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Lada überrascht mit einem neuen SUV im Dacia-Stil
Der neue Lada Azimut wird ab 2026 in Russland produziert, zunächst nur mit Benzinmotoren - Der Preis beginnt bei umgerechnet 29.000 Euro
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der Krieg in der Ukraine und die internationalen Sanktionen haben die russische Autoindustrie grundlegend verändert. Chinesische Firmen lösten westliche Partner ab und dominieren inzwischen den dortigen Neuwagenmarkt. AvtoVAZ alias Lada baut unverdrossen recht alte Modelle weiter. Bis jetzt.

© Motor1.com Hersteller
Lada im SUV-Style Zoom
Denn nun überrascht man mit einer (laut eigener Aussage) kompletten Eigenentwicklung. Es handelt sich dabei um ein SUV namens Azimut, welches 2026 auf den Markt kommen soll. Der Azimut (ein Begriff aus Astronomie, Navigation und Geodäsie) ähnelt zwar auf den ersten Blick dem aktuellen Dacia Duster, hat mit diesem aber nichts zu tun.
Die Frontpartie ist vertikal, mit kurzem Überhang und dem typischen X-Motiv, das bereits bei anderen Lada-Modellen zu sehen ist. Die LED-Scheinwerfer sind in den Kühlergrill und die Lufteinlässe des Stoßfängers integriert und verleihen ihm einen modernen Look. Seitlich fallen die 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, die ausgeprägten Radkästen und die zweifarbige Lackierung auf. Das Heck ist mit einem LED-Band über die gesamte Breite und einer Aluminiumleiste am Stoßfänger mit dekorativen Endrohren ausgestattet.
Schlichter Innenraum
Im Innenraum ist das Design eher nüchtern gehalten. Auf dem Armaturenbrett befinden sich zwei Displays: eines für die Instrumente und ein 10-Zoll-Touchscreen für das Infotainment mit integrierter Navigation und Sprachassistent. Das System wurde in Zusammenarbeit mit Sber und Navio, zwei russischen Technologieunternehmen, entwickelt.
Zur Standardausstattung gehören sechs Lautsprecher, Rückfahrkamera und schlüsselloser Zugang. Auf Wunsch sind auch ein Panoramadach, kabelloses Laden, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine elektrische Heckklappe, beheizbare Seitenscheiben und eine 360-Grad-Ansicht erhältlich. Außerdem gibt es einen Drehregler für die Auswahl der Fahrmodi auf verschiedenen Terrains, ein Zeichen dafür, dass zumindest auf der Marketingebene die SUV-Seele ernst genommen wird.
Zur Markteinführung wird der Azimut nur mit Benzinmotoren angeboten. Drei Optionen sind vorgesehen: ein 1.6-Saugmotor mit 120 PS, ein 1.8-Liter mit 132 PS und später ein 1.5-Liter-Motor mit Turbolader mit 150 PS. Als Getriebe sind ein Sechsgang-Schaltgetriebe, ein CVT-Getriebe und eine Automatik für die stärkste Version vorgesehen.
Kein Allrad
Der SUV nutzt eine aktualisierte Version der Vesta-Plattform, die bereits seit 2015 in Produktion ist und 2022 überarbeitet wurde. Die Bodenfreiheit beträgt 208 mm, genug, um Schlaglöcher und Unebenheiten problemlos zu bewältigen. Das Fahrwerk wurde in Bezug auf die Hinterradaufhängung überarbeitet und es gibt rund 1.000 neue oder modifizierte Komponenten im Vergleich zur ursprünglichen Basis.
Trotz des Offroad-Stylings wird es zunächst nur einen Vorderradantrieb geben. Lada spricht jedoch von "Geländetauglichkeit" respektive einem "All-Terrain-Konzept" und lässt die Tür für eine zukünftige Allradversion offen.
Die Produktion wird im Jahr 2026 im Werk Togliatti beginnen. Angesichts der geopolitischen Lage und der Sanktionen ist es schwer vorstellbar, dass der Azimut kurzfristig aus Russland ins westliche Ausland exportiert wird.
Preis unter 30.000 Euro
Der Preis? Nach Angaben der lokalen Presse beginnt er bei 2,5 Millionen Rubel, rund 29.000 Euro, und steigt bis zu einem geschätzten Höchstpreis von 35.000 Euro. Ein für Lada-Verhältnisse hoher Preis, der den Azimut zum teuersten Modell der Marke macht.
Zum Vergleich: Der Niva Legend beginnt bei knapp über 12.000 Euro, der Niva Travel bei rund 15.300 Euro, während der Vesta - in der Limousinen- oder Kombi-Version - zwischen 14.400 und 25.400 Euro zu haben ist. Kurzum, der Azimut will die Messlatte höher legen. Wird das tatsächlich gelingen? Das werden wir in etwas mehr als einem Jahr herausfinden.


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