• 17.05.2020 12:09

  • von Stefan Leichsenring

Kfz-Versicherung: Schon Über-66-Jährige zahlen viel mehr als 40-Jährige 

In der Kfz-Versicherung werden Senioren durch hohe Alterszuschläge belastet - Doch wer lange unfallfrei fährt, kann das kompensieren

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der Alterszuschlag in der Kfz-Versicherung steigt. So zahlen Autofahrer über 80 Jahre schon über das Doppelte von dem, was ein Vierzigjähriger für die Haftpflichtversicherung berappen muss - genau gesagt sind es 114 Prozent mehr. 

Titel-Bild zur News:

Kfz-Versicherung: Alterszuschlag (Bild: Verivox) Zoom

Bei Verträgen mit Kaskoschutz beträgt der Zuschlag 98 Prozent. Zugleich gibt es auch Entlastung, aber nur für unfallfreie Senioren. Das zeigt nun eine Auswertung vom Vergleichsportal Verivox.

Einen Alterszuschlag erheben die Versicherer bereits seit Langem. In den letzten Jahren aber wuchs er weiter: 2016 lag der Zuschlag in der Vollkasko bei 83 Prozent, also 15 Prozentpunkte niedriger als heute. Bei den Haftpflichttarifen waren es 106 Prozent, also 18 Punkte weniger. Der Zuschlag greift auch nicht erst im höheren Seniorenalter. Schon die Altersgruppe der 66- bis 70-Jährigen zahlt ein Viertel bis ein Drittel mehr als die 40-Jährigen.

Die Auswertung des Kfz-Versicherungsindex wurde von Verivox gemeinsam mit Professor Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Rosenheim erstellt. Berücksichtigt ist ausschließlich der Einfluss des Alters auf den Versicherungsbeitrag. Nachlässe durch höhere Schadenfreiheitsrabatte sind nicht berücksichtigt.

Die Kfz-Versicherer gewähren unfallfreie Senioren nun mehr Entlastung, so Verivox. Während 2016 beim Schadenfreiheitsrabatt in der Regel höchstens 35 schadenfreie Jahre anerkannt wurden, sind es heute meist 45 Jahre und mehr.

Verivox hat die Rabattstaffeln von 82 Versicherern ausgewertet. Zwei Drittel aller Versicherer verwenden heute eine Rabattstaffel, die mindestens bis zur Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) 45 geht. Bei 23 Versicherern erhöht sich der Rabatt bis zur SF-Klasse 50.

Der Spitzenwert sind Rabatte bis zu 60 schadenfreien Jahren. Das bedeutet: Wer im Alter unfallfrei fährt, kann gegenüber der alten SF-Klasse 35 seinen Beitrag nochmal um 15 bis 20 Prozent senken.

"Die längeren SF-Klassen setzen sich gerade marktweit durch", so Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz. "Die Versicherer versuchen dabei, den Beitrag immer stärker an das persönliche Risiko anzupassen." Wer auch als Senior unfallfrei bleibt, kann den steigenden Alterszuschlag also teilweise ausgleichen.

Doch tatsächlich erhöht sich im Alter das Risiko, einen Schaden zu verursachen, so Verivox. Wenn Senioren einen Unfall verursachen und in teurere SF-Klassen zurückgestuft werden, dann schlägt der steigende Alterszuschlag voll durch.

Quelle: Verivox

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