• 10.06.2010 23:46

  • von Pete Fink

Verwirrung bei General Motors: "Don't call it Chevy!"

Seltsames geschieht in den USA: Die Marketingstrategen von General Motors wollen ihren Angestellten die Nutzung des Wortes "Chevy" verbieten...

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch brachte die 'Detroit News' ein eigentlich internes, aber recht seltsames Rundschreiben von General Motors in die Öffentlichkeit, in dem alle GM-Angestellten dazu aufgefordert wurden, den weit verbreiteten Kosenamen "Chevy" für die Marke Chevrolet in Zukunft zu unterlassen. Der Grund hierfür sei eine durchgängige Markendurchdringung, die Angestellten sollten anstelle dessen lieber das Wort Chevrolet benutzen.

Titel-Bild zur News: General Motors

Die GM-Marketingstrategen leisteten sich einen echten Schildbürgerstreich

Dieses Memo sorgte in den USA natürlich für allgemeine Heiterkeit. Schließlich genießt die Bezeichnung Chevy bei jedem US-Amerikaner - und auch in der restlichen Welt - eine allgemeine Gültigkeit. Unter anderem NASCAR-Superstar Jeff Gordon, einer der langjährigen Chevrolet-Markenbotschafter, nutzt für sein Autohaus in North Carolina sogar eine hochoffizielle Internet-Adresse, in der das Wort Chevy vorkommt.#w1#

Das Memo verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Sogar die altehrwürdige 'New York Times' griff das recht peinliche Thema mit dem angemessenem Maß an Spott auf: "Wenn Chevrolet wirklich plant, den Chevy-Geist komplett verschwinden zu lassen, dann könnte sich dieses Vorhaben schwieriger gestalten als der Kampf gegen die Zahlungsunfähigkeit."

Nun ruderten die Marketingspezialisten von General Motors wieder zurück. "Die emotionale Debatte um ein Memo mit einer schlechten Wortwahl ist ein gutes Beispiel dafür, wie leidenschaftlich die Leute in Bezug auf Chevrolet sind. Wir teilen diese Leidenschaft. Wir lieben Chevy und wollten keinesfalls unsere Fans und Kunden davon abhalten, dieses Wort zu benutzen."

Doch das große Marketing-Aber folgte auf dem Fuß: "Wir versuchen derzeit für Chevrolet auf den globalen Märkten eine signifikante Präsenz herzustellen. Wir brauchen dazu eine durchgängige Markenbezeichnung und dieses Memo war ein Schritt in diese Richtung." Als ein Beispiel für solch eine durchgängige und globale Markenbezeichnung bezogen sich die GM-Strategen übrigens - unter anderem - ausgerechnet auf "Coke".

Coke wiederum ist natürlich nichts anderes als der US-amerikanische Kosename für Coca-Cola. Bleibt nur die Frage, ob es vielleicht irgendwo auch ein streng geheimes internes Coca-Cola-Memorandum gibt, in dem den Coca-Cola-Angestellten die Nutzung des Wortes Coke ebenfalls verboten werden soll...