• 19.02.2010 15:15

Münchens Nahverkehr überzeugte im Europa-Vergleichstest

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) Münchens kann sich sehen lassen. Er ging aus einem Eurotest des ADAC als Testsieger hervor

(Motorsport-Total.com/Auto-Reporter) - Der Automobilklub hatte das Bus-, Bahn- und Tram-Angebot in 23 Groß- und Hauptstädten in den Kategorien Reisezeit, Umsteigen, Information und Tickets/Preise untersucht.

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Neben München belegten auch die anderen vier deutschen Städte Frankfurt, Hamburg, Köln und Leipzig vordere Plätze. Schlusslichter waren die Verkehrsverbünde im slowenischen Ljubljana und kroatischen Zagreb. Fast die Hälfte der Testkandidaten schnitt gut ab.#w1#

Die für den Test benötigten Daten erhob der Klub übers Internet, über Abfragen bei den Städten, aber auch Praxistests vor Ort gingen in die Untersuchung mit ein.

Und die Spanne der Nahverkehrsangebote ist breit: Während man hierzulande relativ schnell unterwegs ist, komfortabel umsteigen kann und gut informiert wird, gibt es beispielsweise beim Testverlierer Zagreb Bushaltestellen, die lediglich ein Schild mit Bussymbol ziert. Information sind Fehlanzeige. Eine Fahrt mit der Tram wird zum Geduldspiel, wenn sie mit durchschnittlich 13 km/h die Innenstadt durchquert. Die U 6 in München ist mehr als 30 km/h schnell.

Fahrgäste in Städten wie Lissabon oder Madrid müssen beim Wechsel der Verkehrsmittel beispielsweise von der Metro auf den Bus jedes Mal ein neues Ticket lösen. Als "Tarifchaos" bezeichnet der Klub die Verhältnisse in Lissabon: Dauerfahrer müssen unter mehr als 70 Monatstickets wählen; in Barcelona sind es sechs Varianten.

Gravierende Unterschiede auch bei den Preisen: In London kostete ein Monatsticket zum Testzeitpunkt nur für den Stadtbereich 111 Euro, während es in Prag und Warschau rund 20 Euro waren.

Der Fahrpreis war auch ein Schwachpunkt der deutschen Testkandidaten (Ausnahme Leipzig). Mit nur 48 Prozent der erreichbaren Punkte lagen sie deutlich hinter dem Rest Europas, der in dieser Kategorie im Schnitt 74 Prozent erzielte.

Fazit: Damit der ÖPNV vom Verbraucher als echte Alternative zum Individualverkehr angenommen wird, müssen Bus, Bahn und Tram nicht nur schnell, zuverlässig und bequem sein. Überzeugen müssen sie vor allem auch durch niedrige Kosten.