• 09.10.2009 10:14

Langer Radstand, breite Spur

Mit besonderem Engagement sind die Ingenieure an die Entwicklung des Fahrwerks gegangen

(Motorsport-Total.com/Auto-Reporter) - Kraftvoll, schon etwas stämmig steht der neue Astra auf der Straße. Mit einer Länge von 4,42 Metern fährt er seinem populärsten Wettbewerber VW Golf um 23 Zentimeter fort - in der Breite und Höhe misst der neue Astra nur drei Zentimeter mehr.

Titel-Bild zur News: opel astra

Fakt ist, dass der neue Astra gegenüber dem Vorgänger eine deutlich verbreiterte Spur (vorn um 56, hinten um 70 Millimeter) sowie mit 2,86 Metern einen um 71 Millimeter längeren Radstand hat. Mit diesen Maßen haben die Ingenieure dem neuen Astra eine Grundvoraussetzung für ein agiles und stabiles Autofahren mitgegeben.#w1#

Vorteil: Der längere Radstand und die verbreiterte Spur wirken sich positiv auf die Handling-Eigenschaften des neuen Astra aus. Dass der Astra aus technischer Sicht der kleine Bruder des Insignia ist, tut dem kompakten Opel in seinem Wettbewerbsumfeld sicherlich gut.

Mit besonderem Engagement sind die Ingenieure an die Entwicklung des Fahrwerks gegangen. Dies spürt man. Das vermittelt dem Fahrer jene Sicherheit, die man sich heute von einem Auto in der anspruchsvollen Kompaktklasse wünscht.

Die neue Fahrwerksarchitektur kombiniert McPherson-Federbeine an der Vorderachse - wie beim Insignia - und eine neu konstruierten Verbundlenker-Hinterachse mit einem sogenannten clever positionierten Wattgestänge.

"Das Wattgestänge ist an einem soliden Querträger am Unterboden direkt hinter der Mittelachse der Hinterräder angebracht. Es besteht aus einem kurzen, schwenkbaren Ausgleichslenker mit Kugelgelenken an jedem Ende, an denen die Querstreben der Räder befestigt sind.

Die bei Kurvenfahrt entstehenden Querkräfte werden durch das Gestänge an die Karosserie umgelenkt und dort aufgenommen," erläuterte ein Fahrwerksingenieur auf dem Opel-Testgelände in Dudenhofen. Der Vorteil dieses Systems sind ein niedrigeres Geräuschniveau im Innenraum und ein verbesserter Fahrkomfort.

Nach dem Insignia bekommt auch der neue Astra die adaptive Fahrwerkskontrolle FlexRide, die sich automatisch der Fahrweise anpasst. FlexRide verbindet die einzelnen elektronischen Fahrhilfen wie adaptive Dämpfer, elektronisch gesteuerte Lenkung, Gaspedalkalibrierung und ESP miteinander und sorgt so für eine angenehme Balance zwischen Fahrsicherheit, Fahrkomfort und Fahrdynamik.

Per Knopfdruck kann der Fahrer die Modi "Sport" oder "Tourer" anwählen. Das FlexRide-Fahrwerk ist für alle Motorisierungen (außer ecoFLX) und für die Ausstattungen Edition, Sport und Cosmo zum Aufpreis von 930 Euro bestellbar.

Opel glaubt, dass der Astra Sport (ab 20.250 Euro als 1,4-Liter/100 PS) im Privatkundengeschäft eine interessante Kombination sein wird. Eine Klimaautomatik gehört hier ebenso zur Serienausstattung wie Sportsitze/-lenkrad und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen.

Wer 3.700 Euro auf den Einstiegspreis für den Astra Sport drauflegt, bekommt den neuen 1,6-Liter-Turbo-Benziner mit 180 PS, der kraftvoll ans Werk geht und nahezu die Spitzigkeit vermittelt, wie sie im Golf der 1,4-Liter-Vierzylinder mit Turbo-/Kompressor-Aufladung (160 PS) bietet - gerade mit dem Doppelkupplungsgetriebe (DSG) setzt diese Motorisierung Maßstäbe in dem Segment. Der 221 km/h schnelle Astra soll im Durchschnitt 6,8 l/100 km verbrauchen.

Fazit: Der Astra ist neben dem Insignia wieder ein Opel-Produkt, das in die richtige Richtung fährt. Insbesondere der attraktive Preis des Astra Sport 1.6 Turbo (180 PS) wird die Konkurrenz Kunden kosten. Dennoch ist nicht nur der Preis ein Kaufargument, die gesamte Performance muss stimmen.

Hier überzeugt der Astra mehr mit seinem tollen Fahrwerk und seinem ansprechendem Karosseriedesign als durch herausragende Raumökonomie. Wer über 20 Zentimeter in der Länge mehr misst als sein härtester Konkurrent, sollte im Innenraum die besseren Platzverhältnissen fühlbarer zur Geltung bringen.