• 08.07.2025 14:04

  • von Stefan Leichsenring

Polestar 7: Erstes Teaserbild des elektrischen Kompakt-SUVs

Neues zum Polestar 7: Das bereits Anfang 2025 angekündigte Kompakt-SUV startet 2028 und wird in der Slowakei gebaut

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Hinter vorgehaltener Hand wurde es schon bei einem Test-Event von Polestar am Montag verraten, aber nun wurde es offiziell angekündigt: Der Polestar 7, das erste, in Europa gebaute Modell der Marke, wird im slowakischen Kosice gebaut. Die Markteinführung ist für 2028 geplant.

Titel-Bild zur News:

Erstes Teaserbild zum Polestar 7 Zoom

Das mitgelieferte Teaserbild zum Polestar 7 zeigt eine Lichtsignatur, die entfernt an den Polestar 4 erinnert: Das von Volvo übernommene liegende T (Stichwort "Thors Hammer") ist in einen oberen und einen unteren Part aufgespalten. Die oberen, waagerechten Teile tragen jedoch "Wimpern". Außerdem scheint der Wagen ein illuminiertes Markenlogo auf der Fronthaube zu bekommen:

Zum Standort Kosice heißt es, der Ort im Osten der Slowakei biete gute logistische Anbindungen an europäische Märkte sowie eine etablierte Zulieferbasis. Das Werk ist Eigentum der Volvo Car Corporation. Mit dem Bau der Fabrik wurde bereits im Jahr 2023 begonnen; damals hieß es, die Serienproduktion solle 2026 beginnen. Die Anlage ist für bis zu 250.000 Autos pro Jahr ausgelegt, also wohl für weit mehr Modelle als nur den Polestar 7. Welche Autos das sein könnten, ist bislang nicht bekannt.

Der Polestar 7 wurde bereits im Januar angekündigt. Auch dass es sich um ein Premium-Kompakt-SUV handelt und dass der Wagen in Europa gebaut wird, wurde bereits verraten. Damals hieß es, die Marke wolle sich bei den Produktionsorten diversifizieren. Bisher werden die Polestar-Modelle in China (Polestar 2, 3 und 4), den USA (Polestar 3) und neuerdings in Südkorea (Polestar 4) gebaut. Mit dem Polestar 7 kommt Europa hinzu.

Außerdem schrieb der Hersteller im Januar, ab dem Polestar 7 werde das Unternehmen schrittweise von zahlreichen Plattformen zu einer einzigen Architektur übergehen, um Komplexität, Kosten und Investitionen zu reduzieren. Der Polestar 2 basiert noch auf der Volvo-Plattform CMA (die auch den EX40 trägt), der Polestar 3 auf der Volvo-Plattform SPA2 (die auch den EX90 trägt) und der Polestar 4 auf der Geely-Plattform SEA (die auch den Zeekr X, den Lynk & Co 02 und zahlreiche andere Modelle trägt).

"Er [der Polestar 7; Anm. d. Red.] wird auf einer Technologieplattform von Volvo Cars basieren und von Komponenten-Sharing innerhalb des Konzerns, "Cell-to-Body"-Technologie mit Batterien und unternehmensintern entwickelten E-Motoren der neuen Generation profitieren." (Polestar am 3. Juli 2025)

Nun teilt Polestar mit, der Neuling basiere auf einer Plattform von Volvo und solle "von Komponenten-Sharing innerhalb des Konzerns" profitieren. Außerdem bekommt das Auto laut Polestar eine Cell-to-Body-Technologie (CTB), das heißt die Batteriezellen werden direkt (ohne Umweg über Module und ohne Batteriekasten) in die Karosserie eingebaut. Den Antrieb sollen "unternehmensintern entwickelte Elektromotoren der neuen Generation" übernehmen.

Demnach ist der Polestar 7 wohl doch kein bloßer Klon des Zeekr X und Lynk & Co No 2, wie ursprünglich vermutet. Denn erstens basieren diese Modelle auf der Geely-Plattform SEA und zweitens haben sie weder CTB-Technologie noch neue Elektromotoren.

Unsere neue Hypothese: Bei der Plattform könnte es sich um SPA3 handeln, die Nachfolgeplattform von SPA2. SPA3 ist eine Volvo-Plattform, die im Volvo EX60 debütiert und die alle künftigen Volvo-Modelle tragen soll. Gut möglich, dass es Polestar ebenso macht. Darauf deutet der folgende Passus hin, der Anfang 2025 von der Presseabteilung verwendet wurde: "Ab Polestar 7 wird das Unternehmen (...) schrittweise von einem Multi-Plattform-Ansatz zu einer einzigen Architektur übergehen."

SPA3 kann laut Volvo Autos vom B- bis zu F-Segment tragen; das C-Segment wäre also abgedeckt. Die Plattform eignet sich für das Megacasting, also den Druckguss größerer Karosserieteile. Ansonsten ist noch nicht viel zu der Plattform bekannt. Insbesondere ist noch nicht bestätigt, ob 800 Volt unterstützt werden. Das liegt allerdings nahe, da SPA3 die Nachfolgeplattform von SPA2 darstellt, die im ES90 bereits 800 Volt bietet.

Die 800-Volt-Technik könnte der Grund dafür sein, dass der Polestar 7 offenbar teurer als der Polestar 2 wird. Letzterer tritt in der Mittelklasse an und müsste deshalb normalerweise teurer sein als ein Modell des C-Segments wie der kompakte Polestar 7. Bei dem eingangs erwähnten Test-Event jedenfalls sagte uns eine Polestar-Sprecherin, sie erwarte nicht, dass der Polestar 7 günstiger wird als der Polestar 2. Diesen gibt es ab etwa 49.000 Euro.

Das nächste startende Polestar-Modell wird aber nicht der Polestar 7 sein, sondern der Polestar 5. Bei dem Testevent am Montag fragten wir, ob der Wagen eventuell auf der IAA im September vorgestellt wird. Das wurde mit einem Lächeln quittiert und der Aussage, das wäre "denkbar". Jedenfalls soll der Taycan-Rivale noch 2025 präsentiert werden.

Polestar 3 und 4: Rabatte bis Ende September verlängert
Volvo EX30: Produktion in Europa nun angelaufen

Unter dem Strich

Polestar verrät mehr zu dem geplanten Kompakt-SUV Polestar 7. Das elektrische Kompakt-SUV startet 2028 und wird im slowakischen Kosice gebaut. Technische Basis ist eine Volvo-Plattform. Unsere Vermutung ist, dass es sich dabei um SPA3 handelt, also die Plattform des neuen Volvo ES90, die sich auch für deutlich kleinere Modelle eignet. Jedenfalls erhält der Polestar 7 eine CTB-Batterie und neue, selbst entwickelte Elektromotoren. Ob auch 800 Volt zum Technikpaket gehört, bleibt Spekulation. Günstiger als der Polestar 2 wird der Neuling aber wohl nicht.

Quelle: Polestar (Teaserbild), Polestar (Januar)

Neueste Kommentare