• 13.03.2023 11:51

  • von Fabian Grass

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest: Dynamischer Auftritt

Der Opel Mokka-e ist ein schickes Crossover-SUV auf Kleinwagen-Basis - Wir testen den kleinen Stromer die nächsten Wochen im Alltag

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Annyeong Kia Niro Plug-in Hybrid und bienvenue Opel Mokka-e. Nachdem wir die letzten drei Monate benzin-elektrisch mit dem koreanischen Kompakt-SUV unterwegs waren, folgt nun der Umstieg auf das vollelektrische Mini-SUV aus Rüsselsheim.

Titel-Bild zur News: Opel Mokka-e (2023) im Dauertest

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest Zoom

Wobei "bienvenue" schon stimmt, denn genauso wie der Peugeot 2008, der DS 3 und der Citroën C4 läuft der Mokka im französischen Werk in Poissy nahe Paris vom Band. Baute der alte Mokka noch auf der Gamma-2-Plattform von General Motors auf und war knapp 12 Zentimeter länger, basiert der von uns getestete Mokka ebenso wie seine französischen Geschwister auf der CMP (alias EMP1) Plattform der PSA-Gruppe.

Was ist das?

Im Straßenbild fällt unser Mokka-e sofort ins Auge, denn er setzt neben der knalligen Lackierung in "Matcha Grün Metallic" für 595 Euro Aufpreis auch auf eine dynamische Optik. Mit seiner SUV-Karosserieform und der bereits bekannten Vizor-Front, die sich oberhalb des Stoßfängers über die gesamte Fahrzeugbreite zieht, weiß er optisch zu gefallen. Die dunkel getönte Plexiglasspange fungiert nicht nur als Wiedererkennungsmerkmal aller Opel-Modelle, sondern beinhaltet neben Frontscheinwerfern und Opel-Blitz auch die Sensoren der vielfachen Assistenzsysteme.

Zu dem dynamischen Auftritt trägt auch das markant kantige Offroad-Design bei, welches sich durch den farblich abgesetzten Unterfahrschutz an Front und Heck und dicken Kunststoffleisten an den Radkästen sowie den Seitenschwellern auszeichnet. Am Heck erkennt man gut die Verwandtschaft zum größeren Grandland, wobei die Rückleuchten schnittiger gezeichnet sind und generell alles etwas gedrungener wirkt.

Schade eigentlich, dass es vom Mokka bis dato keinen GSe-Ableger gibt. Dabei würde dem flachen (1.531 mm Höhe) Coupé-SUV das sportive GSe-Design mindestens genauso gut stehen wie Astra und Grandland. Apropos Grandland: Anders als beim großen Bruder gibt es den Mokka, unabhängig vom gewählten Antrieb, nur mit Vorderradantrieb ohne optionaler Allrad-Technik. Tja, alles eine Frage der Plattform - den pummeligen Vorgänger Mokka (X) gab es übrigens noch mit Vierradantrieb.

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest Zoom

Mehr Dynamiker als Praktiker

Dass der Mokka im Vergleich zum Vorgänger kleiner geworden ist, lässt sich natürlich nicht ganz verbergen. Vorne merkt man davon noch wenig, das Raumgefühl ist großzügig, die Kopffreiheit selbst für mich mit über 1,90 Meter Größe ausreichend. Im Fond fällt es mir dagegen schon wesentlich schwerer Platz zu nehmen, erst recht wenn der Vordersitz auf mich eingestellt ist. Dies liegt aber weniger an der geringen Kopffreiheit, sondern an der Unmöglichkeit, meine Füße und Beine irgendwie unterzubringen. Ein Auto für vier große Leute jenseits der 1,85 Meter ist der Mokka-e nicht - 30 cm kleiner als der Grandland eben.

Ähnlich eng wie im Fond geht es auch im Heckabteil zu. Der Kofferraum bietet zwar für den Wochenend-Einkauf ausreichend Platz, viel mehr als eine Einkaufskiste und zwei Getränkekartons passen jedoch nicht hinein. Mit 310 bis 1.060 Liter Kofferraumvolumen liegt der Mokka-e jedoch im Vergleich im guten Mittelfeld, auch wenn 40 Liter weniger Stauraum als beim Verbrenner zur Verfügung stehen. Besser löst es der Opel Crossland, der nur wenig größer als der Mokka ist, aber durch seine verschiebbare Rückbank bis zu 410 Liter Kofferraum bietet.

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest Zoom

Moderner und ansprechender Innenraum

Der Innenraum überzeugt durch den mittlerweile markentypischen puristischen Stil und einer soliden Verarbeitung. Es gibt Kunststoff, Klavierlack, etwas Carbon-Optik und ergonomische Alcantara-Sitze mit gutem Seitenhalt. Hinter dem Lenkrad befindet sich ein klar ablesbares 12-Zoll-Fahrerinfodisplay sowie ein leicht zum Fahrer geneigtes 10-Zoll-Multimediadisplay, welche gemeinsam das sogenannte "Pure Panel" bilden. Ein Head-up-Display suchen wir im Mokka, selbst in der höchsten Ausstattung "Ultimate" allerdings vergeblich.

Erfreulich ist jedoch, dass wichtige Funktionen wie die Bedienung der Heizung und des Radios nach wie vor über echte Tasten gesteuert werden können. Praktisch sind der Drehregler für die Lautstärke oder die Schnellwahltasten für bestimmte Menüpunkte wie Audio, Telefon oder Navigation. Darüber hinaus gibt es auch verschiedene Funktionstasten am Lenkrad, mit welchen sich unter anderem der Tempomat bedienen lässt, aber auch die Lenkradheizung einschalten sowie die Lautstärke und der bevorzugte Sender des DAB+ Radios einstellen.

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest

Opel Mokka-e (2023) im Dauertest Zoom

Antrieb und Preis

Der Elektromotor mit 136 PS und 260 Newtonmeter maximalem Drehmoment sorgt aus dem Stand für einen zügigen und leisen Vortrieb, wobei die 50-kWh-Batterie für eine Reichweite von bis zu 324 Kilometer ohne Ladestopp ausreichen soll. Wir hatten zeitweise sogar mehr als die versprochene Reichweite im Display stehen, wobei sich dies nach den ersten gefahrenen Metern dann auch schon wieder revidiert.

Beim Fahrverhalten ist wenig auszusetzen. Mit seinen 136 PS ist der Mokka-e ausreichend gut motorisiert und sprintet in neun Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit endet bei 150 km/h. Allerdings fühlt sich das Beschleunigungsverhalten des kompakten City-SUVs selbst im Sportmodus (daneben gibt es noch Normal und Eco) etwas zäh an, Überholvorgänge auf der Landstraße gelingen aber doch meistens unkompliziert.


Fotostrecke: Opel Mokka-e (2023) im Dauertest: Dynamischer Auftritt

Der Opel Mokka-e wird in drei Versionen angeboten. Das Basismodell Mokka-e Elegance startet bei Preisen ab 40.650 Euro, bereits ausgestattet mit Klimatronic und Multimedia-Radio samt 7-Zoll-Touchscreen-Farbdisplay und 7-Zoll-Fahrerinfodisplay. Ab 41.930 Euro fährt die GS Line vor, die unter anderem eine spezielle Wärmeschutzverglasung ein schwarz lackiertes Dach und schwarze A-Säulen bietet.

Mehr von Opel

Opel Corsa-e: Teurer, aber immer noch kein neuer Antrieb
Opel Mokka-e: Preiserhöhung auf 40.650 Euro (Update)

Noch eine Schippe drauf legt die Ultimate-Version ab 44.570 Euro, bei der das Fahrerinformationsdisplay auf 12 Zoll wächst und das Intellilux LED-Matrix-Licht inklusive ist. Wie sich der elektrische Mokka-e sonst so schlägt und wie es mit dem Ladeverhalten des Stromers aussieht gibt es im zweiten Teil unseres Dauertests.

Opel Mokka-e (2023)

Leistung: 100 kW (136 PS), 57 kW (77 PS) (30-Minuten-Leistung)
Max. Drehmoment: 260 Nm
Batterie: 50 kWh
Beschleunigung 0-100 km/h: 9,2 Sek.
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h (elektronisch begrenzt)
Länge: 4.151 mm
Breite: 1.791 mm
Höhe: 1.534 mm
Kofferraumvolumen: 310 - 1.060 Liter
Leergewicht: 1.598 kg
Zuladung: 417 kg
Elektrische Reichweite: bis zu 324 km (WLTP)
Verbrauch: 15,8 - 16,2 kWh/100 km (WLTP)
Aufladezeit: 5:15 h (AC dreiphasig bei 11 kW), ca. 30 Min. (80 Prozent bei ca. 100 kW DC)
Basispreis: 40.650 Euro

Neueste Kommentare