Toyota hat drei Jahre an diesem Klo gearbeitet
Und wir reden hier nicht von einem neuen Auto der Japaner: Diese mobile, barrierefreie Toilette ist ziemlich beeindruckend
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ja klar, diverse Witze zu dieser Geschichte drängen sich förmlich auf. Aber bevor wir uns in Fäkalhumor verlieren, sollten wir wir Toyota lieber beglückwünschen. Zu einer ziemlich grandiosen Lösung für alle die Menschen, die nicht so mobil sind wie die meisten von uns.

© Motor1.com Hersteller
Mobile, barrierefreie Toilette von Toyota Zoom
Ganz ehrlich, kennen Sie irgendjemanden, der bei größeren öffentlichen Veranstaltungen gerne aufs Dixi-Klo geht? Jetzt stellen Sie sich das Ganze mal mit Rollstuhl vor. Diese Toyota-Toilette bietet eine Lösung für dieses Problem. Und das sogar mit ein bisschen - naja - Style.
Alles begann im Jahr 2019. Die Herrschaften in Toyotas Vision Design Division wurden mit der ungewöhnlichen Aufgabe betraut, ein Klo zu gestalten. Aber bitte nicht einfach einen rudimentären Plastik-Kasten mit Toyota-Logo drauf. Es sollte eine mobile Toilette sein, dazu barrierefrei und einfach zu handhaben.
Natürlich kommen einem zuerst Rollstuhlfahrer in den Sinn. Und weil Outdoor-Klos bei temporären Events in aller Regel alles außer nutzerfreundlich sind, fühlte sich der japanische Autobauer angestachelt, ein bisschen weiter zu gehen als unbedingt notwendig.
Das Resultat sehen Sie hier. Ein Prototyp war eigentlich für Tests bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio vorgesehen, aber ein gewisses Virus verschob die Veranstaltung auf 2021. Schon damals beinhaltete der Lokus Annehmlichkeiten wie einen etwas höheren Sitz, um einer größeren Gruppe an Nutzern und deren Bedürfnissen gerecht zu werden. Man installierte die Reling so, dass 360-Grad-Rollstuhl-Wendemanöver möglich sind.
Ein helles Innen-Design mit Dachluke sollte eine warme, einladende Atmosphäre schaffen, aber das stellte sich teils als nicht ganz so gute Idee heraus. Auf den hellen Böden zeigten sich schnell Rollstuhl-Abdrücke und sie wurden konnten auch ziemlich rutschig werden. Toyota optimierte das Design daraufhin mit dunkleren, texturierten Böden.
Was die Transportfähigkeit angeht, war die Ursprungsidee ein selbstfahrendes Klo, das man einfach zu Veranstaltungen bringen konnte. Der Einfachheit halber entschied man sich dann aber für eine Anhänger-Lösung. Der Rest des Toiletten-Aufbaus ist jedoch alles andere als simpel.
Damit man keine spezielle Fahrerlaubnis braucht, um das Teil zu ziehen, war Leichtigkeit eine der obersten Prämissen. Toyota entschied sich für eine Hartschaum-ähnliche Lösung zwischen dünnen Metallplatten, so wie man das von Kühlanhängern kennt. Außerdem entwickelte man ein sehr sparsames Wassersystem, das so auch in den Shinkansen-Zügen zum Einsatz kommt.
Toyota Times zufolge nimmt man bis heute Veränderungen am Konstrukt vor. Nachdem die Toilette beim 2022er WRC-Lauf in Japan zum Einsatz kam, sagten Nutzer, dass eine elektrisch betriebene Tür die Dinge erleichtern würde, zusammen mit einem simpleren Zusperr-Mechanismus.
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Natürlich werden sich Toyota-Kritiker köstlich über ein Klo im Toyota Gazoo Racing-Design amüsieren. Aber eigentlich ist das Teil ein großer Gewinn für alle, die weniger mobil sind und trotzdem gerne an Outdoor-Veranstaltungen - etwa Motorsport-Events - teilnehmen. Bleibt zu hoffen, dass Toyotas smarter Mobil-Lokus ein Erfolg wird.


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