• 25.05.2024 15:09

  • von Manuel Lehbrink

Warum wir den Dacia Duster Hybrid 140 nicht kaufen würden

Nach einer ersten Testfahrt mit dem Dacia Duster Hybrid 140 gibt es einen guten Grund, warum wir das Modell mit diesem Antrieb nicht kaufen würden

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ende November 2023 stellte Dacia die dritte Generation des Duster vor. Auf einer neuen Plattform, mit neuem (und ziemlich ansprechendem) Design und bedeutend mehr Technik. Nennenswert teurer ist das Modell trotzdem nicht geworden und jetzt steht man erneut vor der Qual der Wahl. Welcher Antrieb soll es sein? Neben mildhybridisierten Benzinern und dem für Dacia klassischen LPG-Motor gibt es erstmals auch ein Derivat mit Vollhybrid. Macht das Sinn?

Titel-Bild zur News: Dacia Duster Hybrid (2024) im Test

Dacia Duster Hybrid (2024) im Test Zoom

Um dies herauszufinden, hatten wir im Rahmen einer nationalen Fahrvorstellung die Möglichkeit, das Modell namens Dacia Duster Hybrid 140 auf eine erste kurze Probefahrt zu entführen. Der Eindruck nach nur wenigen Kilometern? Ziemlich ernüchternd. Obwohl es doch einen guten Grund gibt, sich für den Hybrid-Duster zu entscheiden, würden wir ihn am Ende wahrscheinlich nicht in Erwägung ziehen und kaufen. Woran lag's? Hier kommen die Antworten.

Am Design, dem Platzangebot oder der Ausstattung hat es jedenfalls schon einmal nicht gelegen, denn hier überzeugt das B-Segment-SUV auf ganzer Linie. Glauben Sie nicht? Dann empfehlen wir die ausführlichen Testberichte zum Duster TCe 130 4x2 mit Frontantrieb oder zum TCe 130 4x4 mit Allradantrieb.

Das Problem des Duster Hybrid 140 sind die Eigenheiten, die der Antriebsstrang mit sich bringt. An für sich sind Vollhybrid-Motorisierungen ja eine gute Sache. Ohne sich über eine gesonderte Ladestrategie Gedanken machen zu müssen, wird trotzdem beispielsweise ansonsten verlorene Bremsenergie in zusätzliche Akkus rekuperiert. Bei Bedarf bedient sich ein E-Motor dann an dem Strom, um den Verbrenner zu unterstützen und so Benzin zu sparen.

Beim Duster setzt sich dieser Vollhybrid aus einem 94 PS starken 1,6-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner, einem 49-PS-Elektromotor und einem sogenannten Multi-Mode-Automatikgetriebe zusammen. Die Systemleistung von 140 PS gelangt exklusiv an die Vorderräder. Soweit so gut.


Fotostrecke: Dacia Duster Hybrid (2024) im Test

Der Knackpunkt ist aber das einprogrammierte Zusammenspiel aller Antriebskomponenten. Und genau hier performt das ansonsten so gute Dacia-SUV einfach nicht. Es ruckelt, wenn zwischen Verbrenner- oder Stombetrieb hin und her geschaltet wird, der Benziner wird oft in unangenehm hohen Drehzahlen gehalten und wann wie mit welchem Antrieb gefahren wird, wirkt mehr wie Zufall. Nicht wirklich angenehm.

Ein weiteres Problem ist, dass so viel zusätzliche Technik ganz schön aufs Gewicht schlägt. Der Duster war immer für eine gewisse Leichtfüßigkeit bekannt, die dem Hybrid-Modell vollends fehlt. Klar ... das 4x4-Modell wiegt sogar noch einen Hauch mehr und er fühlt sich durch zusätzlichen Masse jetzt irgendwie wertiger, satter, souveräner und komfortabler an (vor allem, weil das Fahrwerk gut mit den 1,5 Tonnen Leergewicht umzugehen weiß), aber spritzig ist die Kombination aus dem Automatikgetriebe, dem Frontantrieb und 140 PS nicht. Über 10 Sekunden auf Tempo 100 und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit. Naja.

Dacia Duster Hybrid (2024) im Test

Dacia Duster Hybrid (2024) im Test Zoom

Ob sich wenigstens ordentlich Benzin sparen lässt und sich so der Mehrpreis gegenüber dem anderen 4x2-Modell mit 1,2-Liter-MHEV-Dreizylinder-Benziner und nur 9 PS weniger (aber mit besseren Fahrleistungen) irgendwann amortisiert? Zumindest auf dem Papier wäre das möglich.

Der Mildhybrid braucht laut WLTP-Zyklus 5,5 l/100km, der Vollhybrid soll mit 5,0 l/100km auskommen. Dazu könnte man durch die geringere CO2-Emission noch ein paar Euro jährlich bei der Kfz-Steuer sparen. Allerdings wird es eine Weile und zahlreiche Kilometer dauern, bis man den Aufpreis von 3.700 Euro eingefahren hat.

Mehr Dacia, mehr Duster:

Dacia hat höchsten Privatkunden-Anteil aller Marken
Neuer Dacia Duster (2024): So wird er (auch) zum Wohnmobil

Was wir uns wünschen würden? Die Kombination aus dem R3-MHEV-Benziner mit 131 PS und einem Automatikgetriebe. Vielleicht sogar mit einem 7-Gang-DSG. Diese Gangbox gab es beispielsweise mal in einem Renault Clio oder im Renault Captur - beides ebenfalls Modelle auf der CMF-B-Plattform.

Allerdings trägt die Architektur dort den Zusatzbezeichnung "HS" (high specification) anstatt "LS" (low specification) und der Motor war dazu ein Vierzylinder. Also doch an der Software feilen und den Vollhybrid besser machen? Wir würden uns freuen, denn eigentlich spricht ansonsten nichts gegen einen teilelektrifizierten Duster.

Neueste Kommentare

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Twitter

Eigene Webseite?

Kostenlose News-Schlagzeilen und Fotos für Ihre Webseite! Jetzt blitzschnell an Ihr Layout anpassen und installieren!

Auto & Bike-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen täglichen und/oder wöchentlichen Auto & Bike-Newsletter von Motorsport-Total.com!