt, sogar noch häufiger -, das hätte ich nie gedacht", sagt Zensen. Er lobt seine beiden jungen Talente: "Dass es ungeschliffene Diamanten sind, wusste ich. Ich wollte sie nach dem Test im vergangenen Jahr unbedingt haben. Ich bin glücklich, dass ich sie bekommen habe."

"Natürlich bin ich überrascht, dass die Jungs auf das Podest fahren konnten", erklärt er. "Wenn ich aber auf der anderen Seite sehe, dass der Martin mit dem gleichen Auto Meister wird, dann muss es ein Anspruch von den Jungen sein, auch dorthin zu kommen. Sie haben das ingsesamt sehr gut gemacht." Mortara konnte sich in der abgelaufenen Saison den Titel Rookie des Jahres sichern, Albuquerque fuhr in Valencia einen starken zweiten Rang ein.

Edoardo Mortara

Mortara holte sich mit zwei Podestplatzen den Titel "Rookie des Jahres" Zoom

Die große Frage ist: Wie entwickeln sich die Rookies in der kommenden Saison? Am Beispiel von Miguel Molina wurde wieder einmal deutlich, dass das zweite DTM-Jahr kein Selbstläufer ist. "Der Edo hat dieses typische Loch der zweiten Saison schon hinter sich. Er hat das in den letzten zwei Rennen dieses Jahres durchlebt. Der geht nächstes Jahr gestärkt daraus hervor", so Zensen. "Filipe hat sich über das Jahr unheimlich gut gesteigert. Ich glaube nicht, dass er im kommenden Jahr in ein Loch fallen wird."

"Beide sind auf einem guten Weg. Diese Jungs sind die Zukunft", erklärt der Rosberg-Teamchef mit Blick auf seine Piloten stolz. Vor der Saison 2011 erfüllte ihm Audi seine Fahrerwünsche. "Ich würde gern mit beiden Jungs weitermachen", platziert Zensen eine klare Ansage für die zukünftige Entwicklung. Ob dies wahrscheinlich ist? "Da müsste man Dr. Ullrich fragen", verweist Zensen auf den Audi-Sportchef, der den gesamten Kader wohl Anfang Dezember benennen wird.