• 26.11.2024 08:04

  • von Stefan Leichsenring

Hyundai Ioniq 9: Siebensitzer mit neuem 110-kWh-Akku

Hyundai stellt sein Äquivalent zum Kia EV9 vor: Das große SUV bietet einen großen 110-kWh-Akku und bis zu 620 km Reichweite.

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Hyundai stellt den Ioniq 9 vor, ein großes Elektro-SUV mit bis zu sieben Sitzplätzen. Das Auto feiert sein Debüt bei der Los Angeles Auto Show. Es hat ein kastenartiges Design, aber die Ecken sind abgerundet. Ansonsten lehnt sich das Design an die kleineren Modelle Ioniq 5 und 6 an.

Titel-Bild zur News: Hyundai Ioniq 9 (2025)

Hyundai Ioniq 9 (2025) Zoom

Beginnen wir mit den Abmessungen: Der Hyundai Ioniq 9 ist stolze 5,06 Meter lang und 1,79 m hoch, der Radstand beträgt 3,13 m. Das sind praktisch die gleichen Maße wie beim Kia EV9:

Vergleich Hyundai Ioniq 9 vs. Kia EV9

Länge:
Hyundai Ioniq 9: 5.060 mm
Kia EV9: 5.010 mm

Breite:
Hyundai Ioniq 9: 1.980 mm
Kia EV9: 1.980 mm

Höhe:
Hyundai Ioniq 9: 1.790 mm
Kia EV9: 1.780 mm

Radstand:
Hyundai Ioniq 9: 3.130 mm
Kia EV9: 3.100 mm

Kofferraumvolumen:
Hyundai Ioniq 9: 338 Liter, Maximalvolumen unbekannt, plus 52/88 Liter Frunk
Kia EV9: 333-2.318 Liter, plus 52 Liter Frunk

Wenn die dritte Sitzreihe umgeklappt ist, bietet der Kofferraum bis zu 908 Liter, wenn sie genutzt wird, fasst er immer noch 338 Liter (beides nach deutscher VDA-Norm). Darüber hinaus verfügt der Ioniq 9 über einen 88 Liter großen Frunk. Das gilt für den Hecktriebler, während der Allradler nur 52 Liter bietet, weil hier vorne noch eine zweite Antriebseinheit untergebracht werden muss.

So ähnlich die Außenmaße sind, so unterschiedlich ist die Optik: Der Ioniq 9 ist viel rundlicher als der EV9. Die Front wird wie bei den anderen beiden Ioniq-Modellen von einem dünnen LED-Band bestimmt; dazu kommen senkrechte Pixelmuster.

Hyundai Ioniq 9 (2025)

Hyundai Ioniq 9 (2025) Zoom

Am ungewöhnlichsten ist das Heck, wo die Leuchten - ebenfalls mit Pixel-Optik - eine Art Bogen um die Heckklappe bilden. Die Lichter links und rechts sind vermutlich Heck- und Bremslichter, wozu das obere Segment dient, bleibt unklar.  

Optional gibt es den Ioniq 9 mit kamerabasierten Außenspiegeln, die auch auf den Bildern zu sehen sind. Damit beträgt der cW-Wert 0,26, mit konventionellen Spiegeln sind es 0,27. Zur guten Aerodynamik tragen wohl auch die plan integrierten Türgriffe bei sowie die steuerbare Kühlluft-Zufuhr. Zudem hat das Auto keine Dachantenne. Deren Funktion wird aufgeteilt: Für GPS und Satellitenradio wird die Windschutzscheibenabdeckung genutzt, für Connected Car Services die Instrumententafel und fürs konventionelle Radio die Heckscheibe. 

Interieur

Innen gibt es eine ähnliche Cockpitlandschaft wie bei Ioniq 5 und 6. Sie besteht aus zwei nebeneinander angeordneten 12-Zoll-Bildschirmen für die Instrumente und das Infotainment. Ansonsten gibt es einen Sprachassistenten mit künstlicher Intelligenz; Android Auto und Apple CarPlay werden unterstützt, es gibt eine kabellose Lademöglichkeit fürs Smartphone, UBS-C-Slots (mit 100 W Ladeleistung) und so weiter. Auf dem Bild unten sind zudem die zwei Displays für die Bilder der Außenspiegel-Kameras zu sehen. 

Wie den EV9 gibt es auch den Ioniq 9 mit sechs oder sieben Sitzplätzen in drei Sitzreihen. Wie bei Kia können die Sitze der zweiten Reihe beim Sechssitzer können um 180 Grad gedreht werden, damit man sich im Fond gegenübersitzen kann. Über der Kabine gibt es ein Glasdach, möglicherweise ein Schiebedach.

Akkus und Antriebe

Der Hyundai Ioniq 9 basiert wie der EV9 auf der E-GMP-Plattform des Konzerns und bietet 800-Volt-technik. Der Akku hat eine Nickel-Mangan-Cobalt-Chemie (NMC) und bietet 110,3 kWh. Vermutlich ist das die Brutto-Kapazität, netto dürften es etwa 106 kWh sein. Damit bietet der Ioniq 9 etwa zehn Prozent mehr Akkukapazität als der EV9, der nur 100 kWh brutto oder etwa 96 kWh netto hat. So ist auch die Maximalreichweite mit 620 km größer als beim EV9, der bis zu 563 km bietet.

Hyundai Ioniq 9 (2025)

Hyundai Ioniq 9 (2025) Zoom

Am 350-kW-Schnellader wird wie beim Schwestermodell in 24 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die maximale Ladeleistung 350 kW beträgt - auf diesen sprachlichen Trick von Hyundai und Kia fallen wir nicht mehr herein. Vermutlich sind es eher 210 kW wie beim Kia. Wie die anderen Modelle von Hyundai und Kia unterstützt der Wagen das bidirektionale Laden (V2L) zum Betreiben oder Aufladen externer Verbraucher. 

Vergleich der Hyundai Ioniq 9 Modelle

Antrieb
Long Range RWD: Heckantrieb mit 160 kW
Long Range AWD: Allradantrieb mit 70 kW vorne und 160 kW hinten
Performance AWD: Allradantrieb mit 160 kW vorne und 160 kW hinten

Drehmoment
Long Range RWD: 350 Nm
Long Range AWD: 255 Nm vorne + 350 Nm hinten
Performance AWD: 350 Nm vorne + 350 Nm hinten

Beschleunigung (0-100 km/h)
Long Range RWD: 9,4 Sekunden
Long Range AWD: 6,7 Sekunden
Performance AWD: 5,2 Sekunden

WLTP-Verbrauch
Long Range RWD: Ca. 19,4 kWh/100 km
Long Range AWD: Keine Angabe
Performance AWD: Keine Angabe

Höchstgeschwindigkeit
Long Range RWD: Keine Angabe
Long Range AWD: 200 km/h
Performance AWD: 200 km/h

Batterie (netto)
Alle Modelle verfügen über einen 110 kWh Akku

WLTP-Reichweite
Long Range RWD: 620 km (mit 19-Zoll-Felgen)
Long Range AWD: Keine Angabe
Performance AWD: Keine Angabe

Ladedauer (10-80%)
Alle Modelle laden in 24 Minuten auf

Drei Antriebe werden angeboten. Die Palette beginnt mit einem 160-kW-Hecktriebler, beim AWD-Modell kommt vorne eine 70-kW-Maschine hinzu, was zumindest bei sturer Addition wohl 230 kW ergibt. Das Topmodell namens AWD Performance bietet vorne und hinten einen 160-kW-Motor, was 320 kW ergibt, wenn sich die Motorleistungen zur Systemleistung addieren. Ein zweistufiger Inverter erhöht den Wirkungsgrad. Die Topvariante sprintet in 5,2 Sekunden auf 100 km/h, der Long Range AWD in 6,7 Sekunden, während der Long Range RWD 9,4 Sekunden benötigt. Der Ioniq 9 rollt je nach Version auf 19-, 20- oder 21-Zöllern.

Der Hyundai Ioniq 9 kommt Anfang 2025 in Südkorea und den USA auf den Markt, später im nächsten Jahr auch in Europa. Die Preise sind noch nicht bekannt. Den Kia EV9 gibt es ab rund 72.500 Euro, der Ioniq 9 dürfte wegen der größeren Batterie und den stärkeren Antrieben etwas mehr kosten. Zu den Rivalen werden neben dem Kia EV9 auch der VW ID. Buzz, diverse Siebensitzer-SUVs aus China (BYD Tang, Nio EL7 und Xpeng G9, letzterer mit 800-Volt-Technik) gehören. Gleich große Premiummodelle wie Audi Q8 e-tron, BMW iX und Mercedes EQS SUV sind deutlich teurer.

Unter dem Strich

Der Hyundai Ioniq 9 übernimmt vieles vom Kia EV9. Dazu gehört nicht nur die 800-Volt-Technik samt den Ladeeigenschaften, sondern auch das Sitzkonzept. Der Akku ist jedoch um zehn Prozent größer und spendet damit mehr Reichweite. Außerdem sind die Antriebe stärker. Der Akku, die Antriebe und die rundlichere Optik scheinen denn auch die Hauptunterschiede zum Schwestermodell zu sein.

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