Toyota bZ4X: Sitzprobe im Facelift mit mehr Power und Reichweite
Toyota wertet den bislang recht erfolglosen bZ4X auf. Am meisten wächst die Leistung: Nun gibt es bis zu 252 kW, aber auch die Reichweite steigt.
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Mit 1.550 Neuzulassungen im Jahr 2024 in Deutschland gehört der Toyota bZ4X eher zu den Mauerblümchen der Elektromobilität in Deutschland. Doch nun wertet der Hersteller das elektrische Mittelklasse-SUV auf, spendiert ihm vor allem mehr Reichweite und kürzere Ladezeiten. Eingeführt wird der neue bZ4X laut Toyota "nach dem Sommer dieses Jahres", also wohl im Herbst. Wir konnten im Rahmen des "Kenshiki Forums" in Brüssel schon mal Platz nehmen.

© InsideEVs Deutschland
Toyota bZ4X 2025 Zoom
Der 2022 gestartete bZ4X war in zwei Varianten verfügbar, die leistungsmäßig eng beieinander lagen: Der Fronttriebler hatte 150 kW, der Allradler 160 kW. Beide bezogen den Strom aus einer Batterie mit 71,4 kWh brutto und 64 kWh netto. Damit waren bis zu 513 km nach WLTP möglich. In Zukunft gibt es mehr Vielfalt bei Antrieb und Batterie, und die stärkste Version hat nun gleich 252 kW.
Künftig werden wahlweise zwei Batterien mit 57,7 und 73,1 kWh angeboten; wohlgemerkt, das sind Bruttowerte. Die kleinere Batterie wird ausschließlich mit Frontantrieb angeboten, der größere Akku sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb. So ergeben sich drei Varianten:
bZ4X FWD
Antrieb: FWD 123 kW
Akku brutto: 57,7 kWh
WLTP-Reichweite: k.A.
DC-Ladeleistung: k.A.
Preis: k.A.
bZ4X FWD Long Range
Antrieb: FWD 165 kW
Akku brutto: 73,1 kWh
WLTP-Reichweite: 573 km
DC-Ladeleistung: bis 150 kW
Preis: k.A.
bZ4X AWD
Antrieb: AWD 252 kW
Akku brutto: 73,1 kWh
WLTP-Reichweite: k.A.
DC-Ladeleistung: bis 150 kW
Preis: k.A.
Die Antriebe sind offensichtlich die gleichen wie beim gleichzeitig vorgestellten Toyota C-HR+, bei den Akkus ist der kleinere offenbar identisch, während die größere beim C-HR+ 77,0 kWh speichert, beim bZ4 aber nur 73,1 kWh. Konsequenz: Während der C-HR+ bis zu 600 km schafft, sind es beim neuen bZ4X (der zudem größer und wohl auch schwerer ist) nur maximal 573 km. Immerhin ist das ein Plus von 60 km oder 12 Prozent gegenüber der reichweitenstärksten, alten Version. Die Reichweite steigern dürften auch die nun verwendeten Siliciumcarbid-Inverter. Ob diese beim Allradler an beiden Achsen eingebaut werden, geht aus der Pressemeldung nicht klar hervor.
Die nun deutlich stärkere Allradversion bietet künftig eine Anhängelast von 1,5 Tonnen - das ist doppelt so viel, wie die alte Variante mit ihren 160 kW schleppen konnte. Aufgeladen wird je nach Ausstattungslinie mit 11 oder nun auch 22 kW Wechselstrom. Die maximale Ladeleistung mit Gleichstrom beträgt wie gehabt 150 kW. Zur Ladedauer macht Toyota noch keine Angaben.
Auch Außen- und Innendesign wurden überarbeitet. Die Front soll nun einen schlankeren, eleganteren Look sowie eine optimierte Aerodynamik bieten. Innen gibt es nun eine neue Mittelkonsole "für die einfache Nutzung digitaler Geräte", wie sich Toyota ausdrückt. Das heißt, es gibt jetzt zwei gut erreichbare induktive Ladeschalen.
Dazu kommt eine neu gestaltete Instrumententafel mit serienmäßigem 14-Zoll-Touchscreen. Erfreulich: Den unförmigen Plastikkasten für das hochgesetzte Instrumentendisplay entschärften die Designer deutlich und gestalteten diese immer noch gewöhnungsbedürftige Ansicht etwas dezenter. Die Materialanmutung hat ebenfalls deutlich zugelegt, ohne aber echte Premiumqualität zu erreichen.
Modifikationen an Fahrwerk und Karosserie sollen zudem das Geräusch- und Vibrationsniveau verbessern und für mehr Fahrkomfort und eine Fahrdynamik sorgen.
Wie beim C-HR+ wird zudem einen serienmäßige Batterie-Vorkonditionierung eingeführt. Die Funktion lässt sich manuell aktivieren - oder automatisch beim Navigieren zu einer Schnellladestation. Das Navi unterstützt nun auch die Ladeplanung, indem automatisch Ladestationen empfohlen werden. Die aktuellen bZ4X-Modelle erhalten diese Software als Over-the-air-Update.
Die Preise für das neue Modell wurden noch nicht verkündet. Zur Orientierung: Das alte Basismodell mit 150 kW und 513 km Reichweite gab es für 42.900 Euro. Zum Vergleich: Das ähnlich große Tesla Model Y gibt es als Basismodell mit 500 km Reichweite und deutlich mehr Power (220 kW) ab knapp 45.000 Euro.
Unter dem Strich
Der Toyota bZ4X wird vielfältiger, dynamischer und reichweitenstärker. Am größten ist das Plus beim Antrieb, denn statt maximal 160 kW gibt es nun bis zu 252 kW. Die Maximalreichweite steigt immerhin um 12 Prozent auf 573 km. Das ist für ein 4,69 Meter langes Mittelklasse-SUV immer noch nicht viel, aber immerhin eine Verbesserung. Auch der Innenraum wurde deutlich modernisiert und wertiger gestaltet.
Quelle: Toyota (per E-Mail)
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