• 25.08.2021 16:01

  • von Roland Hildebrandt

Skoda: Polizeiautos rund um die Welt

Wussten Sie, dass die Polizei in Georgien auf Skoda setzt? Doch nicht nur dort sind Octavia und Co. im Einsatz - Kommen Sie mit auf eine Weltreise

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Eigentlich liegt es auf der Hand: Wenn es um Einsatzfahrzeuge für die Polizei geht, bevorzugen die Nationen ihre heimische Autoindustrie. So hat etwa Skoda allein in der Tschechischen Republik seit 1993 mehr als 20.000 Fahrzeuge an die Polizei geliefert. Doch die Marke kommt auch in vielen anderen Ländern zum Blaulicht-Einsatz. Starten Sie mit uns zu einer Weltreise!

Titel-Bild zur News:

Skoda Modelle als Polizeifahrzeuge 2021 Zoom

Tschechische Republik

In der Tschechischen Republik sind derzeit 865 Polizeifahrzeuge vom Typ Skoda Octavia der dritten Generation auf den Straßen unterwegs. Zu ihrer besonderen Ausstattung gehören neben den klassischen Kennleuchten, Aufklebern und anderen Merkmalen auch massive Rohrrahmen vorne. Diese wurden entwickelt, um die Besatzung des Polizeifahrzeugs bei Verfolgungsjagden zu schützen, und sind vor allem beim so genannten PIT-Manöver (Pursuit Intervention Technique) hilfreich.

Der Rahmen ist auf einem verstärkten vorderen Stoßfänger montiert, hat eine schwarze Pulverbeschichtung und wiegt 19,8 Kilogramm. Er kann ein Auto mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne und einer Höhe von mindestens sechzig Zentimetern sicher von der Straße drängen oder anhalten.

Die tschechische Polizei hat vor kurzem zudem diverse Kodiaq erworben, die von einem 140 kW starken 2,0 TSI-Benzinmotor in Kombination mit einem Siebengang-DSG-Getriebe angetrieben werden. Natürlich sind sie mit Allradantrieb ausgestattet, was besonders bei winterlichen Bedingungen oder in unzugänglichem Gelände von Vorteil ist.

Hinzu kommen Superb-Kombis in der Ausstattungsvariante Ambition, mit 206 kW starkem 2,0 TSI-Motor, DSG-Getriebe, Allradantrieb und adaptivem Fahrwerk. Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h und sie beschleunigen in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Neben den üblichen Polizeitechnologien wie Blaulicht und Funk sind sie mit einem Hochleistungskamerasystem zum Auslesen der Kennzeichen von vorausfahrenden und nachfolgenden Fahrzeugen ausgestattet. So kann die Polizei zum Beispiel den Status der Autobahnmaut in Sekundenschnelle überprüfen. Ein großer Kofferraum mit einer speziellen Erweiterung für die Bedürfnisse der Verkehrspolizei dient auch als mobiles Büro.

Großbritannien

Autos mit blauem Blinklicht werden seit über 110 Jahren von den britischen Rettungsdiensten eingesetzt. Im Jahr 2020 lieferte Skoda 491 Octavia, Superb oder Kodiaq an sie aus. Da die britische Polizei mit der Zeit geht, wurde in diesem Jahr der erste Elektro-SUV von Skoda in die Flotte aufgenommen. Der Enyaq iV in Polizeifarben kann mit einer einzigen Ladung bis zu 535 Kilometer weit fahren, und eine fast leere Batterie kann in 38 Minuten wieder auf achtzig Prozent Kapazität aufgeladen werden.

Für schnelle Fahrten steht den britischen Polizisten der 180 kW starke Skoda Octavia RS zur Verfügung, der in 6,6 Sekunden von null auf 60 beschleunigt. Erwähnenswert ist auch der speziell angepasste Kodiaq, dessen Kofferraum zu einer mobilen Hundebox umgebaut wurde.

Die beiden separaten Boxen sind klimatisiert und die Temperatur kann von der Vorderseite des Fahrzeugs aus gesteuert werden. Wenn die Hunde in Gefahr sind und das Heck des Fahrzeugs nicht geöffnet werden kann, können sie durch ein aufklappbares Glasfenster sicher aus den Boxen in den Innenraum des Fahrzeugs gelangen.

Neuseeland

Skoda hat kürzlich eine Ausschreibung der neuseeländischen Polizei gewonnen und wird in diesem Jahr 355 Fahrzeuge an die Polizei liefern, weitere 450 bis 500 Fahrzeuge pro Jahr sollen in den kommenden vier Jahren folgen. Bei den gelieferten Modellen handelt es sich um den Superb Combi mit 206 und 162 kW und den Kodiaq mit 132 kW. Die Neuseeländer erwägen auch den Superb iV als Hybridfahrzeug.

Armenien

Die Polizeibehörde der Hauptstadt Eriwan hat in diesem Jahr 150 Octavia angeschafft und setzt damit erstmals Skoda-Fahrzeuge als Streifenwagen im Land ein. Die Fahrzeuge werden mit leistungsfähigeren Batterien, LED-Leuchten, 360-Grad-Suchscheinwerfern und anderen Spezialgeräten ausgestattet.

Bosnien-Herzegowina

Die Polizei von Sarajevo kaufte 2018 ihre ersten zehn Octavia, ein Jahr später folgten weitere hundert für die nationalen Streitkräfte.

Bulgarien

Die bulgarische Polizei verfügt über insgesamt 344 Skoda Rapid, die speziell mit einer leistungsstärkeren Batterie und einer leistungsfähigeren Lichtmaschine ausgestattet sind, obwohl es sich dabei um serienmäßige Teile handelt und nicht um eine kundenspezifische Lösung.

Finnland

Skoda-Modelle in Uniform und in zivil sind seit mehreren Jahren im Land der tausend Seen im Einsatz. Etwa 180 Fahrzeuge werden für Polizeieinsätze verwendet, während die Polizeiverwaltung auch über 32 "zivile" Fahrzeuge ohne Polizeiausrüstung verfügt. Die in Finnland eingesetzten Modelle sind der Octavia und der Superb. Die örtliche Polizei lässt sie von lokalen Unternehmen umrüsten und mit Radar, Kameras, speziellen Funkgeräten und natürlich Baken und Aufklebern ausstatten.

Frankreich

Die Modelle Fabia, Karoq, Kodiaq, Octavia und Scala werden allesamt von der französischen Polizei eingesetzt, wobei in den letzten drei Jahren fast siebzehnhundert Fahrzeuge ausgeliefert wurden.


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Georgien

Auch in Georgien patrouillieren Skoda-Polizeifahrzeuge auf den Straßen. Nach mehreren hundert Fahrzeugen, die in den vergangenen achtzehn Jahren hier in Dienst gestellt wurden, haben die georgischen Beamten kürzlich 80 Octavia der neuen Generation übernommen. Außerdem wurde die georgische Polizei in diesem Jahr durch vier neue Scala-Modelle verstärkt.

Italien

Auf der Apennin-Halbinsel stehen mehrere hundert Octavia und Superb in Polizeifarben. Die italienische Polizei hat seit 2012 fast 1.100 dieser Fahrzeuge gekauft. Zu den interessanten Ausstattungsmerkmalen gehören ein Maschinenpistolenfach zwischen den Vorder- und Rücksitzen, ein spezieller Ausrüstungsorganisator im Kofferraum sowie fortschrittliche Kommunikations- und GPS-Technologie.

Israel

Mehrere hundert Octavia und Superb standen in den vergangenen fünf Jahren im Dienst der israelischen Polizei, sowohl als Streifenwagen als auch als nicht gekennzeichnete Fahrzeuge.

Litauen

Die litauischen Polizisten fahren seit 2008 Skoda und sind sehr zufrieden. Sie setzen rund 200 Octavia, Yeti und Superb mit traditioneller Polizeiausrüstung ein, darunter Kühlergrilltrennwände und modifizierte Heckpartien.

Lettland

In Lettland fährt die Polizei 52 Octavia und 37 Superb, von denen viele in ziviler Optik zur Verkehrskontrolle eingesetzt werden.

Österreich

Skoda-Fahrzeuge gehören seit 2006 zur Ausstattung der österreichischen Polizei. Der Octavia Combi 4x4 und der Kodiaq, ebenfalls mit Allradantrieb, bilden den Großteil der rund zwölfhundert Fahrzeuge umfassenden Flotte. Andere Octavia und Superb dienen als Zivilfahrzeuge.

Interessanterweise erwirbt die Polizei die Fahrzeuge auf der Grundlage von drei- bis vierjährigen Leasingverträgen - ein wichtiger Faktor ist also, dass die Polizeiausrüstung "nicht-invasiv" eingebaut wird und leicht und spurlos entfernt werden kann.

Serbien

Mehr als 2.500 Octavia oder Scala, die mit Licht- und Schallsignalanlagen oder speziellen Funkgeräten ausgestattet sind, sind auch auf serbischen Straßen unterwegs. Skoda zählt seit Jahren zu den beliebtesten Marken des Landes.

Spanien

Seit 2018 werden jährlich Dutzende von Octavia und Karoq an die spanische Polizei ausgeliefert.

Ukraine

Die Modelle Rapid, Octavia, Superb und Kodiaq sind auf ukrainischen Straßen zu sehen. Die ukrainische Polizei hat in den letzten drei Jahren über 1.200 von ihnen übernommen.

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